Als ich vor ein paar Monaten die ersten Bilder auf Instagram sah, musste ich ein wenig schmunzeln. Filinchen waren für Viele da sicherlich etwas ganz Neues – bei mir kamen dagegen sofort Kindheitserinnerungen hoch.
Meine Ma hat das dünne Waffelbrot schon gegessen, als wir noch in der ehemaligen DDR gelebt haben – denn da kommt es auch her. Und auch in den 90ern als sie mit „Kalorienzählen“ ordentlich abgenommen hat, gab es Filinchen oft auf Ihrem Speiseplan.
Und da es jetzt seit ca. 1 Jahr sogar eine Low Carb Variante gibt, habe ich immer ein paar Packungen davon im Vorratsschrank. Wenn es mal schnell gehen muss und ich keine Lust habe Oopsies zu backen.
Erfunden wurde es in der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) und dann auch in der DDR vertrieben. Hergestellt wird es noch immer von der Gutena Nahrungsmittel GmbH in Apolda (Thüringen).
1946 eröffnete Bäckermeister Oskar Kompa sein Geschäft in Apolda, wo er das Waffelbrot erfand. Weil er seiner Jugendfreundin Felicitas etwas Besonderes backen wollte, benannte er es sogar nach ihrem Kosenamen „Filinchen“.
Mitte der 50er Jahre wurde das Filinchen dann industriell hergestellt und war sehr beliebt. Da bevorzugt Kindertagesstätten beliefert wurden und das Filinchen hauptsächlich süß belegt wurde, war es weit verbreitet als Kinderbrot angesehen.
Einen Einbruch des Absatzes verzeichnete das Waffelbrot nach der Wende, erlebte aber eine Erholung als 1992 die Firma aufgekauft wurde.
Heute hat man sich besonders auf die Trend zur gesunden und leichten Ernährung eingestellt. Dazu passt Filinchen auch wunderbar!
Viele sagen auch Knäckebrot oder Waffel zum Filinchen. Doch das ist es nicht. Ganz streng genommen ist es ein „Waffelbrot“.
Der Weizenbrotteig wird im Waffeleisen mit speziellen brotplatten knusprig dünn gebacken.
Neben der noch sehr neuen Low Carb Variante gibt es noch folgende weitere FIlinchen im Handel:
Filinchen Original
Filinchen gluten- & laktosefrei
Mini Filinchen Sonnenblumen & Sesam
Mini Filinchen Kakao & Kokos
Mini Filinchen Kunterbunt
Bio Filinchen Dinkel
Bio Filinchen Vollkorn
Bio Filinchen Vital
Bio Filinchen Ballaststoff
Die „normale“ Filinchen Variante bekommt Ihr in nahezu jedem Supermarkt. Selbst in kleinen Edeka-Läden habe ich sie schon entdeckt. Für die Low Carb Variante musste ich zuletzt allerdings einen Kaufland aufsuchen. Da gab es aber auch die anderen „Sondersorten“.
Online verweist Filinchen auf den Naturwarenmarkt.
Bei Amazon habe ich bisher nicht die Low Carb Filinchen entdeckt, allerdings die Originale Version und nicht die Low Carb Variante.
Ich habe mich mal mit dem Original und der Low Carb Variante auseinandergesetzt. Die anderen Filinchen-Produkte habe ich noch nicht probiert.
Bei den Zutaten sieht man direkt, warum die Low Carb Variante funktioniert. Im Original ist folgendes enthalten:
Weizenmehl, Weizenvollkornmehl, Weizenstärke, Butter, Vollmilchpulver, Zucker, Backtriebmittel: Natriumcarbonat
Im Low Carb Filinchen dagegen:
Sojamehl, Weizenmehl, Palmöl, Mandelgrieß, Salz
Emulgator: Sojalecithin
Backtriebmittel: Magnesiumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat
So sind die Nährwerte bei den kcal komplett gleich nur die Kohlenhydrat- und Eiweißwerte unterscheiden sich merklich.
1 Scheibe vom Original Filinchen
20 kcal / 0,5g Protein / 3,7g KH / 0,3g Fett
1 Scheibe vom Low Carb Filinchen
21 kcal / 1,3g Protein / 1,8g KH / 0,8g Fett
Mit einem Knäckebrot lässt sich das Filinchen gar nicht vergleichen. Denn es ist erstens ja ein Waffelbrot wie wir gelernt haben und zweitens sehr viel dünner und auch spröder.
Bestreichen kann man es mit allem, was man auch auf einem Brot essen würde. Ob herzhaft mit Schinken, Salami und Käse oder Süß mit Nutella, Marmelade oder Honig. Mir schmeckt es, da der Geschmack des Belages hier dominiert. Die Low Carb Variante schmeckt etwas mehr nach „Korn“ als das Original.
Es ist knusprig und kann so auch zerbröselt als Chrunchy Topping im Joghurt genutzt werden. Ich überbacke es auch mal mit Käse in der Mikrowelle (30 Sekunden reichen da), weil ich gerne warm esse und das super lecker schmeckt.
Wie immer bei Lebensmitteln muss man es einfach mal ausprobieren und sich seine eigene Meinung bilden. In meinem Vorratsschrank sind immer ein paar Packungen enthalten, so dass ich meine ganzen leckeren Low Carb Aufschnitte und Aufstriche genießen kann.
Mein erster Gedanke war: Hype? Um filincheb? Ich kenne die auvh seit meiner Kindheit, lebe ja auch im Osten Deutschlands und finde es gerade amüsant, dass es um das meinerorts belächelte filinchen einen hype gibt. Aber ich esse es auch sehr gern 🙂
Hallo Claudia,
ein toller Beitrag, besonders für mich Ostalgie-Liebhaberin 😉 Werde ich mir gleich auf die Einkaufsliste schreiben. Welche LowCarb Aufschnitte und Aufstriche nimmst Du denn oder kann ich die hier irgendwo auf Deinem Blog finden? Ich versuche auf krampfhaft nach Low Carb zu leben, aber bei der Auswahl fällt´s mir oft schwer und jeden Tag zu kochen habe ich leider keine Zeit. Lieben Dank!
LG
Kathrin
Also bei "Aufstrichen bzw. Aufschnitten" ist man Low Carb mäßig doch ganz problemlos unterwegs. Käse, Salami, Schinken, Frischkäse, Ei, Tomate/Mozzarella und auch gern mit Butter kannst du alles nehmen. Nur halt nichts Süßes wie Nutella oder Marmelade.
Wie mich das amüsiert 😀
Hab ich gar nicht mitbekommen, dass da so ein Hype drauß geworden ist.
Ich komme eigentlich aus MV und mich erinnert das auch sofort an meine Kindheit. Filinchen gab es oft immer zum Abendessen 🙂 Ich habe es früher sehr gerne gegessen. Aber ich muss zugeben schon seit Ewigkeiten jetzt nicht mehr.
Filinchen haben wir schon öfters gegessen… aber diese Sorte habe ich bisher noch gar nicht gesehen! Danke für den Tipp – da muss ich gleich mal nachschauen! =)
Vlg Bloody
Ich hab nach der Low Carb Version schon öfters geschaut, aber iwie gibts die bei mir nirgends. 🙁 Im Kaufland war ich allerdings noch nicht, weil der leider etwas weiter weg ist.
Die Low Carb Version finde ich schrecklich. Kam mir so vor als ob ich müffelndes Styropor essen würde. Und satt macht es auch nicht.
Wie die normale Version schmeckt, kann ich nicht sagen, aber die Low Carb Variante ist direkt im Müll gelandet. Nicht meins.
Davon habe ich noch nie was gehört. Da ist wohl der Hype an mir vorrübergegangen.
Aber es klingt trotzdem ganz lecker, so dass ich es mal probieren werde, wenn ich es sehe.
Kenne Filinchen seit der Kindheit. Meine jüngere Schwester hatte im Alter von ca. 10 Jahren mal eine Scheibe in den Toaster gesteckt. Ist nicht zu empfehlen, fängt nämlich an zu brennen… Ich meine, jetzt steht auch ein Hinweis dazu auf der Verpackung, zumindest bei Leichte Scheibe, die ja ähnlich trocken sind.