Many a book is like a key to unknown chambers within the castle of one’s own self.

– Franz Kafka

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Ursula Poznanski – Thalamus

Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.

Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte … 

Leider hat mir Thalamus nicht sonderlich gut gefallen. Für mich war es zu abstrus und konstruiert. Dazu hatte es seine Längen. Die Charaktere mochte ich zwar im Großen und Ganzen, aber die Story selbst was für mich nicht wirklich nachvollziehbar und vielleicht auch zu wenig/schlecht erklärt.
So hörte es sich für mich eher wie unrealistischer Jugend-Sci-Fi an. Auch wenn die „kleinen offenen Fragen“ am Ende flux noch aufgeklärt wurden, war es im Gesamten überhaupt nicht meine Geschichte. Schade 🙁
Der Sprecher des Hörbuches hat mir dafür ganz gut gefallen.

 

Rebecca Roanhorse – Das erwachte Land – Jägerin des Sturms*

Naturkatastrophen haben weite Teile Amerikas verwüstet. Während Tausende den Tod fanden, erhoben sich alte Legenden zu neuem Leben …

Die Navajo-Kriegerin Maggie Hoskie jagt die Monster, die über das magisch erwachte Land streifen. Als aus einem Dorf ein Mädchen verschleppt wird, nimmt sie die Verfolgung auf. Und macht eine furchterregende Entdeckung: Die Kreatur, die sie jagt, wurde nicht geboren, sondern erschaffen! Doch wer besitzt solche Macht? Zusammen mit dem Medizinmann Kai macht sie sich auf die Suche nach Antworten und muss sich ihrer schlimmsten Angst stellen: ihrer eigenen dunklen Vergangenheit.

Ich war sehr gespannt auf diese für mich neue Art der Fantasy. Eine apokalyptische Welt, die mythologisch von Wesen der Indianischen Kultur heimgesucht wird. Clankräfte und „Tierwesen“. Mittendrin die Hauptprotagonistin Maggie, eine Monsterjägerin und Navajo-Kriegerin. Das Cover passt also sehr gut.

Leider hat mir das Buch/die Geschichte nicht gut gefallen. Positiv ist hervorzuheben, dass das Setting gut beschrieben wurde. Ich habe die Hitze gefühlt und die Ödnis. Doch alleine mit Maggie hatte ich meine Probleme. Alle Nebencharaktere waren mir sympathischer :/ Sie ist mir zu negativ geblieben, zu selbstzerstörerisch zu deprimierend.

Auch hat die Geschichte so ihre Längen und teilweise wird eine „Aufgabe“ nach der anderen abgearbeitet, auch wenn es am Ende immerhin wieder zusammengeführt wird. Und auch, wenn es eine Reihe ist, blieben mir zum Schluss zu viele Fragen offen. Zu vieles wurde mir nicht deutlich genug erklärt. Wie zum Beispiel die große Naturkatastrophe „Big Water“ und die darauf folgenden Veränderungen in der Gesellschaft. Es wird nur angedeutet und war für mich zu wenig greifbar. Auch zur Mythologie habe ich mir irgendwie mehr Erklärungen erhofft.

Auch die vielen indianischen und komplizierten Namen haben meinen Lesefluss am Anfang arg gestört, so dass ich irgendwann einfach darüber hinweg gelesen habe.

Von den teilweise schon grausamen Kampfszenen her würde ich das Buch definitiv zur Erwachsenenliteratur einordnen und es keinem 10jährigem Kind in die Hand drücken.

Das Ende war für mich ok, wenn auch mit einigen Logikfehlern bzw. -fragen, die ich da noch hätte. Aber ich kann nur 2 Sterne vergeben, weil ich in einem „Try a chapter“ das Buch vermutlich aussortiert hätte und ohne den Leseclub sogar mittendrin abgebrochen hätte.

Schade, aber die Reihe werde ich definitiv nicht weiter verfolgen.

 

Nina LaCour – Alles okay
Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.

Eine kurze Geschichte, mit trotzdem so viel Inhalt. Die Protagonisten sind sehr bildhaft dargestellt und man kommt ihnen auf den nur ca. 200 Seiten verdammt nah. Es geht um so viele Themen, die aber trotzdem nicht überladend wirken:

– Erwachsen werden
– Abschied nehmen
– Trauerbewältigung
– Liebe und Enttäuschung
– Vertrauensbruch
– Freundschaft
– LGBT-Themen

Und dann immer wieder die zwei szenerischen Settings: Sommer am Meer und Verschneiter Winter in der Stadt.

Ein Roman, der einen zwischenzeitlich herunterzieht, aber dann auch wieder aufmuntert. Zu letzterem tragen besonders die Nebencharaktere bei. Mabel und ihre Eltern vor allem – Wie toll können Menschen bitte sein.

Ein schönes Buch, für alle die melancholische Romane über die oben aufgezählten Themen lesen möchten.

 

Bird Box – Schließe deine Augen

Öffne deinen Augen, und du bist tot! Dieses Mantra hat Malorie ihren beiden Kindern von Geburt an eingeimpft. Sie verlassen das Haus so selten wie möglich und wenn doch, dann nur mit verbundenen Augen. Denn irgendetwas ist dort draußen, dessen Anblick jeden in den Wahnsinn treibt. Da klingelt das Telefon, und der unbekannte Anrufer bietet ihr einen sicheren Ort, nur ein paar Meilen den Fluss hinab. Kein weiter Weg, wenn man ihn sehen kann. Doch mit verbundenen Augen unmöglich. Dennoch steigt Malorie mit den Kindern in ein kleines Boot, der Hoffnung entgegen – oder dem Tod!

Nach fast 3 Monaten hat mich ein Hörbuch mal wieder richtig gefesselt, dass ich auch zu hause nicht aufhören konnte zu hören; bereitwillig den Haushalt gemacht habe, um weiterzuhören. Oder doch noch eine Extrarunde im Wald gegangen bin.
Die Geschichte hat mich gepackt: Menschliche Abgründe ud Hoffnungen. Und ganz besonders als Hörbuch ist es ein wahnsinns Genuss und in der aktuellen Lage enthält es teils gruselige Parallelen.
Ich werde mir den Film noch anschauen und dann wird es auf YouTube eine ausführliche Rezension dazu geben.

 

Jon Krakauer – In die Wildnis

Im August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless im Eis von Alaska gefunden. Wer war dieser junge Mann, und was hatte ihn in die gottverlassene Wildnis getrieben? Jon Krakauer hat sein Leben erforscht, seine Reise in den Tod rekonstruiert und ein traurig-schönes Buch geschrieben über die Sehnsucht, die diesen Mann veranlasste, sämtliche Besitztümer und Errungenschaften der Zivilisation hinter sich zu lassen, um tief in die wilde und einsame Schönheit der Natur einzutauchen. – Verfilmt von Sean Penn mit Emile Hirsch.

Ein intensives Buch, bei dem ich gar nicht richtig wusste was mich erwartet; und das obwohl ich das Ende schon kannte. Es ist kein Spoiler, denn in „In die Wildnis“ beschäftigt sich der Bergsteiger & Journalist Jon Krakauer mit dem Leben und vor allem dem frühen Tod von Chris McCandless.
Vielen sicherlich auch bekannt durch den Film „Into the wild“.

Anzumerken ist auch diese wunderschöne von Christian Schneider illustrierte und in Leinen gebundene Ausgabe der Büchergilde. Sicher ds schönste Buch in meiner Sammlung.

„McCandless war nicht irgendein hohler Traumtänzer, ziel- und orietierungslos und von einer existenziellen Hoffnungslosigkeit befallen. Im Gegenteil: Er wollte leben, und zwar so intensiv wie irgend möglich, und er wusste auch wofür. Aber was er dem Leben an Sinn abgerungen hatte, war nicht auf dem Weg des geringsten Widerstands zu erreichen…“

Der Autor beleuchtet das Leben und Sterben von Chris, welcher auszog, sich von seiner Familie und allem lossagte, um zu trampen und dann sein großes Abenteuer „Leben in der Wildnis von Alaska“ zu verwirklichen. Dabei lässt Jon Krakauer aber auch seine eigene Meinung und seine Erfahrungen einfließen, was ich besonders interessant fand und wodurch das Buch keine staubtrockene Sachlektüre wird.

Wir springen in den Zeiten, aber am Ende gibt es ein gut gezeichnetes Bild von Chris, bei dem man sich als Leser trotzdem noch sehr viele eigene Gedanken machen kann.

Durch das Tagebuch was Chris schrieb, Fotografien die man bei ihm fand und auch Freunde, Familie und Bekannte, die zu Wort kommen zeichnet sich ein ganz gutes aber sicher nie vollständiges Bild von diesem spannenden Charakter. Man muss ihn nicht mögen, man muss nicht komplett nachvollziehen können, warum er so leben wollte wie er es tat, aber man kann trotzdem sehr viel daraus für sich mitnehmen. Denkanstöße, Ideale über die man grübeln kann.

Die Recherchearbeit des Autoren ist toll und der Schreibstil abwechslungsreich, bestückt mit Zitaten, Interviews, Referenzen zu anderen „Abenteurern / Aussteigern“ und in dieser Ausgabe auch wunderschönen Zeichnungen von Christian Schneider!

Es war ein intensives Buch und ein intensiver Austausch mit Sybi von Coyote Diaries (YouTube), den ich sehr genossen habe. Aktuell ist der Film leider auf keiner StreamingPlattform kostenfrei zu bekommen, aber ich halte Ausschau und werde ihn mir dann einmal zu Gemüte führen.

Wer überhaupt keinen Sinn für das Reisen hat und im Speziellen das Freiheitsgefühl was man dadurch verbinden kann (ich spreche nicht von All Inklusive Urlauben in Touristenhochburgen), der wird Chris sicherlich als Spinner abstempeln. Doch, dass dieser Junge Mann sehr viel mehr war zeigt dieses Buch. Also lest seine Geschichte und bildet Euch Euer eigenes Urteil 🙂

Empfehlung!

Carrie Price – New York Diarie: Sarah (Bd. 2)

Im Herzen von New York City steht das Knights Building, ein ziemlich abgelebtes Wohnhaus. Etwas schäbig und daher nicht ganz so teuer, ist es perfekt für junge Leute, die hungrig auf das Leben sind.
Sarah Hawks lebt schon lange im Knights, und obwohl nichts darauf hoffen lässt, dass ihr großer Traum in Erfüllung geht, hält sie stur daran fest: Musikjournalisten mag es viele geben, aber niemand hat so ein Gespür für Musik wie sie. Dann lernt Sarah bei einem Konzert in einem kleinen Club den Sänger Will Brown kennen. Normalerweise trennt sie sauber zwischen Arbeit und Privatleben, doch diesmal stolpert sie Herz über Kopf in unbekannte Gefühlswelten.

Weiter ging es mit Bd. 2, welcher allerdings auch unabhängig der Reihenfolge zu lesen wäre. Der Monk in mir kann das aber nicht ^^
Dieses Mal spielt sich weniger im Knights Building, dafür mehr auf den Straßen und in den Parks New York ab, was mir als New York Fan natürlich sehr gefallen hat.
Sarah ist sympathisch und brennt für Ihre Leidenschaft die Musik. Die Dreiecks-Konstellation war gerade im mittleren Part nicht ganz mein Ding, einfach weil ich nicht finde dass sich Sarah sonderlich fair verhalten hat, aber so ist das Leben und irgendwie war es dann auch wieder authentisch.
Natürlich ist es vorhersehbar, aber trotzdem hat das Buch mir sehr viel Freude gebracht beim Lesen.
Es ist einfach PopcornLiteratur die einen den Alltag vergessen lässt und man beim fliegen durch die Seiten wunderbar abschalten kann.
Ich habe geschmunzelt, die Augen verdreht und vor allem auch Sarahs Freundin Becca ins Herz geschlossen. Schade eigentlich, dass sie keinen eigenen Band erhalten hat.
Aber ich freue mich trotzdem auf das Weiterlesen der Reihe.

 

*Rezensionsexemplar