„All happiness depends on courage and work.“
– Honore de Balzac
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Jiliane Hoffman – Morpheus (Die C.-J.-Townsend-Reihe, Band 2)
Es ist zurück. Es lebt. Es tötet.
Ein Serienmörder, der korrupte Cops umbringt.
Eine Staatsanwältin mit einem dunklen Geheimnis.
Ein Monster, das im Todestrakt auf den Tag der Rache wartet …
Drei Jahre ist es her, dass die Cupido-Morde ganz Florida in Atem hielten. Jetzt schlägt das Grauen wieder zu. Kann C.J. Townsend ihm noch einmal entkommen?
Eine gelungene Fortsetzung der Reihe rund um Staatsanwältin C.J. Townsend, welche sowohl den Roten Faden weiterspinnt, als auch neue Themen aufwirft. Ich mag die Mischung aus Polizeiermittlung, persönlicher Beteiligung der Charaktere und Gerichtsprozessen. Letztere starteten zwar erst ab der Hälfte des Buches, aber waren dann noch recht Präsent. Ich mag das einfach sehr und fühle mich an amerikanische Serien a la Law&Order erinnert.
Auch, wenn ich C.J. in der Mitte des Buches gerne einmal wachgeschüttelt hätte und ein Teil der Polizeiermittlungen für mich schwieriger nachzuvollziehen waren, ist es wieder ein super spannender Pageturner gewesen, den ich Nachts um 1 Uhr beendet habe, weil ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die kurzen Kapitel mit einigen Perspektivwechseln tun ihr übriges.
Ich mag es, dass die Geschichte zum Teil abgeschlossen ist, der „Rote Faden“ aber am Ende wahnsinnig viel Lust auf Band 3 macht. Und der wird auch gelesen!
Sue Monk Kidd – Die Erfindung der Flügel
Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk, versehen mit einer violettfarbenen Schleife – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt …
Geprägt durch „Fackeln im Sturm“ und „Vom Winde verweht“ haben mich die amerikanischen Südstaaten schon als Kind fasziniert und eine Reise zu diesen herrschaftlichen Plantagenvillen steht weit oben auf meiner Wunschliste. Auch, um vor Ort mehr über diese grausame Zeit der amerikanischen Geschichte zu lernen und mir ein Bild zu machen. Denn im Schulunterricht wurde das leider recht stiefmütterlich behandelt.
Umso spannender habe ich die Geschichte von Sarah und Hetty oder „Handful“ empfunden, welche zumindest was Sarah betrifft sehr nah an den wahren Begebenheiten ist.
Leider wurde das sehr aufschlussreiche Nachwort der Autorin nicht vertont, so dass ich es mir von einer Freundin abfotografiert habe lassen, denn dies lässt das Bild der Südstaaten und Sarahs Kampf für die Überwindung der Sklaverei und auch die Befreiung der Frauen aus dem Patriarchat noch viel intensiver wirken.
Mit der etwas vorlauten und aufmüpfigen Sarah als kleines Mädchen hatte ich so meine Schwierigkeiten, zumal ihre Gedanken sehr erwachsen sind. Handful entwickelt sich dagegen mehr und für mich authentischer, auch wenn ihr geschichtliches Vorbild leider früh verstorben ist – so lebt sie aber in diesem beeindruckenden Buch weiter.
Beide Frauen begleiten wir durch die Jahre und ihren jeweils eigenen Kampf gegen die gesellschaftlichen Normen. Was den Schwarzen zu Zeiten der Sklaverei angetan wurde ist abartig und erschreckend, bedenkt man dass uns nur 200 Jahre von dieser Zeit trennen. Erklärt es doch auch den noch immer herrschende Rassismus – nicht nur in den USA!
Ein wirklich guter Roman zu einem so wichtigen Thema, welches durch die Protagonistinnen sehr ans Herz geht.
Ich hatte mir nur eine etwas nähere Verbindung der beiden Frauen erwartet, aber dies wäre vielleicht nicht so realistisch gewesen. Aber einige Passagen werden sie getrennt voneinander dargestellt, wobei kein Strang der Geschichte weniger spannend als der andere war.
Man fliegt durch die Seiten bzw. in meinem Fall die Minuten. Sehr zu empfehlen!
John Marrs – Die gute Seele
Sie ist eine freundliche Stimme am Telefon. Aber kannst du ihr trauen?
Wer die Telefonseelsorge anruft, braucht Hoffnung. Und die Bestätigung, dass das Leben lebenswert ist. Doch wer Pech hat, wird mit Laura verbunden. Sie redet nicht nur gern mit Menschen, denen es schlechter geht als ihr. Sie verzehrt sich regelrecht danach. Denn Laura will niemandem Mut zusprechen. Sie will hören, wie die verzweifelten Anrufer sich das Leben nehmen.
Als sich seine schwangere Frau Hand in Hand mit einem Fremden das Leben nimmt, bricht Ryans Welt zusammen. Was trieb sie in den Tod? Seine Nachforschungen führen ihn auf Lauras Spur und er beginnt das perfide Spiel zu durchschauen. Ryan ahnt nicht, zu welch drastischen Mitteln sie greifen wird, um ihr Geheimnis zu bewahren …
John Marrs schaffte es auch mit dem dritten Buch, welches ich von ihm gelesen habe mich zu begeistern. Temporeich, spannend und mit einer sehr kreativen Ausgangslage. Direkt zu Beginn lernen wir Laura kennen und befinden uns in ihrem Kopf. Eine nach außen hin perfekte Ehefrau und Mutter, welche ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge arbeitet. Aber anstatt den selbstmordgefährdeten Menschen zu helfen empfindet sie regelrechte Befriedigung darin sie zu bestätigen und ihnen zu „helfen“ sich selbst umzubringen. Laura ist ein wahnsinnig manipulierender und abartiger Charakter, den man (zumindest zu Beginn) teilweise fast amüsant empfindet. John Marrs hat wirklich ein Händchen für Charaktere.
Im zweiten Teil des Buches lernen wir ein „Opfer“ Lauras kennen und eine Art Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem immer wieder unerwartete Twists auftauchen und Geheimnisse auf eine Art und Weise gelüftet werden, die mir als Leser nicht nur einmal den Mund offen stehen liessen.
Ein Mini-Abzug für das etwas hektische Ende aus meiner Sicht, aber trotzdem eine große Leseempfehlung für alle, die auf überraschende Psycho-Thriller stehen, bei dem der Horror nicht im darstellen von Gewalt begründet liegt. Das schafft John Marrs auch ganz ohne Blut & Gemetzel.
Meike Werkmeister – Sterne sieht man nur im Dunkeln
Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus. Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen …
Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal nur 4 Tage für ein komplettes Buch gebraucht habe 🙂 Liegt vielleicht daran, dass ich viel in Leserunden schmökere oder mich ein Buch wirklich packen muss, damit ich die Ruhe finde auch mal 1-2 Stunden am Stück zu lesen… Naja und die Zeit dafür zu haben ist ja auch nicht immer, war es jetzt aber und ich bin sehr glücklich darüber.
Das Setting auf Norderney und teilweise auch in Bremen konnte ich mir so gut vorstellen, dass ich richtig Meerweh bekam und in die Geschichte gesogen wurde. Man rauscht durch die Seiten während man Anni begleitet, wie sie versucht ihren Weg zu finden bzw. herauszufinden was sie glücklich macht. Dabei empfand ich es als eine sehr erwachsene Geschichte ohne übertriebene Dramen und trotzdem keine 08/15 Story, bei der man sofort weiß wohin es geht. Freundschaft, Liebe & Trauer, alles ist dabei ubnd vor allem viel Selbstfindung.
Auch wenn ich mich mit Anni nicht komplett identifizieren konnte hat es die Autorin geschafft, dass ich bei der Protagonistin war und mit ihr mitfühlen konnte. Aber auch die Nebencharaktere bleiben nicht blass und sind sehr greifbar mit ihren Ecken & Kanten.
Der Schreibstil war sehr angenehm und als Goodie sind Annis entworfene „Designs“ hinten noch in Farbe und auf besserem Papier abgedruckt, falls man sie als Karte oder Deko nutzen möchte.
Mario Cuesta Hernando, Raquel Martin – Antarktis: Eine Expedition zum Südpol
Gemeinsam gehen wir an Bord eines großen Meeresforschungs- und Versorgungsschiffes und starten eine Expedition in die Antarktis. Zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt verbringen wir den Südsommer am kältesten Ort der Erde. Hier gibt es Pinguine, Wale, Albatrosse, Forschungsstationen und ganz viel Eis, aber keine Eisbären. Das Eis türmt sich zu riesigen Wänden, überall um uns herum schwimmen Eisberge. Aber auch hier leben Tiere und zu manchen Jahreszeiten auch Menschen, die dort forschen.
Mario Cuesta Hernando nimmt uns mit zu einem Kontinent der Wunder, den er selbst bereits gesehen hat. Er zeigt uns dort die einheimischen Tiere und Meeresbewohner und erzählt uns mehr von der Geschichte und Entdeckung der Antarktis und auch von der großen Gefahr, die der Klimawandel für diesen Kontinent mit sich bringt.
Ein wunderbar illustriertes Kinderbuch mit viel Wissen für kleine Entdeckerinnen und Entdecker
*Rezensionsexemplar
Auf 41 Seiten bekommt man in diesem sehr kindgerecht gestaltetem Buch viele Informationen über die Antarktis, deren Tierwelt, die Bedeutung in der Wissenschaft und auch viele Hinweise zum Umweltschutz. Die Illustrationen sind sehr schön und realistisch gestaltet, bieten auch Raum um über einzelne Inhalte genauer zu sprechen.
Der Preis von 22 EUR ist allerdings nicht gering, dafür ist das große Format (30 x 36 cm) schon imposant und auch klimaneutral gedruckt.
Sicher eher ein Liebhaberobjekt, welches ich auch ohne Kinder zu haben in meine „Antarktis-Sammlung“ behalten werde.
Stephen King – Mr. Mercedes
Eine wirtschaftlich geplagte Großstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitsuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus.
Eigentlich wollte ich nicht mehr zu King-Büchern greifen, da sie mich zuletzt enttäuscht hatten (Shining & Sleeping Beauties) und ich seinen detaillierten und abschweifenden Schreibstil als zu langatmig empfunden habe.
Doch nachdem mir so viele Booktuber bezeugten, dass „Mr. Mercedes“ kein typischer King ist und ich 2019 die wunderschöne Hardcover-Ausgabe für wenige EUR ergattern konnte, landete es in meinem Bücherregal und wurde von Sarah Sophie im „Pick my SuB“ Format ausgewählt und zusammen mit Belletristik Basti habe ich Mr. Mercedes im BuddyRead überraschend gerne gelesen.
Auch wenn ich den detailreichen, abschweifenden und charakterfokussierten Schreibstil von King wiedererkannt habe, hat es mich hier nicht gestört, weil das Buch trotzdem nie wirklich langweilig wurde. Es war rasant, spannend und der Fall wirklich crazy. Besonders verrückt wurde es immer dann, wenn wir im Kopf des „Bösen“ steckten. Diese Sichten zwischen dem bösen „Mr. Mercedes“ und dem ermittelnden Ex-Cop Hodges wechseln sich ab und machten die Geschichte für mich sehr spannend und auch rasant.
Ganz besonders habe ich den Nebencharakter Jerome in mein Herz geschlossen und auch später Holly. Deshalb möchte ich sehr gerne weiterlesen und werde das auch mit Basti im Laufe des Jahres machen 🙂 Offenbar kann mich King doch packen, wenn er nicht wie „typisch King“ schreibt 🙂