Lesestunde… Fünf neue Rezensionen

Vielen Dank erst einmal für all Eure Buchtipps zum letzten Buchreview-Post. Da sind einige in meiner Amazon-Wunschliste gelandet.

Dieses Jahr werde ich auch endlich mal zur Frankfurter Buchmesse fahren und das Wochenende zwischen all dem Papier verbringen. Ist noch jemand von Euch da?

2015 scheint ein gutes Lesejahr für mich zu sein, denn schon wieder konnte ich 5 Bücher durchlesen. Der viele Urlaub und das Reisen im Zug hilft dabei natürlich ungemein 🙂 Wobei das Letzte nicht zu meiner Lesechallenge zähle.

Verstummt – Karin Slaughter

Im Thriller-Genre ist Karin Slaughter (Ist das eigentlich ein Künstlername?) eine feste Größe und sehr bekannt. Sehr oft wurden mir ihre Bücher bereits empfohlen, weshalb ich jetzt endlich mal mit der Will Trent – Reihe angefangen habe. Zum Glück…. denn „Verstummt“ fand ich richtig gut!

„Die Nachbarin von Michael Ormewood war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Sonst nämlich wäre sie wohl kaum auf den pathologischen John Shelley getroffen, der den zwielichtigen Polizisten vom Atlanta Police Departement für sein ganzes verpfuschtes Leben verantwortlich macht. Jahrelang hat John wegen des Mordes an der fünfzehnjährigen Mary Alice Finney hinter Gittern gesessen, den er im Drogenrausch begangen haben soll. Jetzt sieht er seine Chance gekommen. Denn die Nachbarin überrascht John, als er in Michaels Ormewoods Wohnung einbricht, und stürzt tödlich, als dieser sie verfolgt. Also schneidet John der toten Frau die Zunge heraus — genauso, wie es der Mörder von Mary Alice Finney getan hat…..“

Das Buch ist von der ersten Seite an so spannend geschrieben, dass man es gar nicht aus der Hand legen mag. Es passiert immer etwas und man erfährt nach und nach was aktuell aber auch in der Vergangenheit passiert ist. Die Erzähler wechseln dabei hin und wieder, aber es sind immer die Hauptcharaktere aus deren Sicht geschrieben wird. Und die sind wunderbar charakterisiert, ebenso auch die Schauplätze. Man kann sich alles wunderbar vorstellen und beim Lesen quasi einen Film vor dem geistigen Auge ablaufen lassen.

Einen ziemlich grausamen Film, muss man dazu sagen. Karin Slaughter hat es wirklich drauf, spannend zu schreiben und dabei auch viele Wendungen einzubringen, die den Leser mit großen Augen nach dem ein oder anderen Kapitel zurücklässt.

Bisher gibt es von der Will-Trent-Reihe nur noch einen zweiten Teil. Aber „Entsetzen“ ist schon auf meiner Wunschliste gelandet. Da dieser Teil bereits 2011 veröffentlicht wurde, weiß ich nicht ob Karin Slaughter die Reihe weiter fortsetzt.

Im Wirbel der Zeit – Rysa Walker

Nach dem doch sehr blutigen und erschreckenden „Verstummt“ brauchte ich eine etwas „leichtere“ Lektüre und habe mich für „Im Wirbel der Zeit“ entschieden. Eine gute Entscheidung, denn das komplette Buch lies sich super lesen, so dass ich es in 2 Wochen (Im Afrika-Urlaub) ausgelesen hatte und auch hier die Fortsetzungen „Time’s Edge“ und „Time’s Divine“ (bisher nur in englisch erschienen) gerne noch lesen möchte.

Die Story erinnert sehr stark an die Edelsteintrilogie von Kerstin Gier……

„Als Kate Pierce-Kellers Großmutter ihr ein merkwürdiges blaues Medaillon schenkt und etwas von Zeitreisen erzählt, hält die sechzehnjährige Kate die alte Frau zunächst für verrückt. Doch dann zerstört ein in der Vergangenheit begangener Mord ihre Existenzgrundlage, und auf einmal wird alles erschreckend real. Nur das Medaillon bewahrt Kate jetzt davor, ausgelöscht zu wersden.
Kate erfährt, dass der 1893 verübte Mord Teil eines viel größeren Unheils ist. Und da sie die Fähigkeit geerbt hat, durch die Zeit zu reisen, kann nur sie die Zukunft wieder in Ordnung bringen. Kate setzt alles aufs Spiel und springt zurück in die Vergangenheit, zur Weltausstellung von Chicago. Dort will sie den Mord und die nachfolgende Verkettung von Ereignissen verhindern. Doch sollte es ihr gelingen, die Zeitlinie zu verändern, müsste sie dafür einen hohen Preis zahlen: Der Junge, der sie liebt, würde jede Erinnerung an sie verlieren. Und hat Kate – ganz abgesehen von ihren persönlichen Motiven – überhaupt das Recht, in die Geschichte der Welt einzugreifen?“

…aber etwas anders ist sie dann doch. Hier geht es nicht darum durch das Blut der Zeitreisenden ein besonderes Ereignis hervorzurufen, sondern das Zeitreisen kommt eigentlich aus der Zukunft. Und daher kommt auch Kates Großmutter, was ziemlich verwirrend ist. Sie strandete in den 60ern und musste sich ein neues Leben aufbauen. Durch den Bösewicht des Buches wurde allerdings die Vergangenheit immer wieder geändert, so dass sich die Geschichte zu seinen Gunsten entwickelt.
Als wie geschrieben allerdings ein Mord passiert, der Kates Zukunft und damit die Gegenwart indem das Buch hauptsächlich spielt auslöscht, muss sie etwas tun.
Ich fand das Buch lies sich sehr gut und flüssig lesen.  Und es war spannend genug, dass ich in jeder freien Minute und auch abends vor’m Schlafen ein paar Seiten gelesen habe.
Es ist ein schöner Jugendroman, mit nicht zu viel Kitsch und einer sehr sympathischen Hauptperson. Aus Kates Sicht wird auch die gesamte Geschichte erzählt.

Verblendung – Stieg Larsson

Ganz sicher kein Insider-Tip ist dieses Buch, denn die „Millenium-Trilogie“ erschien bereits zwischen 2005 und 2007 und war ein riesiger Erfolg! Zwei Filme wurden bereits gedreht – die schwedische und die Hollywood Variante. Bisher habe ich noch keinen der beiden Filme gesehen, weil ich erst das Buch lesen wollte. Mit Verblendung habe ich jetzt endlich angefangen!

„Der Journalist Mikael Blomkvist hat in der Zeitschrift Millennium einen Bericht veröffentlicht, in dem er den schwedischen Wirtschaftsmogul Wennerström schwerer Wirtschaftsvergehen beschuldigt. Wennerström zeigt Blomkvist wegen Verleumdung an und erreicht, dass der Journalist, der die Fakten anscheinend nicht sorgfältig genug recherchiert hat, zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Blomkvist zieht sich bis zum Haftantritt aus der Redaktion der Zeitschrift zurück und nimmt von dem im Ruhestand befindlichen Konzernchef Henrik Vanger den Auftrag an, den vermeintlichen Tod von dessen Großnichte Harriet aufzuklären, die im Sommer 1966  spurlos verschwunden ist.
Mikael Blomkvist gelingt erst nach längerer Zeit ein Durchbruch, als er bislang unbekannte Fotografien entdeckt und beweisen kann, dass Harriet einem Serienmörder auf die Spur gekommen ist.
Henrik Vanger hatte zuvor von einer privaten Sicherheitsfirma prüfen lassen, ob Blomkvist vertrauenswürdig ist. Dies geschah durch eine freie Mitarbeiterin, die hochintelligente, aber wegen einer komplizierten Vorgeschichte unter Vormundschaft stehende Lisbeth Salander. Sie ist eine geschickte Hackerin und stellt einen Bericht über Blomkvist zusammen, nachdem sie in dessen Rechner eingedrungen ist. Durch Zufall erfährt Blomkvist von Salander und beide schließen sich zusammen, um den Mörder gemeinsam zu jagen.“

Der Schreibstil von Larsson ist sehr angenehm und lässt sich gut „weglesen“, auch wenn es natürlich anspruchsvoller ist, als das Jugendbuch von eben 🙂

Die Einführung in die gesamte Geschichte und das „Kennenlernen“ der Charaktere dauert recht lange. Da ich aber wusste, dass es eine Trilogie ist, wartete ich geduldig und wurde ab der Hälfte des Buches belohnt. Hier nimmt die Geschichte nämlich richtig an Fahrt auf als Lisbeth und Mikael aufeinander treffen. Trotzdem ist der Anfang deshalb nicht langweilig. Man erfährt einfach sehr viele Hintergründe.

Obwohl sehr viele verschiedene Personen vorkommen (und die skandinavischen Namen nicht so geläufig und leicht zu merken sind), schafft der Autor es, dass man trotzdem immer weiß von wem die Rede ist, obwohl sich keine Erklärungen zu den Personen extrem wiederholen. Das fand ich sehr interessant und auch gut. So kann man der Geschichte wunderbar folgen ohne ständig nachdenken zu müssen… „Wer war das jetzt nochmal?“.

Alles in allem mag ich solche Geschichten, bei denen es um Familiendynastien geht, Intrigen und Abgründe die sich auftun. Deshalb werde ich die anderen beiden Bücher natürlich auch noch lesen!

Verdammnis
Vergebung

Die Bestimmung: Letzte Entscheidung – Veronica Roth

2014 hatte ich Band 1 und 2 gelesen und Euch schon darüber berichtet. Mit beiden hatte ich so meine Probleme und konnte keinen richtigen Zugang finden, weshalb ich das dritte Buch erst gar nicht angefangen habe.

Auf dem Rückflug von Uganda nach Deutschland konnte ich mir dann aber endlich mal die Filme zu den ersten beiden Büchern anschauen und war positiv überrascht. Die haben mir nämlich richtig gut gefallen! Also wollte ich nun auch wissen, wie die Trilogie endet und lud mir dann doch Band 3 auf den Kindle.

Ein bisschen bereut habe ich es schon – ich hätte einfach auf den dritten Film warten sollen!

In „Die letzte Entscheidung“ wird die Geschichte abwechselnd aus Tris‘ und Tobias’ Sicht geschrieben, was grundsätzlich eine gute Idee ist, aber Tobias nervt mich ungemein! Im ersten Band noch als knallharten und coolen Ferox beschrieben mutiert er mehr und mehr zum Obersoftie und Weichei. Das braucht kein Mensch – sorry! Tris dagegen wirkt sehr kalt und distanziert und auch hier finde ich einfach keinen Zugang und kann mich mit den Charakteren nicht anfreunden. Das hat im Film viel besser geklappt – vielleicht auch weil ich die Schauspieler mochte – ich weiß es nicht!
Tobias schnulzt sich in einigen Szenen aber wirklich etwas zurecht, dass ich manchmal das Gefühl habe mitten in einem Nicolas Sparks Roman gelandet zu sein. Aber auch Tris schweift manchmal in Gefilde ab….

„…Er zieht mich näher zu sich und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und sauge die kalte Luft in tiefen Zügen ein. Sie riecht noch nach Sommer und trockenem Gras, das in der Mittagshitze von der Sonne verbrennt….“

Ernsthaft?

Mal unabhängig von dieser On-Off-Liebesschnulze kommt die Story auch nicht so richtig in Wallung und packt mich einfach nicht. Ich spüre nicht das Verlangen weiterzulesen und dies führt einfach dazu, dass ich sehr lange für das Buch brauche. Viele Wochen und das wirft mich beim Jahresziel definitiv zurück.

Ein Glück, dass ein paar Zugfahren anstanden/anstehen – Ein Dankeschön an die Deutsche Bahn 🙂

Achim Sam – Clean your life – In sechs Wochen zur Bestform*

Nachdem ich Euch Hannahs Erstlingswerk „Clean Eating“ schon einmal vorgestellt habe, hier ein weiteres Buch zu dem Thema, welches allerdings noch umfangreicher ist und direkt eine „Challenge“ beinhaltet.

Das ist schließlich der Trend schlechthin… Ich glaube mit der Vegan Challenge fing das Ganze an.

Der Wälzer mit 240 Seiten ist in 4 Abschnitten unterteilt und dient der ganzheitlichen Umstellung des eigenen Ernährungs- und Bewegungsalltags mit dem Ziel fit und gesund zu werden und das auch so lange wie möglich zu bleiben.

* Intro

Hier lernen wir Achim selbst kennen, seine Beweggründe und Werdegang. Gleichzeitig werden auch die vier Tester vorgestellt, welche sich der Challenge gestellt haben. Wohlbemerkt bis auf eine sind es alles Menschen mit einem sehr sportlichen Hintergrund : ein Sport- und Fitnessbetriebswirt und Hamburger Meister im Rock’n’Roll, eine Kunstturnerin, die danach mit Kampf- und Kraftsport begann. Achim selbst, der Ökotrophologie studiert hat.

* 12 Golden Rules

Der Hauptteil des Buches. Hier wird anhand 12 Regeln erklärt was Clean Eating bedeutet!
– Regional Essen
– Lebensmittel analysieren
– Clever kochen
– Alternativenzu schlecht verdaulichen lebensmitteln
– Das Richtige zur optimalen Zeit essen
– Gesunde Fette essen
– Entgiften
– Verzicht auf ungesunde Genussmittel
– Essen genießen
– Funktionell trainieren
– Regenerieren
– Selbst-Motivation

* Clean Your Life Workout

Anhand 30 verschiedener Übungen, die alle ohne Hilfsmittel auskommen und nur mit der eigenen Körperkraft arbeiten, wird der Sport auch in den Mittelpunkt einer gesunden Lebensweise gestellt. Vor allem auch nicht nur die Ausdauer, sondern auch Kraft. Denn Muskeln verbrennen mehr und helfen einen straffen und fitten Körper zu bekommen.
Mir gefällt auch, dass die Übungen zum Teil in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und bebildert erklärt werden. So kann jeder damit starten und sich nach und nach steigern. Oder Menschen die sowieso schon sportlich sind, direkt mit dem „Profi-Programm“ einsteigen.

*Clean Eating Rezepte

Im Vergleich zu Hannahs Buch ist der Rezepte-Part hier eher klein, wobei 60 verschiedene Rezepte, die ganz ohne verarbeitete Lebensmittel auskommen auch nicht wenig sind. Leider gibt es nicht zu jedem Gericht ein Bild.

Dafür sind die Zutaten nicht zu exotisch. Auch wenn zum Beispiel Chia-Samen eigentlich nicht ins Konzept passen sollten; kommen sie schließlich aus Südamerika….

Mein Fazit
Es ist ein sehr umfangreiches Buch zum Thema „Clean Lifestyle“ und behandelt neben der Ernährung auch Sport und andere Bereiche des Alltags.
Die Übungen mit dem eigenem Körpergewicht sind praktisch und im Prinzip alleine zu Hause durchführbar, aber eben auch zum Teil mit einem hohen Fehlerpotential, wenn niemand kontrolliert und korrigiert. Zum Beispiel Squats (Kniebeuge) und Burpees.

Der Schreibstil ist sehr locker, was es angenehm zu lesen macht. Allerdings sind sehr viele Anglizismen enthalten  – zum Beispiel die Goldenen Regeln sind alle auf Englisch („Detox Yourself“, „Train Functional“ oder „Check Your Food“).

Im Vergleich zu „Clean Eating“ wird hier mehr mit Fleisch gekocht, was mir persönlich entgegenkommt, da ich Fleisch und Fisch gerne als Proteinquelle nutze.

Aber auch hier kommt sehr deutlich zum Ausdruck, dass es sich nicht um eine Diät handelt um x Kilo in y Wochen abzunehmen. Und das finde ich grundsätzlich sehr gut!