Ich liebe das Reisen und ich liebe Städtetrips. Deshalb stand nach Wien im Februar schon die nächste Metropole auf dem Plan. Im April ging es noch weiter gen Süden – passend zum Schmuddelwetter, welches sich vor Ostern in Deutschland einstellte.
Italien ist ein tolles Land – bisher kannte ich allerdings nur die Küstenregionen rund um Neapel auf der einen und RImini auf der anderen Seite. Über Mailand hatten wir schon viel Gutes gehört, also entschieden wir uns spontan für die norditalienische Stadt.
ANREISE und VOR ORT
Aus Deutschland empfiehlt sich natürlich die Anreise per Flugzeug. Von Hamburg aus sind wir zum Beispiel mit Germanwings für knapp 100 EUR hin und zurück gekommen. Und die Flugzeit beträgt keine 2 Stunden. Andere Billigflieger wie Easyjet und RyanAir bringen einen auch direkt in die Modemetropole.
Vom Airport (Malpensa) kommt man dann mit der Bahn oder dem Bus sehr günstig in die Stadt. Mit letzterem sind wir für 10 EUR je Strecke gefahren. Er hält nach knapp 1 Stunde Fahrt direkt am Hauptbahnhof „Stazione Centrale“.
In der Stadt selbst kommt man sehr gut zu Fuß weiter. Die Entfernungen zwischen den Top Sehenswürdigkeiten sind nicht weit und es gibt überall etwas zu entdecken, so dass wir das Meiste zu Fuß erkundet haben.
Die Metro-Stationen liegen aber auch sehr gut, so dass man sich auch mal ein Ticket für die Övis am Automaten holen kann. Hier kann man die Sprache wählen und kommt fast schon besser damit klar, als mit unseren Bahn-Automaten 🙂
Etwas anstrengend sind allerdings die „Helfer“ welche sich gerne auf die Touristen stürzen und einem dazwischenfunken wollen. Mit Freundlichkeit kommt man leider nicht sehr weit, welche wir abstellen mussten, als der gute Herr mein Wechselgeld einfach herausnehmen und behalten wollte. Sagt Ihnen direkt und sehr streng, dass Ihr keine Hilfe wollt und lasst ihn abziehen, bevor Ihr Euch dem Ticketkauf widmet.
Ein Tagesticket (gilt genau 24h) kostet 4,50 EUR, das 48h Ticket 8,25 EUR.
ÜBERNACHTUNG
In jeder Stadt habt Ihr verschiedene Möglichkeiten zu übernachten: Hotels, Hostels, Ferienwohnungen. Wir haben uns für Letzteres entschieden und via airbnb gebucht. Das hat wunderbar geklappt, war günstig und unsere Wohnung nördlich des angesagten Brera-Viertels sah wie beschrieben aus.
Wir hatten zum Glück gratis WLAN in unserem Apartment. In der Stadt selbst gibt es aber auch überall Internet Hotspots. Als Ausländer muss man sich allerdings mit seinem Ausweis an einem ATM Point nähe des Doms registrieren und bekommt die Zugangsdaten. Trotzdem ein tolle Service, besonders eben auch für die Italiener selbst. Das wünsche ich mir für Deutschland auch!
DIE UMGEBUNG
Mailand hat als Stadt einiges zu bieten. Die bekanntesten Sightseeing Hotspots kann man in 3 Tagen aber sehr gut besichtigen und dabei auch die ein oder andere Pause im Café einplanen.
Deshalb sollte man sich dringend auch die Umgebung anschauen. Norditalien und speziell die Lombardei hat nämlich einiges zu bieten. Die norditalienischen Seen wie der Comer See, Gardasee und Lago Maggiore sind in ca. 1,5 Stunden per Bahn zu erreichen. Einen Mietwagen kann man sich natürlich auch nehmen.
Da in Italien gerne gestreikt wird, sollte man vorher aber schauen, ob die gewünschten Züge überhaupt fahren – ich kann da ein Lied von singen 🙂
In der näheren Umgebung liegen schöne Orte wie Bergamo, Monza, Parma, Ferrara, Modena, Torino, Genova, Bologna und auch Venedig, was mit 280km am weitesten entfernt ist, aber in ca. 2,5 Stunden per Zug auch gut zu erreichen ist.
DIE MAILÄNDER
Ich maße mir nicht an nach 5 Tagen über die Italiener in Mailand und der Umgebung zu urteilen, doch ein paar unserer Erfahrungen haben uns etwas geprägt 🙂
In den stärker touristisch besuchten Gegenden wie Verona und Como waren wirklich alle sehr nett und in den Restaurants und Cafés recht zuvorkommend, so wie man es sich vorstellt.
In Mailand selbst… nunja…. ein freundliches Lächeln sucht man eher vergebens. Ist man zu dritt unterwegs wird einem auch gerne deutlich gemacht, dass dies ja eigentlich doof ist – gibt es schließlich hauptsächlich 2er und wenige 4er Tische. Hat man aber nun doch einen Platz bekommen, nachdem man versichert, dass man auch etwas essen und nicht nur trinken will, sollte man Geduld mitbringen. Die Speisekarte nimmt man sich am besten einfach selbst, denn der Kellner macht lieber alles andere, aber die Karte bringen gehört nicht dazu. Erwartet auch nicht, dass Ihr gefragt werdet, ob Ihr noch etwas haben möchtet – Getränke oder ähnliches! Nicht sehr geschäftstüchtig.
Der begriff Coperto wird Euch auch oft begegnen. Zwischen 2 und 4 EUR pro Person wird auf die Rechnung aufgeschlagen für das „Gedeck“. Schade, dass wir nahezu immer nicht einmal einen Brotkorb, geschweige denn Salz&Pfeffer und Öl auf dem Tisch stehen hatten. Immerhin…. Besteck gab es!
Das Trinkgeld ist damit aber nicht abgedeckt! Da ich allerdings nur für guten Service Trinkgeld gebe und wir zum Teil auch mal so unhöflich zu Beginn behandelt wurden, dass wir noch vor der Bestellung wieder gegangen sind, habe ich mich mit Trinkgeldern sehr zurückgehalten.
Das war mein erster Urlaub aus dem ich wieder nach Deutschland kam und über Freundlichkeit und Serviceorientierung begeistert war. Nach Urlauben in den USA war es immer genau anders herum 🙂
Das waren erst einmal die allgemeinen Infos zu meinem Mailand Trip und meine Tipps. In kommenden Postings werde ich Euch dann über die Sightseeing Highlights berichten, die Shoppingmöglichkeiten und natürlich auch das kulinarische Angebot Italiens.
Twitter- und Instagram-Follower die mich vorab mit wunderbaren Tipps und
Insider-Infos zur Stadt versorgt haben!
Welche Erfahrungen habt Ihr bisher mit Urlauben in Italien gemacht?
Liebe Claudia!
Tut mir leid, dass du in Mailand so schlechte Erfahrungen mit ItalienerInnen gemacht hast.
Ich gebe übrigens auch kein Trinkgeld, wenn ich unhöflich behandelt werde!
In Mailand war ich bisher noch nicht, aber in Bozen (okay, das ist halt Südtirol), Toskana, Sardinien und mehrfach an der Adria Küste und ich fahre sehr gerne nach Italien. Ich denke, dass die Bevölkerung in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich ist (wie ja auch in Deutschland oder Österreich). Sowohl an der Adria und auf Sardinien haben wir nette Menschen erlebt.
Vor allem mit Kindern ist es unheimlich entspannt, weil sie nicht wie zumindest häufig in Österreich als störend empfunden werden.
Dazu liebe ich die italienische Sprache und den südlichen Lifestyle.
Lieben Gruß,
ulli ks
Ach das klingt toll, ich wünschte ich könnte mir auch öfter einen Urlaub leisten, aber nach dem teuren London letzten Sommer muss der nächste Urlaub erstmal warten. lg Lena
Hach schön. Da bekomm ich glatt Fernweh. In Mailand war ich noch nicht, aber wir haben früher jedes Jahr in Neapel Urlaub gemacht. Wir waren mit einer ital. Familie sehr gut befreundet und haben sie immer besucht. Das war super schön. Wenn ich micht recht erinner, waren wir aber auch mal am Lago Maggiore.
Hätte echt nicht gedacht, dass der Service gleich null ist/war. Schade.