The world is like that – incomprehensible and full of surprises.

– Jorge Amado

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Rudyard Kipling – Das Dschungelbuch

Die Welt des Dschungels ist eine ganz eigene: Wilde Tiere haben innerhalb von Jahrhunderten ihre eigenen Gesetze entwickelt, leben von-, neben- und miteinander in den grünen, dunklen und stickig-feuchten Dickichten des indischen Regenwaldes. Kein Platz für Menschen. Doch genau hier taucht ein kleiner Junge auf – er kommt bei einem Wolfsrudel unter und wird Mowgli genannt. Dieser Name und die Abenteuer, die Mowgli im Dschungel bestehen muss, haben Rudyard Kipling weltberühmt gemacht. Seine Dschungelbücher entwerfen ein schillerndes Panorama, das in seinem Fokus auf die Konfrontation der Tier- mit der Menschenwelt stets Normen und Werte der Gesellschaft von Kiplings Zeiten bis heute vorführt und kritisiert.

Immerhin weiß ich jetzt, dass es eine Kurzgeschichtensammlung ist, auch wenn Mowglis Geschichte den meisten Raum einnimmt und auch ganz nett war. Weicht natürlich schon vom Disney-Film ab, den ich übrigens sehr liebe. Irgendwie fand ich die Geschichte langweilig und die darauffolgenden Kurzgeschichten über z.B. eine Robbe und einen Elefanten noch uninteressanter. Es konnte mich nicht packen…
Das Audible Hörbuch ist immerhin toll eingesprochen, also am Sprecher lag es nicht.

Mal wieder ein Klassiker, der sicher zu seiner Zeit interessant und gesellschaftskritisch war, heute aber mich zumindest nicht mehr vor dem Ofen hervorlockt.

 

Lucy Clarke – Das Haus am Rand der Klippen*

Das Haus am Rand der Klippen war Elles größter Traum. Doch kaum eingezogen, liegt ihre Welt in Trümmern: Ihre Ehe zerbricht, sie ist bankrott, und ihr Verlag drängt auf ihr neues Buch, während sie mit Schreibblockaden und Schlaflosigkeit kämpft. Der Abgabetermin rückt näher, ihre Existenz hängt davon ab, und vielleicht liegt es an den angespannten Nerven, dass sie sich ständig beobachtet fühlt. Doch als Elle von einer Reise zurückkehrt, spürt sie schon beim Betreten ihres Hauses, dass etwas anders ist. Jemand war hier. Und hat ihr schlimmstes Geheimnis entdeckt.

Ein Spannungsroman – ich würde es schon Psychothriller nennen – der mich begeistert hat. Das Setting ist so athmosphärisch – Ein riesiges modern umgebautes Haus am Rande von Cornwalls Klippen. Stürmische See und eine stürmische Seele der Protagonisten der wir nicht immer als Leser trauen und die sich selbst nicht so recht traut. Was passiert ihr wirklich, will ihr jemand etwas böses und allen voran: Wer war in ihrem Haus und warum fühlt sie sich verfolgt. Welche Geheimnisse hat sie? Und wurden diese entdeckt? Dazu die Schreibblockade und Schlafstörungen.

Elle war als Charakter nicht immer super sympathisch, aber das musste sie für mich gar nicht sein, um mit ihr mitzufühlen und die Angst zu spüren.

Ein absoluter Pageturner, der sich durch den klaren (einfachen), aber trotzdem sehr schönen Schreibstil sehr flott lesen lässt. Besonders das bedrohliche Setting im Haus am Rande der Klippen hat die Autorin toll dargestellt.

Man kann wunderbar miträtsel (…was wir gemeinsam im Buchclub auch gemacht haben) und wird ständig mit den eigenen Theorien hin und her geworfen. Es gibt viele Verdächtige, aber nicht zu viele. Es gibt spannende Verwicklungen, aber nicht extrem überzogene oder konstruierte.

Das Ende könnte für manche vielleicht etwas zu dramatisch sein, mir hat es aber wunderbar gepasst und vor allem war es schlüssig.

 

Lisa Grunwald – Mit dir für alle Zeit*

New York, Fünfter Dezember 1937: Weichenmechaniker Joe geht nach Feierabend durch die Grand Central Station – und verliebt sich auf den ersten Blick. In Nora, eine sehr hübsche, doch seltsam altmodisch gekleidete Frau, die verloren unter der berühmten goldenen Uhr steht. Nach einem wundervollen Abend verschwindet sie jedoch spurlos. Und als Joe am nächsten Tag ihre Nummer wählt, informiert ihn ein Mann mit kühler Stimme, dass er Nora nicht sprechen könne: Sie sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück gestorben. Nora geht Joe jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Und am fünften Dezember 1938 steht sie plötzlich wieder vor ihm, unter der goldenen Uhr der Grand Central Station. Hier ist sie gestorben. Und jedes Jahr kehrt sie für einen Tag zurück. Ihre Liebe hat keine Chance – und dennoch wartet Joe fortan Jahr für Jahr auf sie. Gemeinsam suchen sie einen Weg, das Unmögliche zu schaffen: dass Nora für immer bei ihm bleiben kann.

Wer bitter-sweet Liebesgeschichten mag und New York liebt, sollte dieses Buch lesen. Eine wunderschöne Geschichte mit tollen Charakteren, die ich sehr mochte. Und die Grand Central Station ist die dritte Hauptperson in dieser Geschichte. Ich habe viel über New York (besonders auch zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gelernt) und den wunderschönen Bahnhof gelernt, welchem auch durch die Nebencharaktere Leben eingehaucht wurde.

Es ist kein klassischer Pageturner, aber ein Buch zu welchem ich immer wieder gerne gegriffen habe, um in die Welt von Nora & Joe einzutauchen. Der klare Schreibstil hat mir gut gefallen und es passte irgendwie. trotzdem konnte ich mir ein paar tolle Zitate von Lisa Grunwald notieren.

Mein New York Fernweh ist mit jeder Seite gestiegen und nun möchte ich auch einmal zum Manhattanhenge in die Stadt reisen. Beim nächsten Besuch der Grand Central Station werde ich ganz sicher an Joe & Nora denken.

 

Anne Freytag – Aus schwarzem Wasser*

Das Meer ist der Ursprung allen Lebens und verbirgt eine tödliche Bedrohung
Ohne zu bremsen, rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck mit ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin«, ist das Letzte, was sie zu ihrer Tochter sagt, bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt – wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankenhaus wieder auf. Wie ist das möglich?
Während Maja versucht, Antworten zu finden, ereignet sich eine verheerende Naturkatastrophe nach der anderen. Und gegen ihren Willen gerät sie in einen Konflikt aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen, dessen Folgen fatale Ausmaße annehmen.

 

Es tut mir in der Seele weh einem Anne Freytag Buch so wenig Sterne zu geben. Ich liebe ihre Jugendbücher, ich liebe ihren Schreibstil, aber „Aus schwarzem Wasser“ war leider ein Flop für mich.

Es begann soooo gut, temporeich, spannend. Ein Blockbuster, den man sich wunderbar als Kinoverfilmug vorstellen konnte. Ich erkannte sofort Anne Freytags Schreibstil in vielen Metaphern wieder und mir ging das Herz auf, sie mal von einer anderen Facette zu erleben.
Doch was mit einer so guten Idee begann und ab dem ersten Drittel mit einem coolen Genremix (keine Details, das würde spoilern), hat mich leider ab der Hälfte mehr und mehr verloren.

Es wurde mir zu absurd. Den vielen Charakteren konnte ich nicht nah genug sein; ich fühlte sie nicht. Die Grundidee jam mir viel zu kurz. So vieles wurde nicht ausreichend erklärt. Ich konnte mir die „Gegenseite“ absolut nicht gut vorstellen und es machte auch für mich absolut keinen Sinn. So sehr, dass ich bei Passagen nicht nur die Augen verdrehte, sondern laut lachen musste, weil es so absurd klang.

Es gibt Handlungsstränge, die absolut nichts beigetragen haben und welche lieber hätten genutzt werden sollen, um Dinge besser zu erklären. Oder an anderer Stelle weniger, damit auch Überraschungseffekte auftauchen.

Der Klappentext verspricht etwas, was wirklich von der Idee her gut hätte werden können. Die Umsetzung hat mir leider gar nicht zugesagt. So schade 🙁

 

Caren Benedikt – Das Grand Hotel: Die nach den Sternen greifen*

Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken.

 

„Es war nicht zu verhelen, dass das Grand noch längst nicht so dastand, wie Bernadette es sich wünschte. Gewiss, es war das prächtigste Gebäude, das an der Strandpromenade zu finden war. Hochherrschaftlich und luxuriös, gepaart mit dem Charme gelebter Sorglosigkeit, stand es da und verköperte das, was Bernadette so unglaublich wichtig war: Eleganz und Klasse.“

Das Cover hat mich im Buchladen immer wieder magisch angezogen. Ich liebe die Ostsee und kenne auch das pompös wirkende Hotel direkt am Binzer Strand. Also ging ich mit der Erwartung an eine atmosphärische Familiengeschichte inkl. Geheimnisse an dieses Buch heran.

Leider war es kein Highlight, sondern eine nette Urlaubslektüre ohne sonderlich viel Tiefgang. Das hängt vielleicht mit den vielen verschiedenen Sichtweisen zusammen, so dass man nur wenigen Charakteren sehr nahe kommt. Zuletzt eigentlich nur Bernadette, die aber bei mir auch viele Seiten brauchte um sympathisch zu wirken. Immerhin hat sie eine Geschichte und ist letztendlich ein interessanter Charakter. Viele andere sind leider für mich etwas eindimensional und blass geblieben. Bernadettes „dunkles Geheimnis“, welches auf dem Klappentext angeteasert wird kommt leider nur zu Beginn kurz vor und löst sich erst auf den letzten 100 Seiten relativ plump und einfach auf.

Das Setting wurde gut beschrieben, allerdings mit vielen Wiederholungen (der Akkordeonspieler nimmt ja fast schon eine beschreibende Nebenrolle ein ^^). Auch spielt ein Teil der Geschichte im Astor in Berlin, was zwar Spannung reingebracht hat, aber auch recht klischeehaft war.

Alles in allem wirkte es ein wenig wie eine Soap Opera – Gute Zeiten, Schlechte Zeiten lässt Grüßen. Die Sprache war flüssig und leicht lesbar, hätte hier und da aber etwas mehr „Poesie“ vertragen können.

Das Buch hat ein gutes Ende, wo tatsächlich noch einmal Spannung für mich aufkam, aber Band 2 werde ich nicht lesen. Auch weil ich gar nicht davon ausging, dass es der Auftakt einer Reihe wird.

 

Oliver Sacks – Die feine New Yorker Farngesellschaft*

Seit Oliver Sacks als Kind im Fossiliengarten des Londoner Natural History Museum riesige Schachtelhalme bestaunte, ist er ein großer Liebhaber von Farnen aller Art. In den frühen Neunzigerjahren entdeckt er bei einem Spaziergang in New York einen Aushang, auf dem ein Treffen der Amerikanischen Farngesellschaft angekündigt wird. Neugierig geworden, nimmt Sacks daran teil. Die bunt zusammengewürfelten Mitglieder des Klubs, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert reichen, haben etwas seltsam Altmodisches, Verschrobenes an sich, doch ihr naiver Enthusiasmus ist ansteckend. Hier geht es nicht um Ruhm und Ehre, sondern um Abenteuerlust und Entdeckergeist. Um seiner Passion zu frönen (und dem kalten New Yorker Winter zu entkommen), schließt Sacks sich einer Exkursion der Farngesellschaft nach Südmexiko an. Es wird eine Reise, die seine Vorstellung davon verändert, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

 

„Diese Reise erweist sich nicht nur als Reise in ein anderes Land, in eine andere Kultur, sondern in einem tieferen Sinn auch als eine Reise in eine andere Zeit.“

Sicherlich kein Buch für jeden, aber wenn ihr Reiseinteressiert, Menscheninteressiert und/oder Farninteressiert seid könnte das etwas für euch sein. Der Schreibstil mit dem Oliver Sacks seine Reise nach Oaxaca/Mexiko zusammen mit der New Yorker Farngesellschaft (Ja, die gibt es wirklich!) beschreibt hat mir gut gefallen. Auch wenn all die botanischen Feinheiten nicht in meinem Kopf geblieben sind – hierfür fehlt mir vielleicht die Begeisterung für Pflanzen im Allgemeinen und Farne im Speziellen – hat mich die Begeisterung der Mitreisenden für ihr spezielles Hobby doch angesteckt. Niedlich-schrullige Charaktere, die einfach „Ihr Ding“ gefunden haben. Und wünscht man das nicht jedem?
Ich habe ein paar Orte von denen Oliver Sacks berichtet gegoogled und konnte mir die Szenerien so gut vorstellen. Es geht also um Pflanzen (Zeichnungen von Oliver Sacks sind enthalten), die Kultur & uralte Geschichte Mexikos, aber ganz besonders auch um die Menschen und ihre „kindliche Zuneigung zu Farnen“, wie Julia Finkernagel es in ihrem Vorwort der Büchergilde Ausgabe beschreibt.

 

*Rezensionsexemplar