Nachdem wir das schicke und hippe Santorini hinter uns gelassen hatten ging es für insgesamt drei Tage auf die Kykladeninsel Paros. Warum sich hier ein längerer Aufenthalt und auch ein Mietwagen lohnen, welche Köstlichkeiten Euren Magen bereichern können und wo man einen tollen Bootstrip buchen kann, erfahrt Ihr jetzt.
Paros – Allgemeine Infos
Mit 196 km² ist Paros doppelt so groß ist wie Santorini, aber noch nicht so überlaufen, da hier keine Kreuzfahrtschiffe anlegen. Erreichen kann man die Insel per Fähre von Athen oder einer der anderen Kykladen-Inseln und auch per Inlandsflüge von Athen aus. Knapp 14.000 Einwohner hat diese zentral gelegene Insel, im Hauptort Parikia sind es ca. 4.500.
Berühmt war Paros schon im Altertum aufgrund des weißen Marmors. Viele Klöster befinden sich auch hier, wovon heute aber eine Vielzahl leer stehen. Nur noch fünf sind von Mönchen & Nonnen bewohnt.
Paros – Auf der Insel unterwegs
Für den längsten Aufenthalt auf den Kykladen hatten wir uns zum einen ein etwas abseits gelegenes Hotel ausgesucht (mehr Infos dazu *hier*) und auch einen Mietwagen genommen.
So konnten wir sehr viel flexibler die Insel erkunden, denn auch wenn die Busse günstig sind, fahren sie nicht sehr oft und man muss dann zwingend eine gewisse Zeit an einem Ort verbringen, was wir vermeiden wollten. Auch war unser Hotel ca. 5 Fahrminuten von Parikia entfernt und die 8 EUR Taxifahrt wollten wir nicht jeden Tag auf uns nehmen.
Den Mietwagen haben wir uns über das Hotel organisiert und waren sehr zufrieden. Galanakis – Rent A Car >> Wichtig war uns nur, dass es ein kleiner Flitzer ist mit einer Klimaanlage. Und genau das bekamen wir. Für drei Tage haben wir insgesamt ca. 130 EUR bezahlt. Zu dritt war das eine kostengünstige Variante die Insel zu erkunden.
Weitere Reisetipps, auch zu den Kykladen findet Ihr bei den Travel Optimizer. Hier gibt es auch einen zweiteiligen Podcast-Beitrag mit mir als Gast, zu genau dieser Destination hier: Die Kykladen in Griechenland!
Paros – Parikia erleben
Wer mit der Fähre auf Paros ankommt landet direkt in Parikia, der süßen kleinen Hafenstadt. Dort habe ich mich sofort in die kleinen verwinkelten Gassen verliebt. Ich hatte eine Vorstellung von Griechenland, aber so wunderschön hatte ich es mir nicht erträumt. Eine wunderschön gepflegte weiße Altstadt mit einer Vielzahl von individuellen tollen Shops. Ähnlich wie in Santorini, aber irgendwie noch niedlicher und gemütlicher. Sicherlich auch, weil die Insel nicht so überlaufen ist. Wir sind am ersten Abend eher zufällig „hineingestolpert“ und haben spät abends schon ausgiebiges Window-Shopping betrieben, wobei hier die Läden sehr lange bis in die Nacht hinein geöffnet haben. Ein wahres Labyrinth indem man sich einfach mal treiben lassen sollte.
Eine Besonderheit ist auch die sehr lange Promenade direkt am Meer. Denn abends wird diese für den Autoverkehr gesperrt, so dass man hier wunderbar flanieren kann. Bei der riesigen Auswahl an Restaurants fällt es schwer sich zu entscheiden, aber zu empfehlen sind auf jeden Fall die Lokale mit Tischen direkt am Wasser. Nur ein Steinwall trennt Euch vom Meer. Mehr Urlaubsfeeling geht einfach nicht!
Was meine Begeisterung für die Kykladen an diesem ersten Abend besonders entfacht hat, waren die vielen Katzen, die hier umher stromern. Auf jeder der besuchten Inseln. Dabei sind sie nicht aufdringlich oder betteln extrem, sondern setzen sich einfach ganz entspannt in eine Ecke und beobachten Euch beim Essen 😉
„In Parikia steht auch die als schönste Kirche bezeichnete Panagia Ekatontapyliani („die mit den hundert Pforten“). Nach der Überlieferung wurde sie von Isidoros, einem der Architekten der Hagia Sofia, erbaut.“
Quelle: www.wikipedia.de
Paros – Ausflug nach Naoussa: Strand, Bummeln & Weingut
Dank Mietwagen konnten wir ganz flexibel auch den Norden der Insel erkunden. Hier befindet sich der zweitgrößte Ort Naoussa. Und auch hier kann man sich in der zuckersüßen Altstadt verirren und einfach ganz toll Bummeln gehen. Kleine Shops, Bars & Restaurants säumen die weißen Straßen. Hier gab es für uns auch einen Ausflug in den Dessert-Himmel! Wer lieber auf köstliche Backwaren steht, sollte in Ragoussis Bakery vorbeischauen.
Direkt nördlich von Naoussa liegt der Strand Kolimpithres. Für diesen haben wir uns spontan entschieden, um im Meer eine kleine Abkühlung zu erleben. Das Besondere sind die riesigen glatten Felsen, die kleine Buchten bilden. Das türkisblaue Meer ist sehr flach abfallend, so dass man eine ganze Weile laufen muss, um komplett im Wasser zu verschwinden.
Zum Abschluss haben wir noch das überall empfohlene Weingut „Moraitis Winery“. Die Weinprobe haben wir zwar knapp verpasst (bis 19:00 Uhr), aber bestellten kurzerhand ein Gläschen nach sehr netter Beratung und bekamen sogar Snack dazu. Eher hochpreisiger Wein, aber dafür sehr lecker und eine gemütliche Atmosphäre im Weinkeller.
Paros – Let’s get wet mit Rofos Boat Tour
Absolute Empfehlung! Wenn Ihr auf der Insel seid plant einen Vor- oder Nachmittag für diese Bootstour ein. Uns hat vorab sehr gut gefallen, dass man keinen ganzen Tag unterwegs ist, wie auf anderen Touren. Das wäre uns zu lang gewesen, so waren die 30 EUR für 3,5 Stunden perfekt investiert. Die Tour startet ab Aliki und die telefonische Buchung könnt Ihr einfach beim Hotel erfragen. Die Griechen helfen da super gerne weiter.
Auf einem kleinen Boot mit super netter Crew und in einer kleinen Gruppe fährt man drei verschiedene Spots an. Hier bekommt man dann genug Zeit, um direkt vom Boot ins kühle Nass zu springen und auch zu Schnorcheln, wenn man mag.
Blue Lagoon
Nur ein weiteres Boot war in dieser kleinen Lagune zwischen zwei Mini-Inseln, welches sich aber auch schon wieder verabschiedete als wir ankamen. So hatten wir diesen Spot ganz für unser Boot alleine. Solch wunderschön klares und türkisblaues Wasser hatte ich mir letztes Jahr von der Karibik gewünscht. Wenn ich gewusst hätte, dass man dafür gar nicht so weit fliegen muss…
Pirate Cove
Wie der Name schon sagt ist es eine kleine Bucht mit hohen Felsen umrahmt, wo sich Piraten gut verstecken könnten. Zum Schnorcheln war die Bucht auch perfekt, da keine Strömung störte und ein paar Fische wie auch Seeigel zu entdecken waren.
St. Myron
Der letzte Spot führte uns an der Küste noch einmal in tiefes und trotzdem kristallklares blaues Wasser.
Zwischen den Badeaufenthalten gibt es an Bord immer kleine Snacks wie Obstplatten oder Antipasti-Salat-Variationen. Getränke können auch unbegrenzt genossen werden, sowohl Softdrinks als auch Wein und Bier.
Paros – Durchs Inselinnere auf die Ostseite zum berühmten Golden Beach
Die kleine Fahrt ins Inselinnere lohnt sich, um dort einmal die Landschaft zu erkunden und das kleine Bergdörfchen Lefkes für einen Stop zu besuchen.
Außerdem gelangt Ihr so flott zur anderen Inselseite, wo wunderschöne Sandstrände auf Euch warten. Hier könnt ihr nicht nur auf der faulen Haut bzw. der Sonnenliege oder Kabana faulenzen und im Meer plantschen, sondern auch Wind- und Kite-Surfen (lernen).
Der Golden Beach hat uns aufgrund seiner Größe und Breite richtig gut gefallen. Zwischen den Sonnenliegen war genug Platz, um sich auch ohne dafür zu zahlen niederzulassen und ins Meer zu springen. Auch gibt es hier verteilt viele Bars und Restaurants.
Paros – Weitere Sehenswürdigkeiten
Wer etwas länger auf Paros verbringt oder seine Tage noch mehr füllen möchte kann die kleinere Nebeninsel Antiparos besuchen oder das Schmetterlingstal, wo Zehntausende Falter (Bärenspinner) hausen.
Paros – Kulinarische Tipps
Das Frühstück hatten wir auch hier in unserem Hotel inklusive. Meine Hotelempfehlungen für die drei besuchten Kykladeninseln findet Ihr im entsprechenden Blogpost *hier*
Restaurant Mira (Parikia)
Direkt am Meer gelegene Tische bieten das perfekte Ambiente um beim Sonnenuntergang ein köstliches Abendessen zu genießen.
Ta Kymata – The Wave (Parikia)
Gar nicht so einfach in Griechenland Gyros zu bekommen. In Restaurants gar nicht üblich, sondern oft nur „To Go“ im Pitabrot. Aber einige Tavernen haben das „ach so griechische“ Gericht. Und da wir Lust drauf hatten landeten wir an der Promenade hier. Gemütlich den Sonnenuntergang betrachtend schlemmten wir günstig und gut hier.
Evinos Cocktail Music Bar (Parikia)
Hoch gelegen ist diese Bar und so kann man beim köstlichen Drink wunderbar die Promenade und das Meer von Oben betrachten.
Taverna Anemos Beach Bar (Kolimpithres Strand)
Eine sehr authentische griechische Taverne direkt Nahe des Strandes. Hier haben um uns herum fast nur Griechen gegessen, was doch immer ein gutes Zeichen ist. Lecker war es auch!
Loukoumades & Baumstriezel (Naoussa)
Die frittierten Teigbällchen mit schwarz-weißer Schokosauce und Kuchenkrümeln kann ich Euch nur ans Herz legen. So etwas extrem Leckeres hatte ich lange nicht mehr. Lasst Euch ruhig vorher ein Bällchen zum Probieren geben – Das macht der Herr an der Fritteuse sehr gerne – Er weiß halt dass sein Produkt gut ist.
Direkt daneben befindet sich ein Baumstrizel-Shop (The Sweet Of The Spit). Da kommen direkt Weihnachtsmarktgefühle auf. Da ich die köstlich-süße Teigspeise aber auch schon in Sydney gegessen habe ist das gar kein Problem. Hier gibt es sie auch passend zum Sommerwetter mit Eis gefüllt.
Rigani Taverne (Naoussa)
Die Auswahl an schönen kleinen Restaurants und Tavernen ist auch in Naoussa groß. Wir entschieden uns für das Rigani mit der schönen Terrasse und Blick auf die Einkaufsstraße >> People Watching inklusive. Das Essen war köstlich und der gratis Snack in Form von Wassermelone super erfrischend.
the Anchorage Cafe Bar (Piso Livadi)
Sitzplätze direkt am Strand oder gar auf dem Sand findet Ihr hier im kleinen Hafenstädtchen kurz vorm Golden Beach. Dazu eine schicke Bar und kühle Getränke. Frappé und Eisschokolade natürlich!
Beach Project (Golden Beach)
Hip, Modern, Fancy! Bowls , veganes Essen und mehr.
Paros – Weiterreise per Fähre
Mit unserer gebuchten Golden Star Ferry hatten wir keine Probleme, da sie groß genug war dem starken Sturm und Wellengang zu trotzen. Trotzdem hatten wir ca. 1 Stunde Verspätung weil eine vorherige Fähre eines anderen Anbeiters (im Katamaran Baustil) leider arg zu kämpfen hatte und erst beim dritten Anlauf alle Passagiere das Schiff verlassen konnten. Danach wurde die Fahrt eingestellt.
Paros – Fazit
Nach Santorini eine weitere wunderschöne Kykladeninsel, bei der wir es nicht bereut haben einen Tag länger zu verweilen. Ein Mietwagen lohnt sich, um alle interessanten Ecken kennenzulernen. Es ist etwas ruhiger (zumindest in der Noch-Vor-Sommer-Saison) und schon eindeutig günstiger als das hippe Santorini.
Weitere Postings zu den Kyklade:
Kennt Ihr Paros?
Großes Kompliment für Deine ausführlichen Reiseberichte, man bekommt richtig Lust auf die Kykladen. Instagram ist ja wirklich schön für zwischendurch, aber so ein Blogpost doch nochmal was anderes. Danke für Deine Mühe! Ich bin schon am Sammeln, vlt geht es kommenden Sommer tatsächlich mit einer Freundin dorthin. Deine Tipps werde ich mir auf jeden Fall merken. Paros mit den vielen Katzen käme mir als Katzenfan, der leider keine eigene halten kann, natürlich sehr entgegen :D.
Dankeschön! Es freut mich wenn ich dadurch wenigstens ein paar Leuten Inspiration bringen kann und es weiterhilft. Die Kykladen kann ich auf jeden Fall als Urlaubsort empfehlen!