Wir alle kennen und lieben coole Instagram Bilder! Je spektakulärer, desto besser! Menschen die am Klippenrand stehen oder die Füße über den Abgrund baumeln lassen.
Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, dass es meist gefährlicher und aufregender aussieht als es ist! Alle meine Bilder sind komplett gefahrlos entstanden, da einfach nur der Blickwinkel passen musste, für diesen besonderen Effekt.
Doch erst kürzlich sah ich ein Bild eines Fotografen auf Instagram, welches mich schockiert hat. Ich werde es nicht verlinken, da ich keine Werbung dafür machen möchte, aber ich kann Euch berichten was ich dort sehen musste.
Eine wunderschöne Felslandschaft und eine Aussichtsplattform, welche darüber hinweg ragt – Sicher an die 100m hoch. Einfach nur am Geländer der Plattform zu stehen wäre wohl nicht spektakulär genug gewesen – Nein, der gute Mann sitzt auf dem Geländer und lässt die Beine über den Abgrund baumeln. Hier wurde nicht mit Winkel oder besonderen Aufnahmetechniken getrickst – Es ist mehr als eindeutig was er da tut für dieses Bild. In meinen Augen bringt er sich in absolute Lebensgefahr. Eine Unachtsamkeit oder ein unerwartet starker Windstoß und das war es dann….
Die Kommentare unter dem Bild waren nicht weniger schockierend. Von „mutig“ über „mal was anderes“ und „Mega geil“ war alles dabei – Pure Begeisterung! Nur bei mir nicht….
Mich hat das Bild nachdenklich gemacht!
Wie weit sind wir bereit zu gehen für das perfekte Instagram Bild?
Für mehr Likes und Bewunderung!?
Manche riskieren dabei sogar ihr Leben! Ist es das wirklich wert?
In meinen Augen natürlich nicht, sonst würde ich diesen Artikel hier nicht schreiben!
https://www.instagram.com/p/BKDk2QrhwP_/?tagged=butterfliestravelling
Auf meiner Reise habe ich es leider nur zu oft erlebt, dass Grenzen überschritten werden nur um ein noch spektakuläreres Bild zu schießen. Nicht nur persönliche Grenzen, wenn das Mädel unbedingt den Baum hochklettern muss, aber nicht mehr herunterkommt bis ein Retter in Not herbeieilt; sondern auch Grenzen die aus gutem Grund gesetzt werden. Absperrungen um nicht nur die Natur zu schützen, sondern die Menschen vor sich selbst!
So sah ich zum Beispiel vor meinem Besuch der Grampions tolle Bilder, wie Leute inmitten der „Jaws of Death“ standen und freute mich schon auf mein Bild. Doch als ich ankam musste ich feststellen, dass dieser Bereich abgesperrt ist. Aus gutem Grund; denn die Winde sind so unberechenbar und der Untergrund uneben, dass tatsächlich schon Leute abgestürzt sind. Trotzdem werden nahezu täglich Bilder gepostet bei denen die Menschen ganz bewusst über die Absperrung klettern, um eben dieses besondere Bild zu machen. Auch hier drückte sich eine Gruppe Jugendlicher herum und wartete nur darauf, dass wir verschwanden um ebenfalls die Warnungen der Parkranger außer acht zu lassen. Kurze Zeit später entdeckte ich dann das Bild der Gruppe auf Instagram und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Hier scheint es gut gegangen zu sein… Beim nächsten Mal vielleicht nicht!
Ich möchte hiermit an Euren gesunden Menschenverstand appellieren, dass kein „cooles Bild“ der Welt es wert ist den Schutz der Natur zu missachten und/oder sich selbst in Lebensgefahr zu bringen! Beachtet die Warnungen vor Ort und überschätzt Euch nicht. Haltet Euch an die Regeln und ihr könnt trotzdem schöne Bilder machen ohne Euch oder andere in Gefahr zu bringen!
Gutes und wichtiges Thema!
Ich finde es schon wahnsinn, nur für ein Instagram-Bild sein Leben zu riskieren oder gar das von anderen Menschen. Aber so ist das nunmal, die Gier der Menschheit nach immer noch mehr Reichtum, Erfolg, etc. sorgt dafür, dass man für ein simples Foto so etwas macht.
Ich habe auf Insta kaum Follower, mache die Bilder eigentlich nur für mich, mir würde es selbst nicht einfallen dafür so ein Risiko einzugehen.
Das sehe ich ganz genauso wie du. In Paris wollte ich uuuunbedingt ein Bild vorm Eiffelturm auf den Geländern des Trocadéro Platzes sitzend haben. Als ich dann aber vor Ort feststellte, dass ich da nur mit viiiel Schwung drauf komme , da ich einfach zu kurze Beine habe, und hinten in gefühlt 10 m Tiefe hätte fallen können , hab ich’s einfach gelassen. Wozu auch sein Leben oder die Gesundheit riskieren? Für 3 likes mehr? nöö
Liebe Grüße
Nadine
Richtige Entscheidung! Letztendlich ist es doch wirklich nur ein Bild… Schön, wenn es möglich ist, aber wenn es einfach nicht sinnvoll ist dann muss man es lassen! Deine Bilder aus Paris waren auch ohne dieses eine spezielle wunderschön .)
Man stolpert ja immer mal wieder über Nachrichten „Person von Klippen abgestürzt“, und meist kommt der Satz „überall standen Warnschilder“ dahinter … wie oft das von Selfies/Fotos motiviert ist, weiß man natürlich nicht, aber es ist immer so traurig und so unnötig 🙁
Leichtsinn ist nicht bewundernswert. Und gerade in Zeiten von Photoshop kann doch jeder wundervolle Fotos ganz ohne Selbstgefährdung bekommen, wenn schon die Perspektive allein nicht reicht …
Hm, ich weiß nicht…ich habe praktisch gar keine Höhenangst, und was Du beschrieben hast, ist für mich jetzt nicht so besonders „gefährlich“ (mit Ausnahme der starken Winde…die es ja in Deutschland praktisch nie gibt, zumindest hier im Süden nicht). Ich könnte durchaus auch so auf ein Geländer sitzen und die Beine baumeln lassen…und FÜR MICH wäre das überhaupt nicht gefährlich. Nicht gefährlicher, als z.B. Auto zu fahren. Da kann man auch schnell ums Leben kommen…und trotzdem tun wir es fast alle und fühlen uns ziemlich sicher dabei…
Will sagen, nicht alle machen das, um ein „geiles Bild“ zu schießen. Ich selber mache praktisch keine Selfies, bin aber schon immer gern auf hohe Dinge geklettert (als z.B. der Kirchturm in unserem Dorf eingerüstet war weil die Uhr dort oben renoviert wurde, bin ich abends, als kein Arbeiter mehr da war, natürlich bis nach ganz oben geklettert und habe da die Aussicht genossen…und ich fand das überhaupt nicht irgendwie gefährlich. Mein damaliger Partner dagegen hat etwas Höhenangst, der fand es ganz furchtbar…).
Das freut mich ja dass du so ein super Hecht bist ^^ Aber mir geht es nicht darum ob jmd. Höhenangst hat oder nicht, sondern dass es Gründe gibt warum Orte abgesperrt sind und mit hunderten warnschildern versehen! Der Vegleich mit dem Auto hinkt da ganz gewaltig! Ich hoffe dass du bei deinen Aktionen immer einen Schutzengel dabei hast! Und ich hoffe dass du niemanden anderen animierst ebenfalls Absperrungen etc. zu missachten
Dass Fotografen für das perfekte Foto verunglückt sind, das Thema gibt es ja nicht erst seit Instagram.
Aber nun wird es salonfähig und ein Gruppenzwang entsteht und meine Sorge gilt da vor allem Kindern und Jugendlichen.
Ich persönlich mag spektakuläre und gut gemachte Bilder, gerne auch solche die unter Gefahr aufgenommen wurden.
Nur sollte man das wirklich den Profis überlassen, die die Gefahr auch einschätzen können.