Es kommt nicht oft vor, aber Kathrin von „Ein bisschen Vegan“ hat es mit Ihrem Blogpost zum Buch „Das Leben ist keine To-Do-Liste“ von Shirley Seul geschafft – Sie hat mich sehr nachdenklich gemacht!

My Life is a To Do List

Ich bekenne mich schuldig – Mein Leben besteht aus To Do Listen. Im Job ist es mein täglich Brot: Organisieren, Planen, Delegieren und alles im Blick haben. Informationen verarbeiten, im Gedächtnis behalten und weitergeben. Was wäre ich da ohne To Do Listen?!

Doch auch beim Bloggen lebe ich mit Blogkalender, Listen für Blogideen, Fotos die erstellt werden müssen, Mails die längst hätten abgeschickt werden sollen und mehr.

Bis hierhin eigentlich noch recht normal und sinnvoll. Doch wie sinnvoll sind die täglichen, wöchentlichen und monatlichen To Do Listen für mein restliches Leben? Muss ich meine Freizeit so streng durchplanen?

Vor Kathrins Artikel habe ich immer gesagt. Klar! Mich machen To Do Listen glücklich – besser gesagt das Abstreichen der erledigten Aufgaben. Eine kleine innere Befriedigung ist das, weshalb ich solche Listen immer noch ganz old school in Notizbüchern und im Filofax festhalte. Dieses Gefühl einen dicken fetten Strich über die vorgenommene Aufgabe zu ziehen ist einfach toll.

Doch was machen diese Listen eigentlich aus uns? Getriebene Menschen, die immer von einer erledigten Aufgabe zur nächsten hüpfen. Denn wenn wir mal ehrlich sind – leer wird diese Liste nie! Zumindest nicht bei mir. Jeden Tag klebt eine neue in meinem Filofax und die Arbeits- und Bloglisten sind eh immer voll. Sie schauen mich morgens schon strafend an und sagen: „Du musst…!“

Doch all das was da drauf steht, kann man gar nicht an einem Tag schaffen und ständig kommen neue To Dos dazu.

To Do Liste Bloggen

Mein To Do Listen Schreibwahn führt wirklich zu sehr absurden Listen. Oder wer schreibt sich schon auf, dass er die Wäsche abhängen muss, Spülmaschine ausräumen soll, auf die Mail einer Freundin antworten wird, einkaufen geht etc. Vollkommen alltägliche Dinge bei denen ich aber manchmal denke ich würde sie vergessen, würden sie nicht schwarz auf weiß auf dem kleinen Klebezettelchen im Kalender stehen.

Und so lasse ich mich bestimmt von meinen To Do Listen durch das Leben treiben und fühle mich dabei manchmal getrieben…

Wahnsinn

Am Höhepunkt dieses Wahns kam ich an einem Wochenende an, welches für den Besuch einer Freundin verplant war. Die musste leider kurzfristig absagen, was ein „freies Wochenende“ ohne Verpflichtungen bedeutete – und was passierte? Es dauerte keine 10 Minuten und die To Do Liste für beide Tage war voll. Bloggen, Fotografieren, Emails schreiben, endlich mit der Steuererklärung beginnen, 100 Seiten im Buch lesen, Rezepte ausprobieren und bebloggen, mind. 3 Folgen der neuen Serie schauen, Wohnzimmer-Workout, Badewanne  etc.

Erschreckend, dass hier Dinge drauf standen die einen entspannen sollten. Die man spontan nach Lust und Laune machen sollte und nicht weil sie auf einer Liste stehen, die man zwei Tage vorher schon erstellt hat.

An dieser Stelle höre ich Kathrin aus Ihrem Blgopost heraus sagen:

Das ist das Problem mit den Häkchen auf der To-Do-Liste: Selten verschaffen sie uns mehr Freizeit. Meist schaffen sie nur mehr Zeit für noch mehr „Dinge, die unbedingt erledigt werden müssen.“

Und nun schreibe ich eine neue To Do Liste – Als erster, einziger und wichtigster Punkt wird darauf stehen: Einfach mal einen Tag lang treiben lassen – Ganz ohne To Dos!
…vielleicht setze ich noch ein „spontaner sein!“ darunter – dann ist aber Schluss mit den Listen!

Wie steht ihr zu To Do Listen?
Fluch oder Segen?

 

12 Gedanke zu “Wie viele To Do Listen sind gut für dich…?”
  1. Super Post! Ich kenn da auch so ein paar Leute die sich total verzetteln.
    Ich hab 2-3 ständig relevante Listen. Eine in meinem mechanischen Kalender, eine im Handy und meine Einkaufsliste.
    Da gibt’s noch diverse Wunschlisten, weil ich über das Jahr zwar viel sehe, was ich mir wünschen könnte aber ich vergess es dann immer und an Weihnachten bricht Panik aus.

    In meinem Kalender stehen dann Dinge die ich über die Woche tun will/sollte/muss, aber nur selten auf den Tag genau geplant. Meine Einlagen haben seitlich jeweils eine Liste. Einmal Notizen und einmal To-Do, das find ich ganz praktisch. Auf einen Tag beziehen finde ich irgendwie zu anstrengend. In den Tageskästchen stehen nur feste Termine oder wenn ich eine Motivtorte mache, dann steht über 2-3 Tage verteilt mein Ablauf und was ich wann vorbereite.
    Die Liste im Handy sind oft Kleinigkeiten, an die ich einfach denken muss. Die, die du auch beschreibst mit Wäsche aufhängen, Müll runter bringen, Bett beziehen, etc. Total daneben aber manchmal äußerst hilfreich.
    Prinzipiell hab ich aber keinen festen Termin für die Aufgaben. Ich will mich nicht selbst zu irgendwas zwingen und immer daran denken „Ahh du musst heute noch…“.
    Wenn ich mal keine Lust zu etwas habe, dann lass ich es und geh an einem anderen Tag mit mehr Elan an die Sache, dann wird es auch besser.

    Es gibt aber auch Leute die strickt nach Plänen und Listen arbeiten können/müssen um vorwärts zu kommen. Meine Mama z.B. Die hat so einen Putz- und Aufräumplan und kann sich daran halten. Könnt ich nie im Leben. Wenn ich heute meinen Schrank ausmisten will dann mach ich’s halt und ich mach dass dann komplett, nicht nur die Socken, oder so.
    Da bin ich sehr impulsiv und es kann auch mal vorkommen dass ich an einem Samstag nur kurz den Schminktisch aufräumen will und am Ende das gesamte Schmink-/Ankleidezimmer auf den Kopf stelle (neulich erst passiert).

    LG
    K.ro

    1. Das impulsive habe ich definitiv beim Ausmisten. Da muss ich nur warten bis es mich packt, das kann ich nicht planen. Da kommts dann wirklich wie du beschreibst mal vor, dass ich einen Sonntag komplett den Kleiderschrank ausmiste. Das sind Aufgaben die bei mir nur was werden, wenn ich es spontan mache 🙂 Ich versuch mich auch weiter zu „zügeln“. Für gestern abend und auch heute habe ich mal keine Liste. Fühlt sich komisch, aber gut an. Ich sollte To Do Listen Detox machen ^^

    2. Warum ist es „total daneben“, eine Liste zu machen mit Alltagsdingen, wenn du es hilfreich findest?
      Total daneben wäre das nur, wenn es für dich _nicht_ hilfreich wäre und du es trotzdem tätest 😉

  2. Ich bin der Meinung, das ist eine reine Typfrage. Manche Menschen werden von To-Do-Listen gestresst – für andere sind To-Do-Listen eine Erleichterung. Was aufgeschrieben ist, ist aus meinem Kopf raus – denn ob ich es aufschreibe oder nicht, erledigen muss ich die Dinge ohnehin! Ich bin ziemlich vergesslich und für mich bedeutet es weitaus mehr Stress, immer zu überlegen „Hab ich noch etwas vergessen?“ als eine Liste zu haben.
    Ich habe immer To-Do-Listen irgendwo hängen, immer sind irgendwo unerledigte Dinge aufgeschrieben. Stress? Nein, im Gegenteil – in typischen „Noch 10 Minuten, bis ich los muss“ hänge ich nicht genervt rum, weil sich da „nix mehr anzufangen lohnt“, sondern schaue nach, ob nicht noch kurze Dinge zu erledigen sind.
    To-Do-Listen für alles machen mich ausgeglichener und zufriedener. Die To-Do-Listen bedeuten ja nicht, dass alles sofort erledigt werden muss – es gibt mir einen Überblick und das erleichtert mich.

    Wen To-Do-Listen stressen, wer ein besseres Gedächtnis hat und es entspannter findet, Dinge, die noch zu tun sind, im Kopf zu haben – der kann ja gern drauf verzichten.

  3. Liebe Claudia,

    ich liebe To-do-Listen sehr und lege mir immer eine für den ganzen Monat im Voraus aus. Darauf stehen weniger die alltäglichen Dinge, als andere, größere Projekte oder Termine, die ich nicht vergessen darf. Für den Monat März steht da z.B. Termin beim Frauenarzt machen, Kleiderschrank ausmisten, bei Mädchenflohmarkt inserieren, auf den 10k-Laut vorbereiten, Downton Abbey zuende gucken, etc. Ich motiviere mich damit selbst, denn viele der To-Dos sind schöne Dinge und wenn ich etwas im März nicht schaffe, wird es in den April mitgenommen.

    Ich mag das sehr, finde aber auch, dass man es mit den To-Do-Listen nicht übertreiben sollte.

    Liebe Grüße,
    Jule

  4. Letztens dachte ich: „Du brauchst eine To Do Liste!“ Also habe ich mir bunte Stifte geschnappt und eine erstellt. Dummerweise habe ich vergessen die Punkte auf der Liste abzuhaken. Und alles geschafft, was auf der Liste stand, habe ich auch nicht. Aber ich mag To Do Listen. Ja, ich und diese Listen werden noch dicke Freunde. 🙂 Irgendwann, wenn ich auch daran denke diese Liste möglichst zeitgenau zu abzuarbeiten und kein noch größeres Chaos zu verursachen. 😉 Ich schaffe das!
    LG Elle

  5. Also ich mache mir nur zu einigen ‚Anlässen‘ Listen, dann werden sie aber auch bitter benötigt 😀 Wenn ich viel zu erledigen habe, hilft mir eine Liste nichts zu vergessen oder ich bin viel strukturierter in der Prüfungsphase. Im Alltag verzichte ich lieber auf sowas und lebe gerne in meinem kleinen Chaos 😀

  6. Ich bin Jemand, der ständig meint alles aufschreiben und festhalten zu müssen. Teilweise stresst es dann tatsächlich mehr, als ich mir erhofft habe. So ganz werde ich wohl nie darauf verzichten können, aber in manchen Bereichen ist es definitiv besser udn gesünder auch mal darauf zu verzichten 🙂

  7. Ich bin bis jetzt ganz gut ohne To Do-Listen durch’s Leben gekommen. Daher mache ich mir eher gedanklich immer ein paar Vorsätze, welche Punkte in der nächsten erledigt werden müssen. An sich klappt es gut, da ich doch ein disziplinierter Mensch bin. Klar gibt es immer Sachen, die man vor sich herschiebt, aber das würde ich persönlich auch mit richtiger To Do-Liste machen. Wer eher langsam in die Gänge kommt, dem mögen solche Listen helfen. Ich werde auch in Zukunft drauf verzichten.
    Ein bisschen übertrieben finde ich, wenn so alltägliche Dinge wie Wäsche machen, Lebensmitteleinkauf, etc. draufstehen.

  8. Toller Beitrag! Ich muss gestehen, dass ich arbeitsbedingt gar nicht ohne To Do Listen könnte. Ständig ist noch etwas zu tun, neues kommt hinzu, altes ist erledigt…ohne Listew würde ich gnadenlos untergehen 😀

  9. Wirklich toller Beitrag der zum nachdenken anregt ! Ich gehöre ebenfalls zu denen die fast täglich eine To – Do Liste hat. Ich war früher absolut unstrukturiert und habe häufig vieles aufgeschoben oder glatt vergessen. Mir haben To – Do Listen geholfen wichtiges gleich zu erledigen und meine eigene Struktur zu finden. Es ist absolut wichtig darauf zu achten seine Freizeit nicht nur so zu planen und auch spontan zu sein. Im Alltag hat es mir allerdings geholfen ein Blick dafür zu bekommen was ich an einem Tag alles erledigen kann und wann es einfach zu viel ist. Alles eine Frage der Masse ich bin in der Uni, im Job oder an vollgepackten Tagen ohne eine To-Do Liste aufgeschmissen aber meine Freizeit wird spontan entschieden 🙂

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