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I can’t write without a reader. It’s precisely lika a kiss – you can’t do it alone.

John Cheever

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Erik Axl Sund – Schattenschrei (Victoria Bergman #3)
Während Jeanette Kihlbergs Ermittlungen endlich Erfolge zeigen, geht Sofia durch die Hölle. Ist Victoria Bergman schuldig?

Endlich zeigen sich mehr und mehr Erfolge in den Ermittlungen der Kommissarin Jeanette Kihlberg. Sie glaubt, zwei Frauen als Mörderinnen identifiziert zu haben. Aber damit sind die Verbrechen noch nicht aufgeklärt … Und auch, was die unauffindbare Victoria Bergman mit den Morden zu tun hat, ist noch unklar. Derweil wird für Psychologin Sofia die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, weil sie dabei ihrem eigenen, persönlichen Kern immer näher kommt. Und das führt sie geradewegs in die Hölle.

Band 1 hat mich so sehr begeistert, dann hat mich Band 2 zwar verwirrt aber weiterhin war ich angetan von diesem kranken und doch anderen Thriller und nun folgte das finale der drei Bücher umfassenden Geschichte um Kommissarin Jeanette und Psychologin Sofia, sowie der ominösen Victoria Bergman. Ich kann natürlich an dieser Stelle nichts zum Inhalt schreiben, aber zum Ende. Und das hat mich absolut enttäuscht! Es war hochgradig unbefriedigend und hat mich in der Luft hängend zurückgelassen. Schade!

 

Andreas Seltmann – NeuSohnLand *
Als sein Sohn Tim mit 17 am deutschen Schulsystem scheitert, bricht für Andreas eine Welt zusammen. Er macht seinem Sohn ein Angebot: eine gemeinsame Vater-Sohn-Auszeit in Neuseeland. 3700 km, 30 Tage lang, 24 Stunden am Tag verbringen die beiden zusammen, unterwegs in einem beeindruckenden und wundervollen Land. Eine besondere Zeit für Tim, der seinen 18. Geburtstag allein, ohne Freunde, inmitten des Fjords von Milford Sound feiert, und für Andreas, der die Unbeschwertheit seiner Jugend wiederentdeckt. Neben zahlreichen Erlebnissen und überraschenden Abenteuern ist auch Zeit zum Reden: über falsche Freundinnen, Familiengeheimnisse, Männerfreundschaften, das Leben und darüber, wie lebenswichtig Männer im Leben von Söhnen sind. In berührenden und persönlichen Briefen an lebende, fiktive und verstorbene Personen erzählt das Buch die wahre Geschichte einer Vater-Sohn-Beziehung und zugleich einer inneren und äußeren Reise eines Mannes, der sich selbst neu findet und dessen Leben sich mit dieser Reise völlig verändert.

Andreas Seltmann ist Speaker, freier Berater für Unternehmen zum Thema „attraktiver Arbeitgeber werden“ und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Ich finde das (ganz ohne Wertung) merkt man auch an der Sprache und wie seine Familie miteinander kommuniziert. Oder wer von Euch hat früher „Geh-Spräche“ geführt (also beim Spaziergang mit den Eltern wichtige Themen besprochen), mit seinen Eltern meditiert oder rohe Eier sicher durch den Tag transportiert, wie es manche vielleicht von Teamtrainings kennen? Aber gerade das lässt ihn sicherlich zum guten Vorbild für eine mögliche gesunde Vater-Sohn (oder besser Elternteil-Kind) Beziehung werden.

4 Wochen reist er mit seinem Sohn, nachdem dieser „am deutschen Bildungssystem scheitert“ (wird nachvollziehbar erklärt) durch Neuseeland. Per Camper. Fast genau die gleiche Route (nur entgegengesetzt) die ich nur wenige Monate später entrat in 2017. Das verbindet uns und das hat mir in dem Buch wahnisnnig viele Fernweh Momente beschert und tolle Erinnerungen wieder ins Gedächtnis gerufen. Wenn vom Fergburger, der Abel Tasman Wanderung die mit Wassertaxis startet und der restore ContainerMall in Christchurch gesprochen wird. Oder besonders als er vom gleichen Campingplatz in Picton berichtet. Ich stand nur wenige Monate später an gleicher Stelle – Verrückt! Aber auch neue Orte habe ich durch das Buch entdecken können. Der Reisepart kommt auf keinen Fall zu kurz und das hat mir sehr gut gefallen.

Gleichzeitig birgt es viele Weisheiten eines Vaters, der auf der Reise nicht nur seine Beziehung zum Sohn hinterfragt, überprüft und verbessert sondern auch zu sich selbst. Es ist ein sehr positives Buch, aber auch Schattenseiten der reise spricht er an, kann aber am Ende des Kapitels immer etwas Positives und eine neue Erkenntnis daraus ziehen.

Der Stil des Buches war für mich gewöhnungsbedürfti, denn der Autor schreibt Briefe (an seine Frau, (verstorbene) Freunde, Exfreundinnen oder das Universum. So verarbeitet er die Reisetage, das Erlebte aber auch die Erkenntnisse die er daraus zieht. Zu Beginn steht immer ein Zitat (teils eigene) und am Ende eine „Erkenntnis des Tages“.

Kleiner Kritikpunkt: Die Fotografien in der Mitte des Buches haben keine Titel. Ich konnte sie zwar den Orten zuordnen, aber auch nur weil ich selbst schon dort war.

FAZIT: Alles in allem war es eine schöne Lektüre, auch wenn ich nicht zwingend die Zielgruppe bin (da weder Vater, Sohn oder gar Nachwuchs-Affin ^^ Aber immerhin Kind und Reisebegeistert). Die vielen Neuseeland Impressionen haben mich beim Lesen begeistert und jedem der sich von der Rezension angesprochen fühlt kann ich das Buch empfehlen. Ich werde es aufheben und mal einem Vater schenken, der auch Reiseaffin ist.

 

Shari Lapena – Der zehnte Gast: Es gibt kein Entkommen*
Tief in den Wäldern der schneebedeckten Catskill Mountains, weit entfernt von der nächsten Ortschaft liegt das Mitchell’s Inn, ein verwunschenes kleines Hotel. Als zehn ganz unterschiedliche Gäste an einem dunklen Winternachmittag dort eintreffen, hoffen sie, ihre Probleme an diesem abgeschiedenen Ort wenigstens für ein Wochenende zu vergessen. Doch in der Nacht zieht ein Schneesturm auf, der jeglichen Kontakt zur Außenwelt unmöglich macht, und das winterliche Idyll wird zur tödlichen Falle. Denn am nächsten Morgen liegt in der Lobby eine Leiche, und jeder der Anwesenden weiß: Der Mörder muss unter ihnen sein – und es gibt keine Möglichkeit, ihm zu entkommen …

Wow, Wow, Wow!
Temporeich, spannend und das wirklich bis zur letzten Seite. Die Autorin schafft es wunderbar trotz eher nüchterner und nicht hochtrabender Sprache eine grandiose Atmosphäre zu schaffen. Winter-Spannung vom Feinsten. Wir stecken in allen Köpfen der Protagonisten abwechselnd und erleben die Szenen aus Ihrer Sicht. Dabei rätselt man wirklich bis zur letzten Sekunde mit, wer der Mörder ist, was die Motive waren und wie eigentlich alles von Statten gegangen ist.
Ein klassischer Aufbau, den man vielleicht von Agatha Christie (oder Cluedo) kennt – ich selbst aber noch nicht gelesen habe – und den ich grandios zum Lesen fand.
Hätten wir das Buch nicht im Buchclub gelesen, wäre es ein „PageTurner“ geworden, den ich vermutlich in einer langen Nacht an einem Stück weggeschmökert hätte, so sehr war ich in der Geschichte und gespannt zu erfahren was alles passiert.

 

Giulia Enders – Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ
Unser Darm ist ein fabelhaftes Wesen voller Sensibilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft. Wenn man ihn gut behandelt, bedankt er sich dafür. Das tut jedem gut: Der Darm trainiert zwei Drittel unseres Immunsystems. Aus Brötchen oder Tofu-Wurst beschafft er unserem Körper die Energie zum Leben. Und er hat das größte Nervensystem nach dem Gehirn. Allergien, unser Gewicht und eben auch unsere Gefühlswelt sind eng mit unserm Bauch verknüpft. In diesem Buch erklärt die junge Wissenschaftlerin Giulia Enders, was die medizinische Forschung Neues bietet und wie wir mit diesem Wissen unseren Alltag besser machen können. Die dazu gehörigen Illustrationen stammen aus der Feder ihrer Schwester Jill. Die aktualisierte Neuauflage wird um ein Kapitel ergänzt: Die Schwestern Enders geben hier ein Update zu neuen Forschungsergebnissen und der Welt der Mikroben.

 

Fast schon ein Klassiker unter den „gehypten“ Sachbüchern, das meiner Meinung nach aber zurecht. Die Autorin (liest übrigens das Hörbuch gut selbst) schafft es die Vorgänge in unserem Köper – speziell der Verdauung – recht anschaulich darzustellen und mit teils witzigen Vergleichen einen Näher zu bringen. Ich mochte Biologie zwar in der Schule, aber vermute dass noch mehr Schüler sich dafür interessieren würden, wenn es auf so charmante und nachvollziehbare Weise gelehrt werden würde.

Man sieht seinen Körper mit ganz anderen Augen. Interessant war der beschriebene Weg der Nahrung vom Anschauen selbiger, über das Essen und natürlich die Verdauung. Welch wahnsinnig wichtige Rolle der Darm in unsererm Körper spielt war mir „irgendwie schon klar“, aber nach diesem Buch ist es noch sehr viel näher und begreiflicher. Behandelt wird unter anderem:

  • Die perfekte Position auf dem stillen Örtchen
  • Lebensmittelintoleranzen und -allergien (das ist ein Unterschied)
  • gute und schlechte Bakterien für unseren Darm
  • Hygiene und wie viel davon zu viel sein kann

Wahnsinnig faszinierend und auch für mich neu waren die Informationen, dass eine ungesunde Darmflora eine Ursache für Depressionen sein kann.
Auch spannend was Giulia zum Stand der Forschung und den noch offenen Fragen zu berichten hat. Wir können gespannt bleiben was da noch kommt…

An der ein oder anderen Stelle gab es ein paar Längen und hin und wieder konnte ich den Namen (zB der Bakterien) nicht ganz folgen, aber man kann ja durch die gut strukturierten Kapitel noch einmal nachschlagen.

Der menschliche Körper = Ein Wunderwerk könnte man sagen! Und manchmal muss man froh sein, dass dieses wahnsinnig komplexe Gebilde funktioniert.

 

Edward Snowden – Permanent Record
Edward Snowden riskierte alles, um das System der Massenüberwachung durch die US-Regierung aufzudecken. Jetzt erzählt er seine Geschichte. »Mein Name ist Edward Snowden. Sie halten dieses Buch in Händen, weil ich etwas getan habe, das für einen Mann in meiner Position sehr gefährlich ist: Ich habe beschlossen, die Wahrheit zu sagen.« Mit 29 Jahren schockiert Edward Snowden die Welt: Als Datenspezialist und Geheimnisträger für NSA und CIA deckt er auf, dass die US-Regierung heimlich das Ziel verfolgt, jeden Anruf, jede SMS und jede E-Mail zu überwachen. Das Ergebnis wäre ein nie dagewesenes System der Massenüberwachung, mit dem das Privatleben jeder einzelnen Person auf der Welt durchleuchtet werden kann. Edward Snowden trifft eine folgenschwere Entscheidung: Er macht die geheimen Pläne öffentlich. Damit gibt er sein ganzes bisheriges Leben auf. Er weiß, dass er seine Familie, sein Heimatland und die Frau, die er liebt, vielleicht nie wiedersehen wird. Ein junger Mann, der im Netz aufgewachsen ist. Der zum Spion wird, zum Whistleblower und schließlich zum Gewissen des Internets. Jetzt erzählt Edward Snowden seine Geschichte selbst. Dieses Buch bringt den wichtigsten Konflikt unserer Zeit auf den Punkt: Was akzeptieren wir – und wo müssen wir anfangen Widerstand zu leisten?

 

»Mein Name ist Edward Snowden. Sie halten dieses Buch in Händen, weil ich etwas getan habe, das für einen Mann in meiner Position sehr gefährlich ist: Ich habe beschlossen, die Wahrheit zu sagen.«

Eine Biografie, die so viel mehr ist als nur die Niederschrift eines Whistleblowers. Edward Snowdens Geschichte ist interessant und ergreifend, sie macht nachdenklich und schreckt auf. Auch wenn ihr den Film wie ich vielleicht schon gesehen habt empfehle ich das Buch wärmstens.
Er ist wahnsinnig sympathisch und stellt sich keinesfalls als „den Helden“ dar und genau das macht ihn noch viel mehr eben zu diesem.

Schon mit dem Vorwort hat mich diese Biografie gepackt! Spachlich verständlich, authentisch und nahbar geschrieben. Als jemand der gerade einmal 1 Jahr jünger ist konnte ich besonders seine Kindheits-und Jugenderfahrungen mit der PC-Technik & dem Internet der 90ersehr gut nachvollziehen.

Jeder der Online unterwegs ist (und das sind wir letztendlich alle) sollte die Geschichte von Edward Snowden kennen!

Bewegend waren zum Ende auch die Tagebucheinträge seiner Freundin und jetzigen Frau Lindsay. Wie sie Edwards Flucht und Veröffentlichungen erlebt hat.

Fazit: Ein sehr gut gesprochenes Hörbuch (leider finde ich nirgens Angaben zum Sprecher – Es steht selbst beim Verlang nur N.N.) von einer unfassbaren Geschichte und einem Mann den jeder kennen sollte.

 

Neal Shusterman – Scythe #3: Das Vermächtnis der Alten

Drei Jahre sind vergangen seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt?

Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: sie allein entscheiden, wer sterben muss. Und nicht alle Scythe haben halten sich an alten Regeln …

Kennt Ihr das, wenn ihr mit einem lachenden und weinenden Auge ein Buch beendet. Lachend weil es einfach eine tole Reise war. Weinend, weil sie nun vorbei ist 🙁
Ein grandioses Ende einer grandiosen Reihe! Neal Shusterman ist und bleibt mein Jugenddystopien-Gott, wobei es hier mehr und mehr in der Reihe für mich keine JUGENDdystopie mehr ist, sondern einfach eine richtig tolle Geschichte für alle Altersstufen.
Zum Inhalt kann ich natürlich nichts schreiben ohne zu spoilern. Falls Ihr die Reihe noch nicht kennt (oder gar Neal Shusterman >> Vollendet ist auch grandios) dann ändert das.
Ich freue mich schon sehr auf seine nächste Idee und hoffe natürlich, dass er nie mit dem Schreiben aufhört 🙂

 

*Rezensionsexemplar

Kennt Ihr eines der Bücher?