Genau heute vor einem Jahr begann eines meiner größten Abenteuer

4 Monate Sabbatical in Australien & Neuseeland

Ich packte meine 7 Sachen aka 18kg Backpack & Tagesrucksack, stieg in den Flieger und kam erst knapp 4 Monate später wieder.

Sabbatical – Wie geht es mir 1 Jahr später

Wer sich an meinen Post aus dem Februar erinnert weiß, dass ich direkt nach der Reise und im Alltag wieder angekommen in eine kleine After-Sabbatical-Depression fiel.

Vorweg kann ich sagen, dass alles wieder gut überstanden ist. Trotzdem denke ich immer noch hin und wieder mit etwas Wehmut an diese wunderbare Zeit zurück. Manchmal kribbelt es in den Fingern einfach ein One-Way-Ticket zu kaufen und zu verschwinden; aber diese Momente kommen nur noch selten. Da hält mich die Tatsache, dass hier liebe Menschen sind, die ich verlassen müsste ganz schnell wieder von ab.

Rückblickend kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war auf dieses Sabbatical hinzuarbeiten und mir vier wunderschöne Monate zu gönnen in denen ich mich selbst verändert und so viel dazugelernt habe. Ich bin an meine Grenzen gegangen und habe sie regelmäßig überschritten; etwas dass ich im Alltag so sicher nie gemacht hätte. Dafür bin ich dankbar und nutze diese Erfahrungen in meinem weiteren Leben. Etwas Großartiges was mir niemand nehmen kann.

Würde ich es wieder machen? SOFORT 🙂

Vielleicht bietet sich in ein paar Jahren noch einmal die Gelegenheit und eine Auszeit steht auf dem Plan. Wer weiß wo einen das Leben hinbringt. Ich mache keine Pläne, also ist alles möglich.

Die vielen Reisen dieses Jahr haben mir auch sehr geholfen mein Fernweh zu stillen: Karibik, London, Nordsee, Wien, Dresden und Norwegen waren toll und brachten neben schönen Fotos auch Erfahrungen mit sich. Mitgereist sind Freunde und Familie, aber auch das Wochenende in Dresden alleine hat mir gutgetan. So freue ich mich auch noch auf kommende Reisen: New York und Rom im September und Freiburg zur Weihnachtszeit. Für 2019 ist die Antarktis schon fest eingeplant. Ihr seht schon… Nach der Reise ist auch immer vor der Reise und das ist auch gut so 🙂

Sabbatical – 10 Dinge die ich in den vier Monaten das erste Mal machte

Wenn ich alleine unterwegs bin und dann noch in einer fremden Umgebung neige ich tatsächlich eher dazu Dinge zu machen oder zu unternehmen, welche ich im Alltag (noch) nicht mache. Geht es Euch auch so? Seid Ihr im Urlaub auch „mutiger“?

Hier also meine TOP 10 neuen Erfahrungen:

Mit dem Kayak unterwegs
Eher aus der Not heraus geboren, da Surfers Paradise ein großer Spielplatz für Erwachsene ist und die Wolkenkratzer direkt am Strand schön anzuschauen sind, aber doch nicht einen ganzen Tag füllen können. So entdeckte ich spontan eine Kajak & Schnorchel Tour und landete zusammen mit einer netten Amerikanerin im 2er Kajak. Wir hatten großen Spaß und für mich war es der Start für eine neue Urlaubs-Leidenschaft. Mit dem Kajak war ich dann noch am Lake Taupo und im Abel Tasman Nationalpark (Neuseeland) unterwegs. Man sieht alles aus einem neuen Blickwinkel und kann sportliche Aktivität und Sightseeing super verbinden. Und wenn dann noch die Seerobben bis zum Kajak geschwommen komme ist die Begeisterung eh nicht mehr zurückzuhalten!

 

Riesenrad fahren
Das mag für Viele das normalste der Welt sein, allerdings nicht, wenn man wie ich unter Höhenangst leidet. Die Auszeit habe ich auch genutzt, um mich Stück für Stück ein bisschen von dieser Angst zu lösen. Verschwinden wird sie nie und es gibt immer noch genug Situationen in denen ich Panik bekomme (zuletzt am norwegischen Wanderpfad mit steilem Bergabhang), aber es ist schon sehr viel besser geworden. Ein Schritt war es auch mal Riesenrad zu fahren und zwar in Sydney am Hafen. Es ist nicht sonderlich hoch und ich war die einzige, aber danach riesig stolz, dass ich es gemacht habe. So traute ich mich in Wien auch direkt in das Riesenrad am Prater.

 

Übernachten im Hostel Dorm
Sich mit 7 fremden Menschen ein Zimmer voller Hochbetten, sowie ein Bad teilen. Ich dachte mir, dass das nicht zwingend meine Vorstellung einer angenehmen Nacht ist, zumal die Mitbewohner locker 10 Jahre jünger waren. Doch die waren letztendlich gar nicht ausschlaggebend für meine furchtbare Hostel Erfahrung. Mehr dazu im Blogpost „Warum ich nie wieder im Hostel Dorm übernachte“.

Lieber mehr sparen, statt noch einmal im Hostel zu nächtigen ^^

 

Schnorcheln am Schiffswrack
Moreton Island hat mich neben Fraser Island als Sandinsel absolut begeistert. Ein Highlight war dabei auch das Schiffswrack welches direkt vor der Küste liegt und beim Schnorcheln erkundet werden konnte. In Unmengen von Fischschwärmen zu schwimmen macht einfach Spaß; dabei auch noch unter Wasser in Bullaugen zu blicken ist einfach mystisch. Eine tolle Erfahrung, die ich dieses Jahr in der Karibik beim Tauchen entlang eines Schiffswracks direkt wiederholen konnte.

 

Über Nacht im Fernbus
Selbst in Deutschland bin ich noch nie mit einem der beliebten Fernbusse gefahren, sondern ziehe den Zug vor. Doch an Australiens Ostküste bot sich die Strecke des Greyhound Busses absolut an. Ich war skeptisch, aber Reiseroute und Preis waren einfach ausschlaggebend. Eine gute Entscheidung, denn die Busse waren komfortabel, selbst bei Fahrten über Nacht. Dazu sind sie super pünktlich und man lernt schnell andere Reisende kennen. Eine Backpackerin aus Holland habe ich während meiner knapp 4 Wochen lustigerweise auf drei verschiedenen Streckenabschnitten immer wieder gesehen.
Meine Erfahrungen mit Greyhound habe ich bereits in einem Artikel geschrieben.

 

Marshmallows am Lagerfeuer
Die beste Gruppentour hatte ich direkt zu Beginn auf Kangaroo Island. 14 bunt zusammengewürfelte Reisende aus der ganzen Welt und dazu Jen, die wohl weltbeste Tourguide ever! Mit der Truppe wäre ich gern länger als nur zwei Tage unterwegs gewesen, weil es einfach super gepasst hat.

Neben Koalas, Seelöwen, Schaffarm und Co. war das Lagerfeuer und Marshmallow grillen am Abend mein absolutes Highlight. Reihum haben wir uns verrückte Geschichten erzählt, die wir erlebt haben und gestaunt was Jen über das Paarungsverhalten von Echidnas zu berichten hatte. Aber… „What happens on Kangaroo Island stays on Kangaroo Island“ 😉

 

Alleine ins Kino / Ballett / Musical
Nur weil ich alleine unterwegs war, sollte das für mich nicht heißen, dass ich auf typische Aktivitäten, die man zu zweit oder in der Gruppe macht verzichte. Schließlich hätte ich sonst kein Restaurant von innen gesehen und Ihr wisst wie sehr Urlaub & Essen für mich zusammengehören!
Aber auch ein Kino-, Musical- oder Ballettbesuch kann man wunderbar alleine machen. Natürlich fehlt jemand mit dem man sich danach darüber austauschen kann, aber ehrlich gesagt fand ich das nicht weiter schlimm und konnte den Film oder das Stück immer genießen. Mein Highlight war das Alice in Wonderland Ballett in Melbourne für dass ich nur aufgrund der Tatsache, dass ich alleine war noch eine Karte ergattern konnte und der spontane Bodyguard Muscial-Besuch ebenfalls in Melbourne zum halben Preis, da ich morgens direkt am Ticketcounter die Restkarten ergatterte.

Schwimmen mit wilden Delfinen
Delfine haben mich schon als Kind begeistert und in Perth bekam ich die Gelegenheit mit wilden Delfinen zu schwimmen. Nach dem Gorilla Trekking in Uganda ganz klar ein weiterer „Once in a lifetime“ Moment, den ich nie vergessen werde!

 

Flug in einer Cessna
„Niemals würde ich in so eine kleine Maschine einsteigen – NIEMALS!“
Und plötzlich kam der Pilot in unseren Tourbus auf Fraser Island, machte uns den 20minütigen und günstigen Flug schmackhaft und die Mädels mit denen ich mir ein Zimmer teilte saßen kurze Zeit später in der kleinen Cessna. Mich eingeschlossen! Wir rollten über die Strand-Startbahn und hoben ab. Nach erster Panik konnte ich nur noch staunen und den Rundflug genießen! Wow!
Ich war so begeistert, dass ich mir einen Flug über die Whitsundays und das Great Barrier Reef ein paar Tage später direkt auch gönnte. Hier ging es eine Stunde über’s Meer zum Riff und danach war ich wieder ganz froh festen Boden unter den Füßen zu haben.
Was lernen wir daraus? Sag niemals nie!

Leben im Campervan
Ich hatte es mir ganz cool und irgendwie sehr praktisch vorgestellt mit dem Auto durch Neuseeland zu düsen und gleichzeitig darin zu übernachten. Kein lästiges ein- und auspacken; dazu Flexibilität bei den Reisezielen.
Dass mir diese vier Wochen im Camper so extrem gut gefallen werden und ich jeglichen Luxus gern über Bord werfen würde, um noch einmal mit dem rollenden Schlaf- und Wohnzimmer durch die Lande zu ziehen, hätte ich niemals gedacht. Aber es war eine fantastische Zeit, von der ich euch Im Blogpost „Wie ich die Liebe zum Campervan Life entdeckte“ bereits berichtete.

Weitere passende Artikel:

Ich bin dann mal weg… Meine Planungen
Sabbatical Checkliste – Woran muss man denken
Packen für 4 Monate
7 Gründe, warum du mal alleine reisen solltest

Alle Videos findet Ihr in meiner „Travel the World“ Playlist

 

Habt Ihr schon einmal ein Sabbatical gemacht?
Oder plant Ihr vielleicht gerade eine Auszeit?

 

6 Gedanke zu “Mein Sabbatical – Ein Jahr später…”
  1. Ich finde die Serie sehr interessant! Wenn ich die Punkte der Ersten Male lese, fällt mir auf, wie schwer es auch in unserem Alltag ist, unsere „Komfortzone“ zu verlassen. Es gibt soviele Dinge, die man auch an seinem Wohnort erstmals tun kann.

  2. Großartig. Ich war schon „live“ dabei, und das nochmal konzentriert im Rückblick zu lesen, ist genauso schön. Ich glaube ja fest daran, dass du eines Tages doch das one-way-Ticket ziehst :-D. Muss ja nicht alleine sein.

  3. Ich finde Dein Resüme sehr schön, Du hast mich vor allem inspiriert, auch mal über ein Sabbatical nachzudenken. In meiner Firma ist es grundsätzlich möglich, aber es hat noch niemand ein Sabbatical genommen. Ich scheue mich natürlich ein wenig davor, die erste zu sein. Aber ich habe auch Lust darauf, mal ein paar Monate was Neues auszuprobieren.
    LG, Claudia

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