Städtetrips bieten sich für Wochenende perfekt an. Auf geballtem Raum gibt es Vieles zu entdecken und so machte ich es mir 4 Stunden in der Bahn gemütlich und düste von Hannover nach Dresden. Viele schwärmen von der historischen Stadt am Elbufer, so dass Dresden schon länger auf meiner Wunschliste stand.
Welche Hotels ich mir anschauen durfte und Euch empfehlen kann findet Ihr in diesem Beitrag: HOTELEMPFEHLUNGEN DRESDEN

Heute soll es um die Stadt selbst gehen!

DRESDEN – Stadtwahrzeichen Frauenkirche

Kein Parisbesuch ohne Eiffelturm, kein New York Trip ohne Freiheitsstatue und eben auch kein Besuch in Dresden ohne die Frauenkirche inmitten der Altstadt besichtigt zu haben. 1743 errichtet wurde sie im Feuersturm der Weltkriegs-Luftangriffe 1945 ausgebrannt und stürzte in sich zusammen. Von 1994 bis 2005 wurde die Kirche wiederaufgebaut. Die 180 Mio. EUR Baukosten wurden überwiegend finanziert durch Spenden aus aller Welt.

Tipp: Informiert Euch vorher auf der Homepage, wann „Offene Kirche“ ist und ihr somit die Frauenkirche auch von Innen bestaunen könnt. Denn hier finden viele Veranstaltungen statt, die eine Besichtigung nicht zulassen.

Lohnenswert ist auch der Kuppelaufstieg (8 EUR Eintritt), da ihr bei gutem Wetter einen fantastischen Blick über Dresden, auf seine Altstadt und auch die Elbe habt.

DRESDEN – Führung durch die Semperoper

Wer die alte Radeberger Werbung kennt, kennt auch die wunderschöne Semperoper. Mit dem großen Platz davor ist sie natürlich ein beliebtes Fotomotiv. Aber ich empfehle Euch auch eine Führung durch die Oper zu buchen (11 EUR / Fotolizenz 3 EUR). Als Einstieg bietet sich die Highlights-Führung an, bei der Ihr spannendes zur Geschichte der Oper, ihrer Architektur und der Aufführungen erfahrt. So könnt Ihr Euch das wunderschöne Innere der Semperoper anschauen ohne eine Vorstellung zu buchen und wisst danach warum hier Wände mit Bier bestrichen sind, es bereits der dritte Neubau der Oper ist und wie die Marmorsäulen so echt wirken können, obwohl kein Marmor verbaut wurde.
Wer spezielle Interessen hat, für den eignen sich die Sonderführungen zur Architektur, Semperoper by Night, Ballett-Führung und diverse Kinderführungen.

DRESDEN – EIS ESSEN IM SOMMER

Mein Wochenende in Dresden war von unfassbar gutem und vor allem warmen Wetter geprägt. Jahrhundertsommer 2018 passt dieses Mal wirklich für weite Teile Deutschlands.
Und da die beste Abkühlung immer noch ein Eis ist, habe ich direkt zwei verschiedene „Stationen“ getestet.

CAMONDAS Schokoladen-Kontor
Am Schloss, an der Frauenkirche und in der Altmarkt-Galerie befindet sich jeweils einer der Schokoladenladen, wo es im Sommer auch richtiges Schokoeis gibt. Sicherlich eines der teuersten Eiscremes, die ich je hatte, aber hier zahlt man nicht nur für schmeckbar gute Qualität, sondern auch den Touri-Aufschlag für den Blick auf die schöne Frauenkirche.

HASELBAUER EIS in der Waffel
Vielleicht liegt es an den Erzählungen oder an uralten s/w Fotografien,aber wenn ich an Eis aus meiner frühen Kindheit denke, dann gab es das nicht in Waffelhörnchen, sondern Waffelmuscheln. Sehr dünne und eher an Esspapier erinnernde Muscheln. Darauf bzw. dazwischen wurde das fluffige eher an Softeis erinnernde Vanilleeis gestrichen. Und genau dieses gibt es auch mitten in Dresden bei Haselbauer. Ein DDR Relikt was hier 2003 wieder auflebte. Der Geschmack ist kein Highlight, aber der Tradition wegen und des Auflebens von Kindheitserinnerungen sollte man sich doch mal so ein Eis gönnen.

DRESDEN – NEUSTADT ERKUNDEN

Auf dem der Altstadt gegenüberliegenden Elbufer befindet sich der Stadtteil Neustadt. Wer sich in Hannover auskennt, dem kann man sagen, dass es sehr mit Linden zu vergleichen ist. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt: Alternativ, Multi-Kulti und Hip. Vielleicht auch schon mit einem Hang zur Gentrifizierung, zumindest bei der äußeren Neustadt. Das Szeneviertel der Stadt und besonders an meinem Wochenende im Juni sehr zu empfehlen, da hier die „Bunte Republik Neustadt“ stadtfand – ein Stadtteilfest mit buntem Tag- und auch Nachtprogramm.

Sehr schön ist auch die Neustädter Markthalle, die ich zufällig entdeckte.

DRESDEN – GRÜNE GEWÖLBE & ZWINGER GARTENANLAGE

Alle Museums-Hasser jetzt bitte nicht aufschreien, aber das Grüne Gewölbe; genauer gesagt die Schatzkammer des Residenzschlosses sollte auf Eurer To Do Liste nicht fehlen. Kaum fällt das Wort Dresden bei meiner Mutter, schwärmt sie mir seit Jahren von eben diesem Grünen Gewölbe vor. Ich hatte ja keine Ahnung wie Recht sie hat.
Bilder sind leider (wie so oft) untersagt, aber sie könnten sicher nicht ansatzweise die Schönheit dieser verschiedenen prunkvollen Räume wiedergeben.

Tipp: Unbedingt vorab ein Ticket sichern, da die Besucherzahlen pro Tag begrenzt sind. Die Ausstellungsstücke stehen zum großen Teil nicht hinter Vitrinen geschützt und die Räume selber sind auch die Highlights an sich. Ich gebe nur ein Stichwort: Bernsteinzimmer! Man begibt sich per Schleuse in die Räumlichkeiten, damit die Außenluft nichts beschäftigt.
Großer Tipp: Schnappt Euch einen Audioguide auf sächsisch. Das klingt nach Klamauk, aber ist einfach unfassbar gut und lustig gemacht. Ihr könnt im eigenen Tempo durch die Räume schreiten und euch vom Kommentator auf lustige und trotzdem lehrreiche Weise die einzelnen Schätze der damaligen Herrscher erklären lassen. Und wenn der Besucher neben Euch gleichzeitig anfängt zu kichern; na dann seid Ihr vermutlich gerade an der gleichen Stelle des Vortrages.

Direkt gegenüber des Grünen Gewölbes befindet sich der Zwinger und die kostenfrei begehbare Gartenanlage. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt, so wunderschön ist es hier. Breite Wege, Springbrunnen und Orangenbäumchen lassen das Ganze besonders feudal erscheinen.
Wer noch etwas mehr Museumsluft schnappen möchte kann hier eine Gemäldegalerie, das Mathematisch-Physikalische Museum und eine Porzellansammlung besichtigen.

DRESDEN – VIETNAMESE AUTHENTIC IM FOOD ANAMIT

Was wäre ein Städtetrip-Post ohne Restauranttipps? Frühstück und ein Businesslunch habe ich Euch schon bei den Hotelempfehlungen gezeigt und über das Eis sprach ich bereits. So blieb aber auch nur noch Zeit für ein Mittagessen am ersten Sightseeingtag.

Hier folgte ich dem Tipp eines Freundes und der war Gold wert. Fantastisches Asia-Food gab es im Anamit in Neustadt und das in super gemütlicher Atmosphäre. Bei den warmen Temperaturen war der Platz am belüfteten Fenster perfekt, der Service aufmerksam und freundlich; so dass ich mich schon halb in Südostasien wähnte.

  • Getränk: Hausgemachte Ingwer-Zitronen-Minz Limonade
  • Vorspeise: Bánh Tôm – Garnelen auf knusprigen Süßkartoffelnester
  • Hauptgang: Longan Beef Curry – Filetstreifen vom Rind in Curry-Kokos-Sauce mit Longan-früchten und Gemüse. Verfeinert mit Basilium und Limettenblättern.

DRESDEN – FLANIEEN AUF DER BRÜHLSCHE TERRASSE

Über eine 500m lange Strecke ziehen sich entlang der Elbe die Brühlschen Terrasse, welche auch als Balkon Europas bezeichnet wird. Hier befinden sich Grünanlagen die zum Verweilen und People Watching einladen, aber auch einige Museen und Cafés. Der Blick über die Elbe auf der einen und hinein in die Altstadt auf der anderen Seite ist wunderschön.

DRESDEN – DRUM HERUM

Bei meinem nächsten Dresden Trip möchte ich mir gerne das Umland genauer anschauen, denn auch da gibt es einige Aktivitäten, für die man allerdings mehr Zeit benötigt als nur ein Wochenende.

  • Per Raddampfer auf der Elbe bis Schloss Pillnitz. Vorbei an den drei Elbschlössern Albrechtsberg, Lingnerschloss und Eckberg.
  • Schloss Moritzburg: Nur eine knappe halbe Stunde per Auto entfernt eignet sich das Schloss auch als Ziel einer Radtour. Als Kulisse für diverse Märchenfilme, am bekanntesten wohl Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, ist es definitiv auf meiner To Travel Liste.
  • Meißen: Auch die berühmte „Porzellanstadt“ ist keine Autostunde von Dresden entfernt.
  • Für alle sportlich aktiven bietet sich der Elberadweg für eine Fahrradtour an. Dieser zieht sich übrigens über 1.200km von Prag bis nach Cuxhaven immer entlang der Elbe. Die Wanderer werden im 1 Stunde entfernten Elbsandsteingebirge in Tschechien ihre Highlights finden.

Orange = Geschafft
Blau = Weitere gesammelte Tipps für den nächsten Besuch

Wer weiter Tipps für Dresden hat – Immer her damit!
Ward Ihr schon einmal in Dresden oder kommt ihr vielleicht aus der schönen Elbstadt?
Ein Gedanke zu “8 Tipps für ein Wochenende in Dresden”
  1. Den Schokoladen finde ich super – und das Eis ist, als Kugel, nicht teurer als an anderen Orten. Der Zwinger ist toll, die Brühlische Terasse auch. Eine schöne Aussicht hat man vom Cafe im Kulturpalast oder vom Nougatladen, der versteckt in der Altmarkt-Galerie leiegt.

    Schön ist Dresden auch von oben – mit der Bahn bis nach Zschertnitz, zum Weißen Hirsch oder nach Coschütz fahren und … genießen. Wir haben mehrere kostenlose und leicht auffindbare Aussichtspunkte 🙂 Weiter weg sind Radebeul mit den Weinbergen. Oder die Felsenbühne Rathen, die sich an der Bastei befindet – noch ein bisschen weiter weg!

    Die BRN findet jährlich statt – auch wenn man ständig daran arbeitet, dass es nicht zu gentrifiziert wird. Eigentlich war es eine Art Nachbarschaftsfest. Weniger „hip“ ist das Hechtviertel direkt daneben. Wir haen ohnehin für jeden Stadtteil ein STadtteilfest 🙂

    Wenn die Füße wehtun: Das Programmkino Ost ist ein tolles, modernes Programmkino.

    Wir haben ohnehin sehr, sehr viel Kleinkunst, Restaurants mit Musik usw. Und eines der ältesten Studentheater Deutschlands 🙂 Für die Kultur nutze ich gern den Kulturkalender, für Kinos den Kinokalender.

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