Samstag, 02.11.2019 – Südgeorgien #5

#1 – Cooper Bay

Wer früh zu Bett geht, ist auch früh wach. Das denke ich mir zumindest als ich Punkt 4 Uhr die Augen öffne. Die Kabine ist noch verdunkelt aber ich ziehe mir schnell etwas Warmes über und husche aus dem Zimmer in der Hoffnung auf einen wunderschönen Sonnenaufgang. Der kommt zwar nicht, weil die Sonne hinter den Wolken verschwindet, aber dafür wird das Schiff von unzähligen Pinguingruppen bergleitet. Wie ich kurz darauf erfahre sind es die heiß ersehnten Maccaroni Pinguine (Goldschopf). Ein sehr gutes Zeichen, denn wir sind eigentlich etwas früh im Jahr dran, um sie in Cooper Bay zu sichten, doch diese Reise ist vom Glück verwöhnt. Und so beginnt pünktlich um 5:30 Uhr die Anlandung.

Fun Fact: Die Herkunft des englischen Namens der Pinguine leitete sich vom damaligen Haarstyle der Italiener ab.

Der steile und sehr rutschige Weg hinauf zur Kolonie kann als ordentliches Workout gewertet werden. Immer wieder muss man sich über Schnee, Eis und durch Tussackgras schlagen, um oben angekommen als erstes den fantastischen Blick über die Bucht zu genießen. Und hier sind sie; die lustigen kleinen Maccaroni Penguins! Die Männchen beginnen aus Matsch und Gras die Nester für die später kommenden Weibchen zu bauen.

Auf dem steilen Rückweg zurück zu den Zodiacs, mit denen wir noch ein bisschen am Strand cruisen, kreuzen Pinguine und sogar ein paar Robben unseren Weg. Sie nutzen auch gerne den von unseren Guides in das Eis gehauenen Weg.

 

#2 – Drygalskifjord

Zurück an Bord bleibt Zeit für das Frühstück und nicht viel mehr, denn die nächste Attraktion wartet auf uns. Wir durchfahren eine wahre Barriere aus Eisbergen, um in den Drygalski Fjord einzufahren. Ein kleiner Gruß aus der Antarktis!

Alle stehen fasziniert auf dem Außendeck und genießen das perfekte Wetter für gute Eis-Bilder: Bewölkt! Denn so kommen die wunderschönen blauen Farbschattierungen zum Vorschein. Dank heißer Schokolade mit Baileys wärmen wir uns ein wenig von Innen auf, bevor wir am Ende der Fjordfahrt wieder nach drinnen verschwinden. Nun beginnen 2,5 Seetage auf dem Weg in die Antarktis.

 

Das Bodleben beginnt mit dem Speichern und Sortieren der Bilder. Gleichzeitig werden alle technischen Möglichkeiten genutzt, um Passagieren mit der Datensicherung zu helfen, die weder Laptop, Festplatte oder ähnliches dabeihaben. Oder Fotografen mit zu wenig Speicherplatz. Ich bin mehr als froh, dass ich….

  1. Genug Speicherkartenplatz dabei habe
  2. Einen Laptop, um Bilder zu übertragen und einfacher auszusortieren, sowie schon Videos zu bearbeiten, um die einzelnen Videoschnipsel von den Karten zu löschen
  3. Eine externe Festplatte zu haben, um letztendlich alle Bilder und die fertigen Videos an drei verschiedenen Orten (SD-Karte, Laptop & Festplatte) zu speichern

Pünktlich zum Mittagessen habe ich immerhin das Tagebuch bis zum jetzigen Zeitpunkt geschrieben, was gar nicht so einfach ist, da ich zu 80% englisch spreche und höre. Ich denke ich werde vor der Veröffentlichung zwingend noch einmal über die Texte gehen, denn so langsam fällt es mir schwer eloquent auf deutsch zu schreiben – Kein Scherz!

Zum Abend gibt es noch einen Vortrag über Kelp, die riesige Algenform die hier im Meer schwimmt. Das klingt langweiliger als es ist, denn viele von Euch werden die Alge schon zu sich genommen haben. Denn sie befindet sich „versteckt“ als E400 in Zahnpasta, Essen, Kosmetika & Medikamenten, denn es ist ein pflanzliches Verdickungsmittel. Wusstet Ihr das?