Vor Kurzem verbrachte ich das mittlerweile traditionelle „Frauen-Wochenende“ mit Oma & Mama mal nicht an der Küste, sondern an der Mecklenburger Seenplatte. Wir waren alle noch nicht dort gewesen und man hört ja viel Gutes über diese wohl sehr schöne Region.

Also machten wir uns auf den Weg, um die Gegend einmal selbst zu erkunden. Allerdings mit der Prämisse barrierefreie Aktivitäten zu entdecken, da meine Oma mittlerweile mit rollendem Untersatz unterwegs ist. Und da es bei der Vorbereitung etwas schwierig war vernünftige Informationen zum Thema „Barrierefrei in Mecklenburg“ zu finden, berichte ich Euch mal von den schönen Dingen die wir uns anschauen und erleben konnten.

Barrierefrei in Mecklenburg – SCHLOSS GÜSTROW

Auf dem Weg zur Unterkunft in Waren (Müritz) lagen gleich zwei Schlösser; dabei war mir vorher nicht einmal bewusst dass es in der Gegend überhaupt welche gibt. Und dazu noch so schöne.

Das Renaissance Schloss Güstrow ist leider nicht barrierefrei von Innen zu besichtigen, aber auch von Außen macht es einiges her. Sehr gepflegt liegt es sehr nahe des Stadtkerns, so dass man auch einen kleinen Abstecher in die Innenstadt machen kann. Das Kopfsteinpflaster ist nicht ohne, aber mit vereinter Kraft schafft man das auch.

Besonders gut hat mir der Schlossgarten gefallen mit einem wunderschönen „Heckengang“ der einmal um den gesamten Garten herumführt.

Es hat uns nicht überrascht direkt ein Hochzeits-Shooting zu entdecken. Die Kulisse ist wirklich märchenhaft.

Barrierefrei in Mecklenburg – Schloss Basedow

Noch märchenhafter, allerdings nur von Außen zu besichtigen ist das Schloss Basedow. Der kleine – recht verschlafene – Ort scheint ein Geheimtipp zu sein, denn trotz schönstem Wetter am Freitag Nachmittag war kaum jemand zu sehen. Dabei ist dieses Schloss mit dem zugehörigen Garten und Teich traumhaft schön. Wusstet Ihr, dass es in Norddeutschland solch tollen Schlösser gibt?

Auch der Kuchen im Café am Schloss kann ich sehr empfehlen 😉 Eine tolle Pause bevor die Weiterfahrt anstand.

Tipp: Im Alten Schaftstall könnt Ihr nicht nur den Störchen beim Nestbau zuschauen, sondern auch Leckereien und Souvenirs aus der Region ergattern. Wir schnappten uns leckere Fassbrause und ein Bier aus der Gegend, sowie Wildsalami für den daheim gebliebenen Papa als Geschenk 🙂

Meet the Locals ^^

Barrierefrei in Mecklenburg – Waren (Müritz)

Ein sehr schöner Ort ist Waren, direkt am riesigen See Müritz gelegen. Dieser ist übrigens der größte vollständig innerhalb Deutschlands liegende See (Der Bodensee ist nämlich auch auf österreichischem und Schweizer Territorium gelegen).

Auch hier gibt es in der Innenstadt viel Kopfsteinpflaster, was zwar hübsch anzuschauen, aber eben auch schwieriger mit einem Rollstuhl zu bewältigen ist. Dafür führt eine lange Promenade vom Müritzeum entlang des Wassers bis zum Hafen und einmal um ihn herum. Hier findet ihr viele Restaurants. Unser kulinarischer Tipp: Pier 3 – Unscheinbar, aber so köstlich zubereitet!

Barrierefrei in Mecklenburg – Ivenacker Eichen & Baumwipfelpfad

Einen Wald würde man vermutlich nicht als barrierefrei beschreiben, aber die Ivenacker Eichen kann man besichtigen ohne Sorge haben zu müssen irgendwo nicht mehr weiterzukommen. Die Wege sind zwar nicht betoniert, aber trotzdem sehr gut gestaltet, damit man auch per Rollstuhl einen Ausflug in den Wald machen kann. Die 1.000 jährigen Eichen sind schon faszinierend und man fühlt sich nicht nur von der Körpergröße her ganz klein. Was ist schon ein Menschenleben gegen einen so unfassbar alten Baum. Wenn diese Bäume reden könnten….

Im Areal gibt es zudem auch noch einen barrierefreien Baumwipfelpfad bei dem man mit einem Fahrstuhl hoch hinaus auf den Aussichtsturm fährt, um dann Stück für Stück durch die Baumkronen wieder nach unten gelangt. Dabei erfährt man viel Wissenswertes über die Natur.

Wer noch etwas Tierwelt genießen möchte, geht einfach noch ein paar Schritte weiter zu den süßen Schweinchen und Rehen, die recht zutraulich ganz nahe am kleinen Gasthof mitten im Wald stehen.

Barrierefrei in Mecklenburg – Müritzeum

Wer sich für unsere heimische Natur und vor allem auch die Unterwasserwelt interessiert darf das schon angesprochene Müritzeum nicht verpassen. Auf etwa 2.300 qm Ausstellungsfläche wird sehr viel Spannendes zur Natur und Umwelt sehr anschaulich gezeigt. Darunter sind auch einige Aquarien mit heimischen Süßwasserfischen zu sehen.

Ein kulinarischer Tipp für den Nachmittag ist noch „Dat Tortenhus“. Davon aber in einem gesonderten Beitrag mehr. Hier nur zur Info – Es gibt einen Nebeneingang für Rollstuhlfahrer – Einfach die netten Damen vom Service fragen.

Barrierefrei in Mecklenburg – Schloss Mirow

Auf dem Heimweg hielten wir noch am Schloss Mirow – Ja ein weiteres Schloss in Mecklenburg; eine wahre Schlössertour war dieser Kurztrip.

Doch dieses hier ist wirklich ein ganz großer Tipp. Sehr aufwändig und mit viel Liebe zum Detail wurde das Schloss restauriert und ist heute für Besucher zugänglich. Und auch für Rollstuhlfahrer. Einfach nett fragen und schon wird die Rampe herausgeholt und per Fahrstuhl gelangt man auch in die oberen Etagen. Wir waren sehr positiv überrascht und haben hier viel länger unsere Zeit verbracht, als vermutet.

Den Audioguide kann ich Euch auch sehr ans Herz legen, da so die Geschichte lebendig wird und auf wirklich sehr charmante und witzige Art die Geschichte dieses wunderschönen Schlosses erzählt wird.

Spaziert auch durch den kleinen Schlosspark und macht einen Abstecher auf die Liebesinsel mit wunderschöne Blick auf das Wasser.

Wer war schon in der Gegend unterwegs?
Habt Ihr weitere barrierefreie Ausflugstipps?