Ich bin Euch noch einige Neuseeland-Postings schuldig, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Also die Karibik, Wien, Dresden, New York und Rom zuletzt. Für die letzten beiden Ziele sind auch noch einige Blogposts geplant.
Das Schöne an Reisepostings ist aber ja, dass sie so schnell nicht unwichtig werden. Für alle die in 2019 eine Neuseelandreise planen, kommen meine Tipps ja trotzdem noch zur rechten Zeit.
Heute geht es um das berühmte Tongariro Alpine Crossing. Besser gesagt, um die Alternativen rund um den Schicksalsberg aus den berühmten Herr der Ringe Filmen.

Fakten zum Tongariro Alpine Crossing

So ziemlich DAS Highlight aller Wanderfreunde in Neuseeland ist die Tageswanderung in der Mitte der Nordinsel. 2287m hoch ist der Feuerberg, bis zu 10h dauert die Wanderung und umfasst knapp 20km. Dabei werden 800 Höhenmeter in dieser Vulkanlandschaft erklommen. Auf die Wanderer warten Dampfsäulen, heiße Quellen und Seen in schillernden Farben. Erst 2012 spuckte der Tongariro übrigens zuletzt eine Wolke aus Asche und Schwefel.

Alle weiteren Infos zur Tageswanderung, wie man am besten anreist etc. findet Ihr auf NewZealand.com oder direkt auf der Homepage des TongariroCrossings.

Warum ich das Tongariro Alpine Crossing nicht machte

Nun hatte ich zwar 4 Wochen, um Neuseeland zu erkunden, aber letztendlich ist auch das eine begrenzte Zeit und man muss sich seine Route schon ein bisschen vorab überlegen. Geplant hatte ich zwei Tage rund um den Tongariro in der Hoffnung, dass einer davon sich für die Tageswanderung eignet. Letztendlich gab es mehrere Faktoren, die mich von der bis zu 10h Wanderung abhielten:

Das Wetter: Der Vulkan lag leider an beiden Tagen in einer dicken Wolkendecke. „Unten“ war alles in Ordnung und ich sah auch blauen Himmel, nur leider setzten sich die Wolken in den oberen Ebenen fest und „hingen“ förmlich am Berg
Die Temperaturen: Wo es „unten“ angenehme 15 Grad waren, hätten mich in den oberen Lagen Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Viele berichteten mir, dass sie sich ständig an- und ausgezogen haben, weil es so wechselhaft war. Für alles unter 10 Grad war ich aber gar nicht ausgestattet.
Das Schuhwerk: Ebenso wie ich während meiner 4monatigen Reise keine dicke Winterjacke brauchte, habe ich auch auf „richtige“ Wanderschuhe verzichtet und war ausschließlich mit Sneaker oder Birkenstock unterwegs. Warum auch monatelang schwere Schuhe mitschleppen, um sie dann vielleicht einmal zu verwenden?! Die Abhänge sollen beim Tongariro Alpine Crossing hier und da auch etwas steiler sein. Wanderschuhe werden hier definitiv empfohlen.
Die Kondition: Die hat sich durch meine Reise zwar enorm verbessert, aber ich war und bin einfach kein geübter Wanderer. Schließlich lebe ich in einem der plattesten Bundesländer überhaupt 🙂 Das habe ich zuletzt wieder in Norwegen gemerkt. Mehrere hundert Höhenmeter sind nicht zu unterschätzen. Um die 10h zu wandern ist kein Pappenstil – Da hatte ich schon Respekt vor!

Im Nachhinein bin ich tatsächlich recht froh, es nicht gemacht zu haben. Von einigen Wanderern hörte ich, dass es schon sehr anstrengend sei, man bis auf Vulkangestein und ein paar heißer Quellen und Seen nichts Spektakuläres sieht und selbst die 10h wohl recht sportlich berechnet seien. Trotzdem ist diese Tour weiterhin auf meiner Bucket List und beim nächsten Neuseeland Trip versuche ich mich vielleicht daran.

Vier Alternativen zum Tongariro Alpine Crossing
1. Auf Gollums Spuren

Herr der Ringe ist in ganz Neuseeland omnipräsent. Wer noch mehr Drehorte der berühmten Trilogie besuchen möchte, sollte den Artikel auf Camperdays genauer studieren.

Und auch wenn man den Schicksalsberg nicht erklimmt, sondern am Fuße unterwegs ist, wartet hier ein wichtiger Drehort auf Euch. Gollum’s Pool bzw. die Tawhai Falls. Auf dem Weg zum Whakapapa Skigebiet – ganz einfach zu finden, denn es gibt nur eine befahrbare Straße dorthin – findet Ihr auf der linken Seite einen kleinen Parkplatz von wo aus der nur 5min lange Weg zum Wasserfall führt.

2. Einfach wunderschön – Taranaki Falls Wanderung

Fahrt Ihr die Straße einfach weiter Richtung Skigebiet kommt ihr zum Chateau Tongariro, nachdem ihr links auf die Ngauruhoe Terrace abbiegt und am Ende auf dem Parkplatz haltet. Hier startet ein sehr schöner Rundweg, der ca. 2 Stunden dauert und nicht beschwerlich ist. Dafür ist die Landschaft wunderschön und abwechselnd: Büsche, Bachläufe, Wälder und Farne gibt es zu sehen und immer wieder einen wunderschönen Ausblick auf den Vulkankegel des Ngauruhoe. In der Mitte der Wanderung warten dann noch der 20m hohen Taranaki Wasserfall auf Euch.

3. Lake Taupo

Nördlich des Tongariro Nationalparks befindet sich der riesige Lake Taupo, der auch für einen längeren Aufenthalt geeignet ist. Hier gibt es sehr viele Aktivitäten und der Ort Taupo ist auch zumindest für einen schönen Mittagsstopp sehr zu empfehlen. Mit über 20.000 Einwohner schon eine neuseeländische Großstadt.

Für alle Aktion-Fans wird hier einiges geboten: Bungee-Jumping, Wandern, Skydiving, Mountainbiking, Rafting und allerlei andere Wassersportarten wie Windsurfen, Wakeboarden, Jetski und mehr.
Wer danach Entspannung braucht kann am See Picknicken, in den Thermalbädern relaxen, golfen oder auch Kunsthandwerkkurse besuchen. Ein nachgebautes Maori-Dorf kann auch besucht und das traditionelle Hangi Festessen probiert werden.

 

Ich selbst war nur auf der Durchreise und habe in Taupo die Stadt etwas erkundet, meine Vorräte aufgestockt und direkt am See übernachtet.

Eine tolle Aktivität habe ich an dem Tag aber doch gemacht und zwar einen 4-stündige Kajaktour zu den Maori-Fels-Schnitzereien. Eine große Empfehlung von der ich Euch *hier* schon berichtet habe.

4. Alpakas knuddeln

Für neuseeländische Verhältnisse quasi „um die Ecke“ liegt die Nevalea Alpacas Farm. Nur knappe 50min Fahrt dauert es entlang der Route 4 und Ihr seid auf dem kleinen Anwesen.
Übrigens auch ein perfekter Zwischenstopp, wenn Ihr aus Richtung Waitomo kommt oder vom Tongariro Nationalpark auf dem Weg nach New Plymouth seid, so wie ich damals – Dazu aber in einem anderen Beitrag mehr.

Wer noch nie ein Alpaka besucht hat, sollte das hier spätestens nachholen. Für 10$ kann man einen Becher Futter kaufen – den ihr übrigens behalten dürft und der Euer Campinggeschirr aufwertet – und Euch direkt zu den Alpakas auf die Weide begeben.

Dabei bekommt Ihr Infos zum Leben der Alpakas auf der Farm, könnt ihre flauschige Wolle fühlen und natürlich Fotos machen. Im kleinen Shop kann man dann auch direkt Produkte aus Alpakawolle kaufen, die dort hergestellt werden. Ich habe mir ein paar Alpaka Socken gekauft und es war eine der besten Investitionen, besonders als die Nächte auch mal etwas kühler wurden. Ich liebe diese Socken immer noch sehr, weil sie so kuschelig warm und unfassbar flauschig sind!

 

Fazit: Auch wenn ihr das Tongariro Alpine Crossing nicht machen könnt oder wollt bietet der Nationalpark und die Gegend rund um das Gebiet viele Möglichkeiten seine Zeit schön zu vertreiben. Allgemein kann ich Euch für Eure komplette Neuseelandreise die CamperMate App ans Herz legen. Hier findet Ihr nicht nur Aktivitäten, tolle Aussichtspunkte und Campinplätze, sondern auch öffentliche Toiletten, Supermärkte und Wlan Spots.

Weitere Neuseeland-Artikel findet Ihr *hier*