Neuseeland und seine Natur >>> Kein Land (außer vielleicht Island) hat mich so nachhaltig mit seiner unfassbar schönen Landschaft begeistert. Besonders die Südinsel ist voller traumhaft toller Kulissen. Unter anderem auch die Fjordlandschaft an der Westküste.

Sound? Nein, es sind Fjorde!

Sowohl Milford Sound als auch der Doubtful Sound sind gar keine Sounds (Meeresarm), sondern Fjorde. Das wird Euch sofort als erstes klargemacht, wenn ihr in der Gegend seid.

Aber wüsstet Ihr spontan den Unterschied? Er ist eigentlich recht einfach:

Ein Sound wird durch einen Fluss geschaffen; ein Fjord durch Eis.

Die englischen Entdecker kannten schlichtweg keine Fjorde, so dass sie Sounds genannt wurden. Den Namen hat man gelassen, aber die komplette Gegend Fjordland genannt.

Doubtful Sound – The Sound of Silence

Da James Cook bei der Entdeckung 1770 unsicher war, ob man in dem Gewässer sicher ankern kann, hat er es kurzerhand als „Doubtful Harbour“ bezeichnet. Aufgrund der Vermessung durch spanische Seefahrer 23 haben einige Punkte im Doubtful Sound noch heute spanische Namen. In der Sprache der Maoris heißt der SoundPatea.

Von Te Anau ging es per Bus zum Lake Manapouri, hier weiter per Schiff, dann noch einmal kurz per Bus und danach startet die Tour durch den Doubtful Sound. Schon der Lake Manapouri ist wunderschön und für alle Technik-Begeisterten kann man sich das große Elektrizitätswerk zwischen dem See und dem Sound auch noch anschauen. Das Highlight ist dann aber natürlich die Fahrt entlang der Küste des Doubtful Sound.

Ich hatte einen der 220 Regentage erwischt, so dass die Fahrt zwar sehr nass wurde, aber trotzdem eine ganz besondere Stimmung herrschte. Vor allem, wenn der Kapitän den Bootsmotor ausschaltet und man die Stille des „Sound of Silence“ einmal erlebt, wird man das nie vergessen. Gleichzeitig hat der Regen den Vorteil, dass von jedem der unberührten Berghänge diverse Wasserfälle hinabstürzen. Nur wenige haben einen Namen, da sie sobald der Regen aufhört ebenfalls verschwunden sind.

Man hat die Natur und die Tierwelt des Sounds als einziges Schiff fast für sich alleine. Es gibt neuseeländische Seebären zu sehen, Pinguine und auch Delfine, wenn man Glück hat. Diverse Vogelarten, wie der Albatros leben ebenfalls im Sound.

Real Journeys -Tagestour „Doubtful Sound Wilderness Cruise“
ca. 10 Stunden
255$ von Te Anau

Bei Real Journeys könnt Ihr auch mehrtägige Touren buchen, bei denen Ihr auf einem Schiff übernachtet und Kayak-Erkundungen miteinschließen.

Lake Manapouri
Doubtful Sound

Milford Sound – Weltnaturerbe

Benannt wurde der Milford Sound nach dem walisischen Milford Haven. Heute ist Piopiotahi, wie es in der Maori-Sprache heißt, eine der bekanntes Touristenattraktionen Neuseelands. Das bemerkt man auch daran, dass auf der einzigen Straße zum Schiffsanlegeplatz diverse Busse und Autos unterwegs sind und auf dem Wasser ebenfalls mehrere Schiffe die Küste des Gewässers abfahren.

Die Absprachen funktionieren aber sehr gut, so dass man nicht das Gefühl hat es wäre extrem überlaufen. Der mehrstündige Weg von Te Anau bis zum Milford Sound lohnt sich alleine wegen der vielen schönen Stopps schon und ich war bereits begeistert bevor ich überhaupt auf dem Schiff stand.

Es warten ein Mirror Lake, intelligente Keas und die wunderschön geformten Steine am Wasserfall „The Chasm“ auf einen. Wer viel Zeit mitbringt kann auch eine 5-tägige Wandertour zum Milford Sound machen und die abwechslungsreiche Natur genießen. Bucht aber rechtzeitig, denn die Touren sind oft Monate im Voraus ausgebucht.

Vielleicht lag es auch daran, dass ich fantastisches Wetter mit strahlendem Sonnenschein hatte und die Kayaktour noch einmal eine ganz besondere Perspektive geboten hat, aber mir wurde sehr schnell bewusst warum der Milford Sound bei keiner Neuseelandreise fehlen darf. Es ist einfach imposant!

Dank des Regens am Vortag konnte ich die 150m hohen Stirling Falls und die 160m hohen Bowen Falls in voller Schönheit bewundern. Wer gerne eine Wasserfall-Taufe erleben möchte, der kann sich eine Regenjacke (wird an Bord zur Verfügung gestellt) schnappen und unter einem Wasserfall am Bug des Schiffes „duschen“.

Southern Discoveries – Tagestour „Cruise & Kayak“
ca. 11 Stunden
239$ von Te Anau
Bei der Tour ist auch der Besuch des firmeneigenen Observatoriums inklusive. Hier kann man 10 Meter unter dem Meeresspiegel die Unterwasserwelt des Milford Sound bestaunen.

Mirror Lake
Kea
The Chasm

Kayaking

Fjordland – Wo übernachten?

Da ich mit dem Camper unterwegs war, kann ich Euch den TOP 10 Te Anau Holiday Park sehr empfehlen, wie alle TOP 10 Plätze die ich in Neuseeland genutzt habe. Einen ausführlichen Artikel dazu findet Ihr *hier*
Te Anau ist ein kleiner Ort mit Restaurants (das RadhaS bietet leckere indische Küche), Supermarkt und kleinen Souvenirläden. Dabei liegt er direkt am Wasser und eignet sich auch für Spaziergänge. Nur 10min zu Fuß entfernt ist die Real Journeys Station, wo man sich informieren kann und von wo aus die Busse abfahren. Southern Discoveries holt einen direkt am Campingplatz oder auch Hotel/Motel ab. So kann man seinen Wagen in Te Anau auch ein paar Tage mal stehen lassen.

Milford oder Doubtful Sound?

Welcher lohnt sich am meisten?

Wenn Ihr nur Zeit für einen der beiden Fjorde habt, dann würde ich Euch den weltberühmten Milford Sound empfehlen. Es hat schon seine Gründe warum hier jährlich Massen an Touristen hin pilgern.

Nun mag meine Meinung durch das Wetter getrübt sein, aber alleine der Weg zum Sound bietet tolle Stopps und die Berghänge empfand ich noch beeindruckender.
Trotzdem ist der Doubtful Sound auch gerade bei regnerischem Wetter beeindruckend und ihr habt ihn nahezu für Euch alleine. Am besten plant ihr einfach beide Tagestouren ein, so steigt auch die Chance vielleicht einen der Sounds im Sonnenlicht zu sehen.

Kanntet Ihr den Unterschied zwischen Sound und Fjord?