„Lest nicht wie die Kinder, zum Vergnügen, noch wie die Streber, um zu lernen, nein, lest, um zu leben.“

– Gustave Flaubert –

Auch in 2016 möchte ich weiter fleißig lesen. Schließlich habe ich zur Buchmesse ein paar neue Bücher gekauft und zum Geburtstag und zu Weihnachten sind einige neue Schmöker eingezogen.

Die ersten drei Bücher habe ich noch im alten Jahr zuende gelesen und damit meine geplanten 15 Bücher um genau 3 überschritten. Dieses Jahr sollen es 20 werden. Was ich aktuell lese und wie es mit der Challenge vorangeht findet Ihr in meiner Sidebar. Also legen wir mal los mit den letzten 5 Büchern…

 

I. Night School I – C. J. Daugherty

1 Night School - C. J. Daugherty

Schon lange stand das Buch auf meiner Wunschliste und auch schon eine ganze Weile hatte ich es auf dem Kindle, da ich bei einem Kindle-Deal der Woche zugeschlagen hatte. Auf der Buchmesse lief es mir quasi wieder über den Weg und nun habe ich es endlich gelesen.

„Das spurlose Verschwinden ihres Bruders hat Allie aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie rebelliert und wird von ihren Eltern auf das Internat Cimmeria geschickt, wo nicht einmal Handys erlaubt sind. Schon bald findet sie Zugang zu einer Clique und wird von zwei Jungen umworben. Gleichzeitig häufen sich eigenartige Vorfälle auf Cimmeria, und als ein Mord geschieht, gerät Allie unter Verdacht. Auf der Suche nach dem wahren Mörder stößt sie auf eine mysteriöse Verbindung ihrer Mutter zur Schule und gerät selbst in Lebensgefahr. Wem kann sie jetzt noch trauen?“

Die Geschichte startet interessant und spannend, kann dann zwar den Spannungsbogen nicht halten, aber wird dann doch noch richtig gut. Zwischendurch fragt man sich einfach ständig was es mit Cimmeria und der Night School auf sich hat. Da kommt die Geschichte nicht so richtig vorwärts und die Teenie Mädels-Jungs-Schwärmereien können etwas langweilen. Aber trotzdem war ich unheimlich gespannt wie es denn nun weiter geht. Man erwartet immer etwas übernatürliches, weil das alte Gemäuer von Cimmeria so einen gewissen Harry Potter Hauch verströmt. Doch ich will nicht zu viel verraten.

Nur soviel – Ich mag die Charaktere, den Schauplatz und bin einfach sehr gespannt wie es weiter geht. Denn mittlerweile gibt es schon 5 Bände der Jugendromane. Band 2 werde ich auf jeden Fall noch lesen!

 

II. Das Joshua Profil – Sebastian Fitzek

2 Das Joshua Profil - Sebastian Fitzek

Die beiden nächsten Bücher gehören sozusagen zusammen. Ich habe erst das Joshua Profil gelesen, weil ich diesen kleinen Marketing Gag gar nicht mitbekommen hatte und erst später die Blutschule gekauft habe. Pünktlich zur Lesung.

Meiner Meinung nach ist es egal welches Buch man zuerst liest. Das Joshua-Profil ist quasi das Hauptbuch. Hier geht es um einen Schriftsteller, der die Blutlinie geschrieben hat. Und unter dem Pseydonym Max Rhode hat Fitzek nebenbei eben auch dieses Buch noch geschrieben. Vermarktung… das hat er drauf der Sebastian Fitzek!

„Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß … im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.“

Lange habe ich auf den neuen Fitzek gewartet und sofort losgelesen als er nach langer Vorbestellung Ende Oktober endlich bei mir ankam.
Pünktlich zur Lesung in Hannover war ich dann fertig und doch etwas überrascht. Es ist kein „typischer Fitzek“, auch wenn wir uns nach NOAH und nun Joshua wohl von dieser Bezeichnung lösen sollten.

Es geht hier um keinen verrückten Serienmörder, sondern das Buch verwirrt auf der ersten Hälfte nur. In meinem Kopf waren sehr viele Fragezeichen. Zum Glück lösten sie sich wieder, denn ich hatte schon das Gefühl, dass mir dieser Fitzek hier nicht gefallen wird. Aber besonders im Zusammenhang mit dem Nachwort bin ich wieder sehr begeistert, wie er die Themen „Kindesmissbrauch“ und „Predictive Policing“ umsetzt.

Die Charaktere sind ihm wieder gut gelangen, auch wenn die 10jährige Jola extrem reif für ihr Alter wirkt. Trotzdem kein Fitzek-Highlight :/

 

III. Die Blutschule – Max Rhode (aka) Sebastian Fitzek

3 Die Blutschule - Max Rhoda aka Sebastian Fitzek

Hier also das Buch aus dem Buch…

„Eine unbewohnte Insel im Storkower See Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten. Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird …“

Ich muss sagen, dass ich enttäuscht war. Zum einen ist es nicht in Ordnung das Buch als Thriller zu deklarieren, denn das ist es ganz sicher nicht. Ich würde es eher in die Sparte Mystery-Horror stellen.
Zum anderen ist es wirklich sehr schnell gelesen. Große Schrift und dickes Papier suggerieren ein „normal dickes“ Buch, aber die 272 Seiten hat man flott gelesen. Zum Vergleich – das Joshua-Profil hat fast doppelt so viele Seiten und ist in einer kleiner Schriftgröße getippt.

Dann ist es ein recht brutales Buch. Ich habe damit keine Probleme, aber irgendwie wirkt es nicht gut und kreativ geschrieben. Simon Beckett Bücher sind auch zum Teil sehr brutal und der Leser bekommt da einige eklige Szenen geliefert, aber irgendwie passt es da alles besser. Ich kann es schwer beschreiben, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass dies nicht Fitzeks Genre ist.
Vieles ist einfach unlogisch. Ich will hier nicht zu viel verraten, vielleicht wollen es noch einige lesen, aber empfehlen würde ich es nicht.

 

IV. Wo Elfen noch helfen – Andrea Walter

4. Andrea Walter - Wo Elfen noch helfen

Dieses Buch war ein Geschenk – ein sehr gutes sogar.

„We may not have cash, but we’ve got ash!“, schrieben sich die Isländer angesichts Staatspleite und Vulkanausbruch auf die Fahnen und wählten einen Berufskomiker zum Bürgermeister von Reykjavik. Was macht dieses Land aus, in dem die Telefonbücher nach Vornamen sortiert sind und man im Winter die Bürgersteige beheizt, wo man im Schnellimbiss Schafskopf bestellen und der Welt einziges Penismuseum besuchen kann? Die Journalistin Andrea Walter hat sich auf Entdeckungsreise begeben und festgestellt: In Island ist das Leben so, wie wir es uns wünschen!“

Andrea hat 1 Jahr in Island gelebt und als Journalistin gearbeitet. Und auch danach kam sie wieder auf die Insel. Und sie hat viele tolle Erlebnisse in diesem Buch zusammengefasst. Man erfährt viel über Land&Leute. Skurriles, interessantes und spannendes.

Vier Dinge, die ich über Island gelernt habe

I. Das Telefonbuch ist nach Vornamen sortiert, das liegt am Namensprinzip in diesem Land. Denn es ist einfach egal, weil fast jeder in der Familie doch einen anderen Nachnamen hat. Die Kinder bekommen den Vornamen des Vaters, dazu die Endung -dóttir für Tochter oder -son für Sohn. Ich würde auf Island also Claudia Burghardsdóttier heißen.

II. Es gibt kaum Bäume auf Island. Die Siedler haben den Großteil abgeholzt und zu Feuerholz verarbeitet. Um den Rest haben sich die Schafe gekümmert. Heute versucht man wieder mehr Bäume zu pflanzen und das Land aufzuforsten.

III. Island ist das Land mit den meisten Schriftstellern pro Einwohner. Und sie lesen auch sehr gerne. Im Schnitt werden pro Kopf und Jahr 8 Bücher verkauft.

IV. Es gibt ein extra Komitee, welches sich für jede moderne Errungenschaft ein Wort in isländischer Sprache ausdenkt. Das Telefon heißt „sími“, was soviel wie Draht bedeutet. Handy ist dann der „mobile Draht“. Ein Satellit heißt „gervitungl“, was „künstlicher Mond“ übersetzt heißt. So versucht man die Sprache zu schützen. Besonders lustig ist die Bezeichnung für einen Computer – tölva. Eine Zusammensetzung als tala (Zahl) und völva (Wahrsagerin).

Und noch ein schönes Zitat aus dem Buch:

„Weil die Erde jederzeit eine Revolution anzetteln könnte, beben und bersten und Feuer spucken, denn es gibt so viele aktive Vulkane, dass jeden Moment einer hochgehen kann. Diese Gefahr macht den Menschen aber trotzdem keine große Angst. Sondern erinnert sie daran, jetzt zu leben und nicht irgendwann, wenn es besser passt, wenn all die Arbeit getan ist oder genügend Geld gespart, was sowieso nie der Fall ist.“

 

V. Zwei alte Frauen – Velma Wallis

5. Velma Wallis - Zwei alte Frauen

Ein Buch welches ich vom gleichen Kollegen empfohlen und ausgeliehen bekommen habe, wie schon „Alle meine Wünsche“.

„Ein Nomadenstamm im hohen Norden von Alaska: Während eines bitterkalten Winters kommt es zu einer gefährlichen Hungersnot. Wie das alte Stammesgesetz es vorschreibt, beschließt der Häuptling, die beiden ältesten Frauen als »unnütze Esser« zurückzulassen, um den Stamm zu retten. Doch in der Einsamkeit der eisigen Wildnis geschieht das Unglaubliche: Die beiden alten Indianerfrauen geben nicht auf, sondern besinnen sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten, die sie längst vergessen geglaubt hatten …“

Ich sollte es aber erst lesen, wenn Schnee fällt. Für die Stimmung. Das hat gut geklappt, denn Anfang Januar schneite es ordentlich in Hannover.

Der Klappentext verrät schon sehr viel von der Geschichte und das Ende möchte ich nicht vorweg nehmen. Velma Wallis schafft es eine Geschichte, die man eigentlich auch in 3 Seiten erzählen könnte, so schön zu formulieren, dass es trotzdem nicht langweilig wird. Es ist eine schöne Legende über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Was so grausam beginnt, endet dann doch noch gut. Und man kann sehr viele Lebensweisheiten, aus dem Buch mitnehmen.

Welches ist Euer absolutes Lieblingsbuch?

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5 Gedanke zu “5 Buchreviews – Start der Reading Challenge 2016”
  1. Nachdem der Tab bei mir jetzt tagelang offen war, will ich endlich auch das Kommentar schreiben 🙂 Ich habe den Eindruck, dass Du im Moment recht schnell liest und die 20 Bücher locker schaffen wirst. Von den hier gezeigten Titeln klinget die Zwei alte Frauen thematisch sehr interessant. Einfach mal was anderes.

    1. Ja, das liegt zum einen an der Buchmesse, die hat mich inspiriert wieder mehr Lesezeit einzuplanen. Dann an guten Bücher, aber auch daran dass ich 1,5 Wochen krank war. Kaum das Haus verlassen durfte und Redeverbot hatte. Außerdem war ich viel unterwegs und in der Bahn lese ich am liebsten 🙂

  2. Zwei alte Frauen klingt sehr interessant. Die Night School-Reihe habe ich letztes Jahr zu Ende gelesen und fand sie ziemlich gut.
    Letztes Jahr hatte ich noch extrem viel Zeit zum Lesen(da habe ich 135 Bücher geschafft, frag mich nicht, wie^^), aber seit das Baby da ist, fehlt mir für Bücher leider die Zeit.

    LG, OktoberKind 🙂

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