Sonntag, 03.11. bis Montag 04.11.2019 – 2 Seetage inkl. Elephant Island

Nach einer unruhigen Nacht aufgrund der ebenso unruhigen See bin ich bereits um 5 hellwach und ganz glücklich, dass es Kate genauso ging. Also starteten wir den Tag mit einer kleinen Stretching-Session im Gym. An „normales“ Training ist bei diesem Seegang nicht zu denken. Doch „The early bird….“ sortiert Bilder aus, beendet ein weiteres Video und liest ein bisschen. So habe ich schon einiges erledigt bevor der Tag so richtig mit dem leckeren Frühstück um 07.30 Uhr beginnt.

 

Die meisten Passagiere sind danach aber entweder in der Kabine verschwunden oder nicken spätestens bei dem nächsten Vortrag ein. Allerdings nicht weil diese nicht uninteressant wären – zumindest genieße ich diese „Talks“ sehr – aber entweder ist man aufgrund der mehr oder weniger starken Seekrankheit extrem müde und fühlt sich nur liegend wohl oder die verschiedenen Medikamente gegen Seekrankheit machen die Menschen müde. Das Endergebnis ist wie bei meiner Zimmergenossin leider oft das gleiche – Sie verschlafen einen Großteil des Tages. Der Rest trifft sich bei den Vorträgen, tauscht sich über diverse Themen aus und hat einfach eine entspannte Zeit auf dem Schiff. Ich genieße besonders die Gespräche mit all den verschiedenen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sehr. So lerne ich jeden Tag unglaublich viel Neues über die Kultur, Politik, Natur etc. von Australien, Kanada, UK, Hongkong und auch der USA.

 

Spannende Vorträge der zwei Seetage:

  • Das Ökosystem der Antarktis
  • Untersuchung der Albatross Population in Südgeorgien
  • Weitere Polaris Reisen: Es sind schon ganz spezielle Touren die angeboten werden. Per Eisbrecher direkt zum Nordpol? Warum nicht…
  • Wal Workshop: Identifikation von Walen zur Vorbereitung auf kommende Sichtungen
  • Shackleton’s unglaubliche Expedition
  • Pinguine der Antarktischen Halbinsel

Am zweiten Vormittag erreichen uns erneut mehr als positive Nachrichten. Wieder sind wir vom Glück gesegnet (nahezu verfolgt), denn durch die doch besseren Wetterbedingungen verändern sich unsere Pläne zum Positiven. Bereits am Nachmittag werden wir Elephant Island erreichen und somit insgesamt mehr Zeit in der Antarktis verbringen als gedacht. Doch davor steht ein weiterer Biosecurity Check an, worin wir aber mittlerweile schon geübt sind.

 

Elephant Island – bekannt aufgrund der Shackleton Crew, welche hier 4 Monate lang gestrandet war – erwartet uns mit rauem Wetter. Anlandungen sind aufgrund der steilen Kliffe, sowie der ca. 2,5 Meter hohen Wellen nicht möglich, aber mit unserem Schiff halten wir vor der Insel und genießen Glühwein auf dem Außendeck. Der Wind pfeift eiskalt und keiner kann sich vorstellen auch nur eine Stunde auf dieser Insel zu bleiben, geschweige denn unter den Bedingungen zur damaligen Zeit. Ich beschließe mir zurück in Deutschland ein Buch über dieses reale Abenteuer zu holen, denn schon die Zusammenfassung klang im heutigen Vortrag mehr als spannend. In der Schiffsbibliothek kann ich später schon einmal in einige Bücher hinein schnuppern.

 

4 Gedanke zu “Antarktis Tagebuch #14 – Auf Shackletons Spuren vor Elephant Island”
  1. Ach schön, dass es mit der Antarktis weitergeht! Mir war gar nicht klar, dass da noch Berichte von dir folgen werden, auf YouTube warst du mit den Vlogs glaube ich schon fertig, oder? Aber toll, so kann man in der Zeit zuhause schon mal ein bisschen vom Urlaub träumen… 🙂
    Einen schönen Sonntag noch!

    1. Ja genau – Die Vlogs sind durch. Nur im Tagebuch fehlte eigentlich noch die „richtige“ Antarktis und damit einige Tage. Falklandinseln & Südgeorgien-Bilder und Eindrücke hatte ich bisher erst gepostet bevor die Blog-Flaute einsetzte 🙂 Aber die Bilder sind bearbeitet (…das Fotroalbum noch immer noch begonnen), aber ich werde das hier mal zuende bringen .) Es fehlen uach noch andere Reisepostings aus dem Deutschland-Urlaub 2020, aber es wird kommen… Das frisst halt immer sehr viel Zeit. Umso schöner, dass du gerne mitliest 🙂 Danke

  2. Oh man ist das schön. Ich war vor einem Jahr in Finnland und dort war es schon mega schön. Antarktis ist aber ein anderes Level! Diese Berge und Gletscher in Verbindung mit dem Schnee *.*
    Konntet Ihr die Pinguine auch spotten?

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