Island Roadtrip – 6 Naturwunder rund um den Myvatn-See

Eine Gegend in der Ihr mindestens 2 Nächte bleiben solltet ist der Myvatn-See. Der See selbst ist nicht riesig und nach nur 36km Fahrt habt Ihr ihn umrundet, aber hier gibt es unheimlich viel zu sehen, so dass eine schnelle Durchreise falsch wäre.

6 Naturwunder, die uns begeistert haben und alle entweder direkt am See oder nicht weit entfernt waren habe ich heute für Euch. Achtung – Bilderflut!

I. Myvatn Nature Baths (Jardbodin vid Myvatn)

Der ehemalige Geheimtipp zur Blauen Lagune nahe Reykjavik ist schon lange keiner mehr. Wie Island im Allgemeinen. Trotzdem lohnt sich der Besuch, um abends die Seele baumeln zu lassen und so richtig abzuschalten. Besonders zum Sonnenuntergang ist es fast schon magisch, wenn man in dem 36-40 Grad warmen schwefelhaltigen Wasser liegt und auf den See und die futuristisch anmutende Lavalandschaft rund herum schaut.

Es gibt zwei Becken, eine Dampfsauna, sowie ein besonders warmes kleineres Becken. Den Schwefelgeruch muss man natürlich ertragen, dafür soll das Wasser gut für die Gesundheit sein. Ein Erlebnis ist es allemal, besonders wenn die „Bademeister“ gleichzeitig als Barkeeper fungieren und dick eingemummelt den Badegästen das kühle Bier reichen.

II. Hverfjall – Tuffring

Wie so oft habe ich auch bei dieser Sehenswürdigkeit keine Ahnung wie man es ausspricht. Das ist aber auch nicht schlimm, denn zum einen ist man nach dem steilen Aufstieg zum 450m hohen Krater sowieso außer Atem und zum anderen ist der Ausblick atemberaubend.

Auf der einen Seite entlohnt der wunderschöne Blick auf den See und die Lavaformen rund herum für die anstrengende Wanderung. Auf der anderen Seite blickt Ihr direkt in einen Tuffringkrater. Wirklich faszinierend.

„Tuffringe sind durch phreatomagmatische Explosionen entstanden. Durch einen großen Durchmesser im Verhältnis zur Höhe und einen großen flachen Krater zeigen sie die typische Ringstruktur“
Solche Tuffringe gibt es gar nicht so oft. Dank Wikipedia, weiß ich aber jetzt dass der Hverfjall schon mein zweiter Krater war, den ich besuchen konnte. Der Diamond Head auf Hawaii ist nämlich auch ein Tuffring.

III. Dimmuborgir – Lavafeld

Direkt neben dem Hverfjall grenzt das große Lavafeld Dimmuborgir an. Wörtlich übersetzt bedeutet es dunkle Städte oder dunkle Burgen, was wirklich sehr gut passt.  Die Gesteinsformationen sind faszinierend und auf verschieden langen Wanderwegen kann man mitten durch ihnen hindurch spazieren. Kein Wunder, dass hier laut isländischer Mythologie Elfe und Trolle leben sollen. Leider haben sie sich uns nicht gezeigt.

Im Café Borgir direkt am Eingang kann man Karten, Briefmarken und natürlich allerlei Souvenirs kaufen. Aber auch das Geysir Brot (Rúgbrauð) probieren, welches in einem Gefäß über mehrere Stunden im Boden (mit Geothermalwärme) gebacken wird. Wir haben es im Supermarkt gekauft und ich fand es sehr lecker. Süßlich und ziemlich mächtig.

IV. Hverir – Solfatarenfeld

Wer eine empfindliche Nase oder besser gesagt einen empfindlichen Magen hat, sollte hier aufpassen. An keinem anderen Ort, den wir besucht haben, war der Schwefelgestank so extrem.

Doch es lohnt sich durchzuhalten, denn die Landschaft rund um das Solfatarenfeld ist beeindruckend. Überall blubbert es aus Schlammtöpfen, Rauch steigt auf und kochend heißes Wasser fließt entlang der markierten Wege. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, was einem ganz besonders deutlich macht, wie aktiv Islands Erde brodelt.

V. Krafla Vulkangebiet

Wer lange Spaziergänge bevorzugt, sollte sich das Vulkangebiet rund um den Krafla Vulkan anschauen. Es gibt hellblaue Seen, dampfende Erdspalten und Lavafelder. Mehrere Wanderwege führen durch die Landschaft.

VI. Dettifoss & Selfoss

Nord-Östlich von Myvatn befindet sich mal wieder ein Wasserfall. Aber jeder Wasserfall hat seine Besonderheiten. Hier gibt es gleich zwei beeindruckende Exemplare, welche man auch von zwei verschiedenen Seiten besichtigen kann. Die westliche Seite ist allerdings für alle Fahrzeuge gut zu erreichen. Auf die östlichen Seite sollte man besser nur mit geländegängigem Auto düsen.

Der Dettifoss ist der leistungsstärkste Wasserfall Europas (85 Megaqatt) und stürzt auf einer Breite von 100 Metern über 45 Meter in die Tiefe.

Etwas weiter nördlich, wo man aber bequem hinlaufen kann, liegt der Selfoss. Der kleine Bruder vom Dettifoss muss sich aber definitiv nicht verstecken, auch wenn er „nur“ 10 Meter in die Tiefe stürzt. Die Basaltlandschaft rund herum, fanden wir nämlich fast noch schöner und beeindruckender.

Übernachtet haben wir im am Myvatn-See im Vogahraun Guesthouse / Vogar Travel Service.