Ein Thema was so viele betrifft; ob nun direkt oder als Partner, Familie oder Freunde von Migräne-Geplagten; und doch noch viele Rätsel aufwirft. Seit über 15 Jahren lebe ich mit Migräne. Mittlerweile sehr gut und ohne viele Fehltage. Das war nicht immer so, deshalb der heutige Post, welcher vielleicht einigen weiterhilft oder für mehr Verständnis sorgt.

Migräne – Was ist das genau? Die Theorie…

Die meisten werden den Begriff sicher kennen und einige auch darunter leiden, denn rund 10% der Bevölkerung hat Migräne.

Man unterteilt hier grob zwei Migräne-Arten. Ohne Aura sind meist „nur“ Kopfschmerzen. Wobei die so plötzlich und stark pulsierend auftreten, dass sie mit einem normalen Kopfschmerz nicht zu vergleichen sind.
Ca. 15% der Migränepatienten leiden nicht nur unter Kopfschmerzen, sondern sowohl vorab als auch währenddessen unter der Migräneaura. Das sind vielfältige optische Störungen, Wahrnehmungsstörungen und auch neurologische Ausfälle. Bei jedem Patienten sind diese anders.

Migräne – Wie alles anfing

Ich muss so um die 13 oder 14 Jahre alt gewesen sein, als ich meine erste Migräneattacke hatte. Auslöser war damals die hormonelle Umstellung durch die Pille. Da ich direkt die volle Dröhnung inklusive Aura abbekommen habe, ist man natürlich erst einmal panisch. Zumal ich diese ganzen Symptome nicht zuordnen konnte. Ein sehr guter Hausarzt, der gleich auf Migräne tippte, und diverse Facharzt-Termine später (Neurologe, Kardiologe, Augenarzt etc.) war klar – Willkommen im Club der Migränepatienten! Danke – ich hätte gern drauf verzichtet, allerdings wäre es so oder so irgendwann „ausgebrochen“, die Hormon-Tabletten haben das Ganze einfach beschleunigt.

Migräne – Wie sie bei mir abläuft

Leben mit Migraene - Was hilft, was schadet

Wenn ich eine Migräneattacke habe, und sie nicht rechtzeitig bekämpfe (dazu später mehr) läuft sie seit 15 Jahren immer genau gleich ab. Sie startet mit der Auraphase und hier speziell mit Sehstörungen. In der Fachsprache heißt es „negatives Skotom“ – ich beschreibe es meist mit einer Art „blinden Fleck“. So als hätte man zu lange ins Licht geschaut und würde Teile von Strukturen nicht mehr wahrnehmen können. Ich sehe nicht verschwommen, sondern es sind einfach Strukturen in meinem Sichtfeld verschwunden. Dann folgt das Flimmern. Immer auf der rechten Seite. Dieses verstärkt sich, bis ich zum Teil nur noch die Hälfte sehen kann, die andere ist unter einem starken Flimmern verdeckt.

 

An der Stelle setzt dann auch meist der starke, pulsierende und halbseitige Kopfschmerz ein, der sich bei Belastung – hier reichen schon normale Bewegungen – verstärkt.

Danach kommt das Taubheitsgefühl, bzw. eine Mischung aus Taubheit und Kribbeln in den Fingerspitzen. Es beginnt an der einen Hand und zieht sich dann den kompletten Arm hoch. Auf der anderen Seite wandert das Gefühl dann wieder vom Oberarm bis in die Fingerspitzen, wo es verschwindet.
Übelkeit und stundenlanges Erbrechen sind dann die Spitze des Eisberges. Während der gesamten Zeit und auch danach bin ich extrem licht- und geräuschempfindlich. Gleichzeitig leide ich unter Sprachstörungen – bekomme manche Worte nicht richtig ausgesprochen oder verdrehe Buchstaben.

Ihr seht – „reine Kopfschmerzen“ wären fast eine Wohltat. Die Aura ist das, was mich an solchen Tagen wirklich niederstreckt.

Das Ganze dauert im Schnitt ca. 7 bis 8 Stunden an. Dann beginnt die Rückbildungsphase. Der Kopfschmerz wird weniger, die Aura-Symptome sind verschwunden, aber die Nachwirkungen bleiben bei mir noch ein paar Stunden. Das sind die Sprachstörungen und Essattacken die einsetzen. Mittlerweile weiß ich dass sie kommen und kann sie unterdrücken.

Danach ist der Spuk vorbei und der Tag natürlich gelaufen….

Migräne – Ein „Frauenleiden“? Was sagt die Wissenschaft?

Früher wurde Migräne oft als „Frauenleiden“ abgetan. Etwas, dass man sich doch nur einbilde – es kann ja so schlimm nicht sein. Du jammerst doch nur….

Für jemanden, der selbst nicht darunter leidet ist es sicherlich schwer nachzuvollziehen, dass es eben nicht „nur ein bisschen“ Kopfschmerzen sind. Man sieht einem die Migräneattacke nicht an. Wer unter Aura leidet hat es vielleicht mit dem „Verständnis“ etwas leichter, wobei ich in der Phase auch niemanden um mich haben kann und das Haus nicht verlasse.

Und auch wenn Frauen dreimal so häufig betroffen sind als Männer, kenne ich einige Betroffene. Schon in der Schulzeit gab es einen Klassenkameraden, der ebenfalls darunter litt. Und mein Pa, der es erst später bekommen hat; zumindest weiß ich jetzt von wem ich es geerbt habe. 2013 hat eine große Studie nämlich bestätigt, dass Vererbung als Ursache für Migräne eine große Rolle spielt.

Leider lässt sich Migräne wissenschaftlich nur schwer untersuchen, da zwischen den Anfällen alles gut ist und keine „Schäden“ zurückbleiben. Speziell bei den neurologischen Symptomen bin ich allerdings sehr froh darüber.

Migräne – Meine Trigger und was mir hilft

Was ich Euch auf jeden Fall ans Herz legen kann, ist ein Migränetagebuch. Speziell zu Beginn hilft es Euch herauszufinden, was Eure Trigger (Schlüsselreize) sind. Das ist sehr wichtig. Mittlerweile kann ich sehr gut mit meiner Migräne leben und weiß, dass sie nie ganz verschwinden wird. Aber man kann die Attacken deutlich verringern. Zu Beginn kam es durchaus vor, dass ich mehrere Attacken im Monat – zum Teil in der Woche – hatte.

Zuerst wurde versucht mit anderen Hormonpräparaten (Pille) das Ganze zu reduzieren. Nach ich glaube mittlerweile 5 verschiedenen Präparaten, habe ich eine gefunden, die ich sehr gut vertrage. Dazu aber gleich noch mehr…

Auch die Wissenschaft geht davon aus, dass Umweltfaktoren und Lebensstil eine wesentliche Rolle bei Migräne spielen. Das zeigt, dass in den letzten 40 Jahren die Zahl der Betroffenen in Industrieländern stark zugenommen hat.

Meine Trigger konnte ich in den letzten Jahren gut identifizieren und damit meine Migräne Attacken im Jahresschnitt auf 2 pro Monat senken.

Koffein – Warum ich so ein großer Starbucks-Fan bin? Ganz klar, ich bekomme all meine fancy Kaffee-Cocktails auch „decaf“, also koffeinfrei. Und das zuverlässig! Leider ist es nämlich auch schon vorgekommen, dass ich nach koffeinfreiem Cappucchino oder Milchkaffee gefragt habe und man mir doch ein Getränk mit Koffein vorsetzte. Das merke ich dann recht flott, wenn die Migräne losgeht. Nicht die feine Art und diese Läden sehen mich auch nie wieder!

Teein vertrage ich komischerweise, denn Tee trinke ich fast ausschließlich und auch gerne schwarzen Tee. Dagegen gibt es sogar Fruchtsäfte, die ich nicht vertrage. Müller hat zum Beispiel einen Fructiv Drink den ich vor Jahren mal probiert habe und mich wunderte warum ich kurz danach sehr starke Migräne bekam. Als ich dann las, dass Guarana enthalten ist und dass dies ein pflanzliches Koffein ist, war ich geschockt. Diese bunten Drinks laden ja förmlich dazu ein sie auch Kindern zu geben. Guarana enthält extrem viel Koffein. Gleiches gilt für Energy Drinks, die ich komplett meide.

Veränderter Biorhythmus – Zu wenig Schlaf, aber tatsächlich auch zu viel Schlaf kann Migräne bei mir auslösen. Eine lange Partynacht und nur wenige Stunden Ruhe sind ein möglicher Grund für eine Attacke und früher auch oft die Wochenenden, wenn man so richtig ausgeschlafen hat. Dieses Problem hat sich im Alter (hüstel) von selbst erledigt, da ich auch am Wochenende nie länger als 8 Stunden schlafe und in der Woche versuche auf mindestens 7 Stunden pro Nacht zu kommen.
Unschöner sind dagegen die Jetlag Folgen. Nach meinen 3 Wochen in Australien hatte ich mit mehreren Attacken am Tag zu kämpfen, die auch über 1 Woche anhielten. Selbst die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt bringt mir hin und wieder Migräne ein.
Es gibt zahlreiche andere Faktoren, die bei mir zum Glück nicht zutreffen, aber vielleicht auf Euch? Hormonelle Schwankungen (Stichwort Menstruation), Stress oder das Enden von Stress („Wochenendmigräne“), Geruchsreize, Wetterschwankungen, Alkohol, Glutamat, Schokolade, Käse (Stichwort Histamin).
Jeder muss für sich selbst herausfinden, was die Auslöser sind und vor allem auch wie er Migräne Attacken vorbeugt und behandelt.
Bei mir helfen am allerbesten ganz normale Paracetamol. Ich habe auch spezielle Migränetabletten probiert, aber nichts wirkt so schnell und zuverlässig wie die günstigen Schmerztabletten. Sobald ich die ersten Sehstörungen bemerke, muss ich sofort 2 Tabletten nehmen. Dann stoppt die Aura nämlich nach den Sehstörungen und es bleibt nur ein ganz leichter Kopfschmerz. Sport kann ich an dem Tag zwar nicht machen, ansonsten aber ganz normal meiner Arbeit nachgehen. In 90% der Fälle läuft es so ab, weshalb ich auch immer meine Schmerztabletten dabei habe.
Dann gibt es leider noch die restlichen Fälle und zwar wenn die Migräne beginnt während ich schlafe. Eine ziemlich fiese Sache, da ich dann meist erst aufwache wenn es zu spät ist; die Migräne zu weit fortgeschritten ist. Durch die Übelkeit bleiben die helfenden Tabletten nicht mehr in mir, können nicht wirken und damit muss ich dann einfach durch. Dann hilft nur noch das Abdunkeln der Zimmer und ganz viel Ruhe.

Migräne – Die Pille und Migräne…

Ein Thema, welches mich erst seit kurzem beschäftigt und zu dem ich noch nicht viel sagen kann, außer dass nach nun über 15 Jahren und verschiedener Ärzte meine aktuelle Ärztin mir die Pille aufgrund des erhöhten Risikos für Thrombose und Schlaganfällen nicht mehr verschreiben darf. Das war mir neu, zumal alle Ärzte (sie im Übrigen auch) bisher wussten, dass ich Migräne mit Aura habe.
Im Netz findet man viele Artikel, die ihr zustimmen; von einem „Verbot“ ist da aber nirgends die Rede. Nur von dem Hinweis, dass man doch lieber auf östrogenfreie Varianten zurückgreifen soll. Die liegen mittlerweile auch schon bei mir zu Hause und werden „getestet“. Die große Angst ist natürlich, dass sich das Hautbild negativ verändert und all die anderen unschönen Nebenwirkungen auftreten. Aktuell verwende ich sie in der vierten Woche und bisher ist alles soweit unverändert. Migräne hatte ich bisher keine wieder – das hat aber nichts zu sagen. Pausen habe ich immer mal wieder.
Gleichzeitig finde ich auch viele Artikel, die dagegen sprechen. So sagt die DMKG (Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft), dass es nach Sichtung diverser Studien keine Gründe gibt, dass ein erhöhtes Risiko besteht. Lediglich junge Frauen, die unter starker Migräne mit Aura leiden, Rauchen und/oder vermehrt Alkohol zu sich nehmen, haben ein erhöhtes Risiko. Nun würde ich mich weder als „junges Mädchen“ beschreiben, noch rauche ich oder trinke exzessiv Alkohol. Zudem habe ich meine Migräne verdammt gut im Griff und bin froh dass alles läuft. Wem soll man da nur glauben…?
Es ist ein weites Feld und die Meinungen gehen auseinander. Zumal die Wissenschaft das Phänomen Migräne an sich ja noch nicht einmal komplett verstanden hat.
Ich werde es mit der östrogenfreien Variante versuchen und dann für mich entscheiden, ob ich es vertrage oder nicht.

Nun ist der Text doch viel länger geworden als gedacht und geplant, aber es ist ein weites Feld und sowieso hat jeder sicher andere Erfahrungen damit, andere Trigger und vor allem andere Lösungen für sich selbst.

Sofern Ihr auch unter Migräne leidet, würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen. Wie es Euch damit ergeht, Eurer Umwelt und ob ihr weitere Tipps habt.
53 Gedanke zu “Leben mit Migräne – 15 Jahre Gewitter im Kopf”
  1. Ich habe seit 10 Jahren Migräne und die Anfälle kommen ungefähr zweimal im Monat. Bis jetzt hab ich keine Schmerzmittel gefunden, die helfen. Ich habe immer Kopfschmerzen mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Ich kann an den Tagen nichts essen, sonst kommt es wieder raus. Ich habe die Pille vor 3 Monaten aus anderen Gründen abgesetzt und seitdem ist es weniger geworden. Die Haut wird aber definitiv schlechter. Aber das ist es mir wert. Ich möchte nie wieder von Hormonen beeinflusst werden

    1. Mich persönlich hat das mit den Hormonen nie gestört und ich würde sie auch weiterhin nehmen, wenn ich sie bekommen hätte. Ich weiß noch nicht was ich mache, wenn die Nebenwirkungen (schlechte Haut etc.) doch noch auftreten. Das muss ich dann mit mir ausmachen….

  2. Hallo Claudia,

    vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Ich selbst leide auch unter Migräne mit Aura. Ich weiß, dass Wetterschwankungen Kopfschmerzen bei mir auslösen aber richtige Migräne bekommen ich durch Stress. Zum ersten Mal hatte ich mit circa 13 Jahren die erste heftige Migräneattacke. Es läuft bei mir genauso ab, wie du es beschreibst. Zuerst kommt die Aura, wenig später der pulsierende, teilweise stechende Schmerz. Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit und Sprachstörungen. Ich muss dann auch direkt Tabletten nehmen. Leider bringen einfache Paracetamol oder sogar Ibuprofen gar nichts. Ich nehme Ritzatriptan und Miraeflux. Erstes hilft sehr gegen die Aura, die für mich das Schlimmste an der ganzen Migräne ist.
    Es ist schade, dass die Wissenschaft nicht genau weiß, woher solche Attacken kommen. Ich denk mal, dass alle, die Migräne haben, gut drauf verzichten könnten.

    Liebe Grüße!

    1. Ja, da kann sicher jeder Betroffene gerne verzichten! Ich hoffe auch, dass sie in der Medizin mal weiter kommen. Aber wenn man noch nicht einmal weiß wo es her kommt und was eigentlich genau im Kopf abgeht…. wird das sicher noch dauern :/

  3. Liebe Claudia,
    ich freue mich, dass du über deine Erfahrungen mit der Migräne schreibst. Ich finde es wichtig, dass man auch von den Erfahrungen von anderen Migränebetroffenen hört, denn so hat man nicht das Gefühl, das man der Einzige ist, der still in seiner dunklen Kammer vor sich hin leidet.
    Du hattest ja schon irgendwann einmal erwähnt, dass du Migräne hast und ich habe bewundert, wie aktiv du trotzdem bist. Ich leide seit meinem 8. Lebensjahr an Migräne und habe eben im Schnitt so 10-12 Schmerztage im Monat. Leider hat Paracetamol bei mir noch nie gewirkt und ich nehme schon lange stark wirksame Triptane (mit den entsprechenden Nebenwirkungen). Wenn ich Berichte wie deinen lese, dann habe ich noch Hoffnung, dass es für mich auch noch mal einen Weg gibt, das widerspenstige Biest namens Migräne in den Griff zu kriegen.
    Ich glaube, ich habe noch nie einen so langen Kommentar verfasst .
    LG Lila

    1. Ich würde mich nie von einer Krankheit einschränken lassen, sofern es möglich ist. Oft hilft es mr auch am besten, die Migräne einfach wegzudenken – das ist auch viel Kopfsache. Würde ich meine Tabletten nehmen und mich mittleidig ins Bett legen, dann wirken sie nciht so gut, als wenn ich dann einfach mein Ding durchziehe und ganz normal weiter mache. Klar, Sport ist wie gesagt nicht drin, wegen der Schmerzen, aber ansonsten hilft es einfach der blöden Migräne den Stinkefinger zu zeigen 🙂 Von Triptanen habe ich schon viel gelesen und bin froh, dass ich darauf nicht zurückgreifen muss.
      Danke für deinen langen Kommentar!

  4. Toller Blogpost! In meiner Familie ist Migräne ziemlich verbreitet, meine kleine Schwester hatte mit 6 Jahren ihren ersten Migräneanfall. Und auch meine Mutter hatte vor allem in ihren 20ern mit heftiger Migräne zu kämpfen. Ich habe auch Migräne, wenn auch sehr sehr selten und zum Glück ohne Aura. Bin während der Attacke auch sehr lichtempfindlich und mir wird schlecht. Tabletten helfen mir meist nicht, weil ich die Attacke meistens erst bemerke wenn es zu spät ist (der Schmerz kommt sehr plötzlich). Dann hilft bei mir nur noch in einen dunklen Raum zu liegen und im besten Fall zu schlafen…
    Zum Thema Pille: Ich habe auch auf ein „risikoärmeres“ Präparat gewechselt, allerdings freiwillig. Mein Hautbild hat sich glücklicherweise kaum verändert, nur die Wassereinlagerungen nerven mich ziemlich, zumal sie sich ja auch auf der Waage bemerkbar machen -_- Aber man kann eben nicht alles haben 😀

    Finde es jedenfalls super, dass du dich solchen Themen wie Migräne widmest und darüber schreibst!
    LG Sarah

    1. Wenn du schreibst, dass du Lichtempfindlich bist und dir schlecht wird, dann hast du schon eine Migräne MIT Aura. Aura sind ALLE Nebenerscheinungen neben den eigentlichen Kopfschmerzen. Das ist bei vielen unterschiedlich. Manche haben das „volle Programm“, so wie ich, andere wie du halt einzelne Parts. Eine Aura ist es trotzdem! Und danke, dass dir der Post gefallen hat.

  5. Ich persönlich habe auch Migräne, allerdings ohne deinen „blinden Fleck“. Ich merke es (lustigerweise..) immer daran, dass ich hungrig werde. Wenn ich Migräne bekomme, habe ich regelrecht Fressattacken und muss alles in mich hineinstopfen, was zu holen ist. Meine Migräne sind meist „NUR“ diese beschriebenen heftigen Kopfschmerzen, meist an der Schläfe oder direkt hinterm Auge, die Seite wechselt hierbei immer schön. Lichtempfindlichkeit kommt im Laufe des Tages hinzu und die Übelkeit ebenfalls. Ich habe tatsächlich sogar Phasen, da hält meine Migräne mehrere Tage hintereinander ein. Ziemlich nervenaufreibend. Ich denke bei mir kommt es meist vom Wetter und sehr oft auftretenden Verspannungen her.
    Meine Eltern gehen damit „relativ gelassen“ um. Meine Mutter leidet ebenfalls unter Migräne, ihr Mann kennt das Thema also zu genüge. Bei der Arbeit ist es so eine Sache. Ich zwinge mich meist auch mit Migräne zur Arbeit, weil ich eben noch in der Ausbildung bin und nicht zuviele Fehltage haben möchte. Meine Kollegen möchten mich am liebsten nach Hause schicken, mein Vorgesetzter meint es seien „nur Kopfschmerzen“, aber naja. Ist denke ich leichter gesagt, wenn man nicht darunter leidet.
    Ich muss meinen Weg mit der Migräne für mich selber leider noch finden, schließlich möchte ich nicht mein Leben lang auf Tabletten angewiesen sein. Grapefruitsaft hilft schon gut, aber stoppt die Attacken leider nicht komplett.

    Liebe Grüße,
    Jenny
    http://imaginary-lights.net

    1. Spannend, dass du vorher die Fressattacken hast und ich im Nachhinein.Wie unterschiedlich das ist. Schade, dass dein Vorgesetzter da so reagiert 🙁 Aber ich kenne das Problem, wobei in den letzten Jahren ist das Verständnis mehr geworden, vielleicht auch weil (leider) immer mehr darunter leiden oder jemanden gut kennen der Migräne hat.

  6. Hallo Claudia, ich kenne das alles leider nur zu gut. Es gibt Phasen, da dauert die Migräne auch mal 2-3 Tage bei mir. 🙁 Übrigens: Die Migräne sorgt meines Wissens nach auch dafür, dass der Magen-Darm-Trakt nicht mehr wie gewohnt arbeitet. Daher wirken die Tabletten dann nicht mehr. In dieser späten Phase helfen bei mir manchmal Zäpfchen- nehme ich nicht gerne, aber Du weißt ja, was man nicht tut damit es aufhört…. LG Steffi

  7. Danke, dass du das Thema ansprichst! Ich habe keine Migräne, aber ich denke, dass es wichtig ist, darüber zu reden. Andrea Morgenstern hat einige Videos dazu gedreht und betont, dass es nicht schön ist, wenn man viele Dinge in weniger Zeit erledigen muss, weil man bei einer Attacke den ganzen Tag nichts machen kann. Das ist einem „Normalo“ nicht bewusst. Interessant finde ich auch den Aspekt mit der Ernährung.

    1. Ja, wenn die Attacken schon recht häufig sind, dann entsteht sicher schnell ein Druck viel vorzuarbeiten, weil man eben öfter ausfällt. Zum Glück ist es bei mir mit den kompletten Ausfällen sehr selten, da ich zu 80% rechtzeitig die Medikamente nehmen kann. Dieser Stress den sich dann manche aber machen ist sicherlich auch nicht förderlich – Ein Teufelskreis!

  8. Mich beschäftigt das Thema auch gerade stark. Ich hatte als Kind schon viel Kopfschmerzen und bin auch mal zwei Wochen in einem Kinderkrankenhaus gründlich untersucht worden, aber ohne Befund nach Haus geschickt worden. Meine Mutter und meine Oma haben/hatten auch Migräne. Seitdem ich Vollzeit in der Schule arbeite, häufen sich die Attacken wieder. Ich vermute, dass es ein Zusammenspiel aus Lautstärke und Stress ist. Ich sehe dann auch schlechter und manchmal habe ich beim sprechen auch Buchstabendreher. Ich kann aber noch immer genügend konzentration aufbringen, um mit dem Auto nach Haus zu fahren. Danach muss ich unbedingt schlafen. Manchmal wird mir auch schlecht, zum Glück musste ich mich bisher noch nie übergeben. Hast du schon mal Nebenwirkungen von paracetamol gehabt? Ich scheue oft davor zurück Tabletten zu nehmen, obwohl ich dann ganze Nachmittage nur verschlafe…

    1. Nein, ich habe keinerlei Nebenwirkungen von den Tabletten. Sie sind definitiv meine Rettung, um nicht einen ganzen Tag „krank“ im Bett vor mich hin zu vegetieren. In diesem Fall sind Tabletten absolut hilfreich für mich und ich würde nicht darauf verzichten.

  9. Liebe Claudia,
    dein Text liest sich stellenweise wie meine eigene Migräne-Geschichte, auch bei mir trat es mit 16 zum ersten Mal auf, auch ich hatte einen Hausarzt der sofort richtig diagnostiziert hat. Meine Attacken sind mittlerweile, nach ca. 27 Jahren, auf die geringe Zahl von 4 bis 6 mal pro Jahr zurückgegangen. Auslöser konnte ich noch keinen festmachen, irgendwann fängt’s halt einfach an zu flimmern, als würde man durch ein Kaleidoskop schauen. So weit, dass es zu richtigen Aus-/Anfällen kommt, lasse ich es gar nicht kommen, beim kleinsten Anzeichen nehme ich 2 Dolormin Extra (die helfen MIR super), dann dauert die Aura noch ca. 1/2 Stunde und anschließend folgt leichter Kopfschmerz, aber gut auszuhalten.
    Den Begriff „Migräne mit Aura“ hat meine Friseurin das erste Mal bei mir benutzt, ich wusste gar nicht, was das mit dem Flimmern auf sich hat. Auf Wikipedia habe ich dann zum ersten Mal Bilder davon gesehen und da war genau mein Augenflimmern dabei. Da war ich schon sehr erleichtert, einfach mal zu lesen, dass es auch noch anderen so geht. Genau deshalb schreibe ich dir jetzt auch, weil ich deinen Text so toll fand und mich so perfekt darin wieder erkannt habe.
    Viele Grüße,
    Tanja

    1. Danke! Ich finde es wirklich super wie viele hier ihre Geschichte teilen – da bin ich sehr dankbar für. Und ich fühle mit Euch allen, dass es gut tut zu hören, dass man damit nicht allein ist!

  10. Oh je – zum Glück bin ich von Aura bisher immer verschont geblieben – Dafür Plage ich mich seit frühester Kindheit mit Migräne Rum – auch definitiv vererbt. Wie bei dir, ist es bei mir auch immer die rechte Seite, die bis in die Finger weh tut und pocht. Deshalb habe ich immer Ibuprofen (Paracetamol wirkt leider bei mir nicht) parat und häufig auch ABC Pflaster für den Nacken, da ich parallel immer ein schönes Ei im Nacken bekomme. Migräne Tabletten habe ich auch verschiedene probiert und davon ging es mir noch schlechter. Mein Kreislauf ist abgesackt und ich habe restless leg Syndrom gehabt. Bei Migräne natürlich denkbar ungünstig. Mittlerweile habe ich nur noch alle 6-8 Wochen eine Attacke, die aber auch schon mal eineinhalb bis zwei Tage braucht, bis sie vollständig abgeklungen ist. Dennoch kann ich damit gut leben – damals zu Schulzeiten hatte ich oft keine Woche ohne Migräne.
    Und den Tipp mit dem Migräne-Tagebuch kann ich jedem wirklich ans Herz legen. Bei mir sind es zB Weichkäse aber auch verschiedene Gewürze, die triggern.

    Vielen Dank für den Beitrag – Gut beschrieben, auch für Menschen, die mit der Thematik nichts anfangen können.

    Liebe Grüße, Nike (:

    1. Es freut mich dass der Beitrag gut ankommt bei dir und eben allgemein gerade bei denen die auch darunter leiden! Schön aber auch zu lesen, dass viele es über die Jahre einigermaßen in den Griff bekommen. Komplett frei davon zu sein ist wahrscheinlich ein Traum, aber wer weiß… Die Medizin entwickelt sich ja immer weiter

  11. Du Arme, das hört sich wirklich übel an. Vielleicht hilft Dir meine (Erfolgs)geschichte. Ich hatte Migräne seit der Pupertät bis vor ca. 6 Jahren. Auslöser waren meist Stresssituationen, Trauer oder andere emotionale Extremsituationen. Extreme Lichtempfindlichkeit, zum Glück nur wenige Aurasymtome (hat komischerweise nie ein Arzt mit mir besprochen…), Übelkeit, extremer halbseitiger pulsierender Druckschmerz, so dass ich mit am liebsten die ganze Zeit in einem verdunkelten Raum mit geschlossenen Augen meinen Kopf halten wollte, bis es wieder vorbei war. Leider kann ich Dir nicht genau sagen, warum ich jetzt keine Migräneanfälle mehr habe. Zeitlich fällt es aber mit der Diagnose meines Schilddrüsenproblems zusammen und der Medikamente, die ich seit dem nehme. Ich hab grad mal gegoogelt, es könnte wirklich damit zusammen hängen.
    Da das Thema Krankheiten sehr privat für mich ist, bleibe ich fürs Web anonym, Du erkennt mein Postnamen in der E-Mailadresse, wenn Du magst.
    Ganz liebe Grüße – ich hoffe, dass Du eines Tages auch frei von Migräne bist!

    1. Das klingt ja interessant. Wobei ich wie geschrieben sehr sehr gut mit der aktuellen Häufigkeit leben kann und es gut im Griff habe. Schilddrüsenprobleme hatte ich als Jugendliche – eine Unterfunktion – und musste Tabletten nehmen. Das hatte damals keine Auswirkungen auf die Migräne, die ich damals sogar noch öfter hatte als heute. Zum Glück hat sich das mit der Schilddrüse von alleine wieder gegeben. Aber vielleicht ist das hier für andere ein guter Tipp, da mal den Arzt zu konsultieren. Danke dafür!

  12. Hallo Claudia,
    Migräne ist ein Übel was mich schon seit über 25 Jahren begleitet. Bei meiner ersten Aura Attacke wusste ich allerdings nicht, was mich überfällt und meine damalige Chefin hat mich aus Unkenntnis und der Befürchtung eines Schlaganfalls aufgrund der neurologischen Ausfälle sofort ins KH gebracht.
    Ich hatte/habe immer wieder lange Phasen der Ruhe, besonders schlimm war es nach der Geburt meiner Tochter, während der hormonellen Umstellung, über Monate wöchentliche Anfälle, das war schlimm mit einem Säugling den ich versorgen wollte bzw. musste.
    Seit ca. 2 Jahren habe ich auf vegane Ernährung umgestellt, nachdem ich schon länger vegetarisch lebte. Ich habe festgestellt, dass mir dies in puncto Häufigkeit der Attacken sehr gut tut. Aber dennoch ist es, wenn sie kommt nach wie vor sehr anstrengend.
    Wie du schreibst, ist Migräne eine sehr persönliche Angelegenheit, dennoch kann man sich in den Schilderungen anderer oft wieder finden. Das hilft.
    Ansonsten lese ich deinen Blog sehr gern, obwohl ich auch schon zur älteren Garde der LeserInnen gehöre. Ich finde du zeigst eine gute Mischung an Themen und vor allem die Reiseberichte finde ich gut, da kommt gleich mein Fernweh auf 😉
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Erst einmal vielen Dank für das Kompliment zum Blog! Ich bin überwältigt wie viele von Euch auch unter Migräne leiden, wie unterschiedlich es zum teil ist, aber wie oft es sich auch ähnelt.

  13. Ich hab migräne seit 17 jahren…mir ist dabei immer sehr übel, brechen muss ich zum Glück so gut wie nie..obwohl es eahrschedas ganze ist begleitet von starken nackenschmerzen…mittlerweile hilft mir super gut japanisches Minzöl, dass ich auf nacken, stirn und unter die nase reibe und immer bei mir habe..und ein kühlpad auf die stirn und am besten null bewegung dann. Als Tablette nehm ich ibuprofen-lysinat…ich muss vor allem viel trinken..

    1. Viel Trinken würde bei mir leider nur bewirken, dass alles wieder herauskommt. Interessant, dass so viele eher Ibuprofen verwenden. Aber da ich mit den Paracetamol so zufrieden bin, gehe ich da lieber kein Risiko ein 🙂

  14. Ich leide zum Glück nicht unter Migräne und kenne nicht einmal normale Kopfschmerzen. Trotzdem ein interessanter Beitrag von Dir. Ich finde es übrigens sehr vorbildlich, dass deine Ärztin dir von einer normalen Mikropille abgeraten hat. Ich habe vor über einem Jahr die Pille freiwillig abgesetzt, da ich mich einmal wirklich mit diesem Thema beschäftigt habe und die Ärzte allgemein viel zu leichtsinnig damit umgehen. Ich hoffe für dich, dass du die östrogenfreie Variante gut verträgst. Oft treten unerwünschte Nebenwirkungen erst nach ein paar Monaten auf.

    1. Jetzt hast du mir Angst gemacht 🙁 Ich war so froh, dass nach den ersten 4 Wochen gar keine Nebenwirkungen aufgetreten sind :/ Naja, ich hoffe einfach mal es bleibt so. Und für dich hoffe ich, dass du nie Migräne bekommst! Normale Kopfschmerzen habe ich auch nahezu nie.

      1. Bei mir sind die unerwünschten Nebenwirkungen (schlechte Haut & Haarausfall) erst nach ca. 4 Monaten aufgetreten. Aber jeder Körper reagiert anders, also muss es bei Dir ja nicht der Fall sein. Der Haarausfall ging schnell wieder weg. Die unreine Haut ist immer noch da. Ist zwar mit über 30 nervig, aber es gibt schlimmeres. Außerdem finde ich es gleichzeitig erschreckend wie sehr der ganze Körper durch die Pille fremdbestimmt wird und wie leichtsinnig sie genommen wird. Für sichere Verhütung gibt es auch andere Möglichkeiten.

  15. Liebe Claudia,

    deine Geschichte, könnte mein Leben seit 30 Jahren sein. In meiner Familie wird die Migräne leider nur an die Frauen immer weiter vererbt. Seit meiner Grundschulzeit lebe ich nun schon damit und habe sie gut im Griff.
    Früher hatte ich auch eine starke Aura, mittlerweile nur noch ca. 2x im Jahr. Gott sei Dank! Vor 20 Jahren habe ich mit Homöopathie begonnen und damit wurde meine Aura langsam von Jahr zu Jahr immer weniger.
    Meine Hauptauslöser sind Wetterschwankungen, schwüles Wetter, Föhn (ich wohne in Bayern) und Streß. Bis vor 2 Jahren hatte ich auch noch das „Pillenproblem“. Meine Frauenärztin und ich haben damals auf eine reine Gestagen-Pille, die ohne Pause eingenommen wird, umgestellt. Warum ist meine Ärztin nicht schon viel früher auf die Idee gekommen? Wir hatten auch schon Hormonpflaster in der „Pillenpause“ ausprobiert. Das hatte aber leider nicht so ganz die gewünschte Wirkung. Ich wünsche dir, dass du mit der neuen Pille genauso gut zurecht kommst wie ich. Diesen Auslöser kann ich nämlich mittlerweile von meiner Liste streichen.
    Wenn ich den Zeitpunkt nicht verpasse, hilft bei mir nur Ibuprofen. Paracetamol hilft mir nicht und Aspirin vertrage ich nicht.

    Herzliche Grüße
    Nadja

    1. Schön dass es bei dir einen guten Verlauf genommen hat und es weniger geworden ist. Ich muss sagen, dass ich mit der Gestagen-Pille gut klar komme. Der erste Monat ist rum und bisher hat sich weder das Hautbild verschlechtert noch sonst irgendetwas verändert. Bisher hatte ich in diesen 4 Wochen noch keine Migräne – Ich klopfe mal virtuell auf Holz, dass es dabei bleibt und der Wechsel vielleicht doch positiv auf die Migräne ausstrahlt! Was genau hast du denn Homöopathisches genommen?

      1. Ich habe verschiedene Globuli und auch Tropfen mit unterschiedlichen Potenzen genommen. Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Meine Mama hat z.B. wieder andere Mittel bekommen als ich.
        Mein erstes Gespräch beim Homöopathen damals werde ich nie vergessen. Es hat zwei Stunden gedauert und es waren teilweise wirklich seltsame Fragen. Dies wurde dann alles ausgewertet und ich habe meine ersten zwei verschiedenen Globuli bekommen. Am Anfang war ich so alle zwei Monate bei ihm und es war ein Prozess bis ich das Mittel für mich hatte. Du musst zwar alles selber bezahlen bzw. mittlerweile unterstützen auch viele Krankenkassen ein bißchen, aber für mich hat es sich wirklich gelohnt. Migräne ohne Aura ist für mich ein echter Erfolg. Hauptsache du gehst locker und unvoreingenommen an die Sache ran. Du hast nichts zu verlieren. Probier es einfach aus.
        Schau dir einfach mal http://www.vkhd.de an. Hier findest du viele Infos über Homöopathie und es gibt auch eine Therapeutensuche.

        1. Danke für die ausführlichen Infos! Ich bin auf jeden Fall Pro-Homöopathie, weil ich schon gute Erfahrungen auf anderen Gebieten damit gemacht habe, wo selbst Antibiotika nicht halfen.

  16. Meine Migräne bekam ich vor ca. 8 Jahren. Es fing mit einseitigen, schier unerträglichen Kopfschmerzen an. Nichts half – kein Ibuprofen, kein Paracetamol…nach der dritten Attacke gab mir meine Hausärztin ein Muster-Präperat gegen Migräne. Und endlich war die Ursache und gleichzeitig ein Mittel gefunden, dass endlich half. Leider begann meine Migräne mit Einnahme eines neuen Pillen-Präperats, mit welchem ich ansonsten sehr zufrieden war. Zahlreiche Pillenwechsel brach ich nach einiger Zeit ab, da sich für mich noch schlimmere Nebenwirkungen abzeichneten wie extremer Haarausfall beispielsweise. Ich bin immer wieder zu meiner „alten“ Pille zurück gekehrt und lebe nun damit, dass ich mindestens einen Tag im Monat „out of order“ bin. Einmal bin ich mit Migräne zur Arbeit… Man hat ja doch ein schlechtes Gewissen – Das Ganze endete dann damit, dass ich beinahe heulend unter dem Schreibtisch Schutz vor Lärm und Licht suchte. 😀 Ich bin nun bei einer Neurologin in Behandlung und führe ebenfalls ein Tagebuch. Sie verschreibt mit spezielle Triptane, die einen zwar erst einmal völlig ausknocken, aber effektiv die Kopfschmerzen bekämpfen. Stress führt dazu, dass mich die Migräne öfter als einmal im Monat heimsucht und dann auch verstärkt mit Übelkeit und Erbrechen. Jedenfalls lange Rede, kurzer Sinn – Man sollte sich glücklich schätzen, wenn man nicht unter Migräneattacken leidet, allerdings bin ich der Meinung, dass es viel schlimmere Dinge gibt. Solange ich unter neurologischer Beobachtung stehe und mir sicher bin, dass kein Tumor oder sonstiges meine Migräne auslöst, kann bzw. muss ich gut damit leben. 🙂 Man wünscht sich manchmal nur ein wenig mehr Verständnis von Außenstehenden…Aber gut.
    Meine Schwester leidet wie du unter der Migräne mit Aura. Ich bleibe dann doch wirklich lieber bei meinen klassischen Kopfschmerzen 😉

    LG Svenja

    1. Ohje, das hört sich wirklich übel an. Wenn Stress ein Auslöser ist (das beschreiben ka sehr viele), dann hilft vielleicht Yoga, Autogenes Training etc. Um im Alltag einfach schnell runterzukommen und denn Stress gar nicht erst aufkommen zub lassen. Natürlich gibt es schlimmeres, aber wie du sagst, Verständnis sollte von Aussenstehenden da sein. Niemand der es selbst nicht hat, kann sich vorstellen wie sich das anfühlt und wie schlimm es wirklich sein kann.

      1. Liebe Claudia,
        Danke für deine Antwort 🙂 Erst einmal (& was ich in meinem ersten Post vergessen habe zu erwähnen), möchte ich noch sagen, dass mir der Blogpost auch sehr gefallen ist. Gerade, da es einfach ein komplett anderes Thema ist, dass man wohl so auf keinem Beauty bzw. Lifestyle Blog findet. Ich denke, dass die Resonanz auch zeigt, dass es vielen ebenso wie mir gefällt 🙂

        Und was die Stressbewältigung durch Yoga beispielsweise angeht…ich gehe regelmäßig zu einem Kurs, allerdings stelle ich fest, dass es mir unheimlich schwer fällt, mich auf meine Atmung zu konzentrieren und meinen eigenen Rhythmus zu finden. Richtig zu atmen…Das klingt so banal. Aber ich benötige da noch ein bisschen Übung. 😉

        LG Svenja

        1. Danke! Ich weiß was du meinst – Ich bin nicht der Yoga Typ, auch weil ich mich darauf besonders wenn es zu spirituell wird nicht einlassen kann, aber vielen hilft es. Schaden kann es denke ich sowieso nicht!

  17. Liebe Claudia, das hört sich ja immerhin so an, als könntest du damit gut leben. Ich habe auch seit 10 Jahren Migräne, allerdings meist ohne Aura. Trotzdem ist es unerträglich und ich kann mich dann kaum noch bewegen. Meist kommt so eine Attacke bei mir nachts und dann ist es auch oft schon zu spät für Tabletten o.ä.
    Oft ist es bei mir jedoch auch so wie du beschreibst, dass ich bei den ersten Anzeichen Schmerztabletten nehme (bei mir helfen starke Ibuprofen Tabletten oder Novaminsulfon) und es dann gar nicht erst so schlimm wird. Ein Trigger ist bei mir oft, wenn ich 1-2 Wochen kein Sport gemacht habe und dann sofort ein richtig heftiges Training habe oder ein Spiel/Turnier (spiele Badminton auf Leistungsebene). In diesen Fällen kann ich fast die Uhr danach stellen, dass die Migräne nachts kommt :/

    Freuen würde ich mich über deine Meinung und Erfahrungen (auf längere Sicht) mit deiner neuen Pille 🙂 Das wäre sehr interessant. Ich habe in 2 Wochen auch einen FA Termin, weil ich mal über Alternativen zu meiner jetzigen Pille sprechen möchte.

    Liebe Grüße
    Anni

    1. Ich kann mittlerweile sehr gut damit leben. Ich kenne meine Trigger, Umstellung von Ernährung und Aktivitäten bringt auch viel, sich nicht verrückt machen und einfach seinen Alltag so gut es geht dann durchzuziehen ist auch ein wichtiger Punkt. Bzgl. der östrogenfreien Pille würde ich dann in 2 oder 3 Monaten hier mal ein Update schreiben. Keinen extra Blogpost, aber so oder so kannst du das Thema bei deinem FA ja mal ansprechen.

    2. Liebe Anni,
      ich habe schon vor zwei Jahren auf die Gestagen-Pille umgestellt. Nebenwirkungen oder negative Veränderungen hatte ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, mir hat sie wirklich geholfen. Dieser Trigger existiert nicht mehr! \o/
      Spreche mit deiner FA darüber, ob es auch für dich eine Alternative ist.
      Viele Grüße
      Nadja

  18. Versuche mal, die Pille abzusetzen.
    Ich hatte ab ca. 14 (wo ich auch mit der Pille begann) heftigste Migräne. ca. 10 Jahre lang. Ich fiel teilweise 3-4 Tage aus und mir war es hundeelend. Zu stressigen Zeiten (Matura) kam das wöchentlich vor!

    Dann hab ich die Pille abgesetzt, seitdem hab ich ca. 1-2 Attacken im Jahr, und auch nur dann, wenn es wirklich sehr sehr stressig ist.

    Einen Versuch ist es wert.

    1. Ne, danke! Wie ich geschrieben habe kann ich mit der doch recht geringen Häufigkeit (durch Umstellung div. Ding und eben auch das Kennen meiner Trigger) sehr gut damit leben! Ich teste die Östrogenfreie, aber ansonsten bin ich absolut Pro-Pille 🙂 Wären die Attacken extrem oft oder würden die Schmerztabletten nicht so schnell helfen, wär das eine Überlegung wert, aber ansonsten überwiegen für mich die Vorteile der Pille eindeutig.

  19. Hey 🙂 ich leide seit meiner Kindheit ebenfalls an Migräne. In vielen Fällen kann ich diese, wie du auch, mit Tabletten (Ibuprofen) frühzeitig stoppen…leider schafft man das nicht immer. Was mir oft zumindest über den Arbeitstag zusätzlich hilft, ist Minzöl. Den Tipp bekam ich vor einigen Jahren und schwöre seit dem darauf. Schmiere es mir auf die Stirn und in den Nacken. Wirkt muskelentspannend und kühlend. Wie ein Coolpad für unterwegs 🙂
    Außerdem habe ich die Pille komplett abgesetzt…vielleicht auch für dich eine Überlegung wert? Die Anfälle sind dadurch weniger häufig, dafür am ersten Tag der Regel mit Garantie. Da ich das aber weiß, kann ich vorsorgen. Ohne zusätzliche Hormone, kommt mein Körper definitiv besser klar.

    Viele Grüße und halte uns mal auf dem Laufenden!
    Alina

    1. Eine komplette Absetzung ist für mich keine Option, dafür belastet mich die Migräne ja nur sehr sehr selten und ich habe es anderweitig gut in den Griff bekommen. Die östrogenfreie Variante vertrage ich bisher sehr gut, weshalb ich erst einmal darauf setze und in den nächsten Monaten schaue. Bisher habe ich noch keine weitere Migräneattacke gehabt und das seit nun 4 Wochen. Vielleicht hat es das ja schon gebracht 🙂

  20. Ein sehr informativer und toller Bericht. Du hast es ja immer mal wieder erwähnt und sich in diese Stärke der Migräne reinzudenken ist bestimmt für Viele echt schwer. Ich gehöre leider zur Kategorie Witterungsanfällig. Verpasse ich den Moment wo es losgeht (ist nur minimal da der Schmerz), dann ist es 2-3h so stark, dass ich erst mal 2 Tabletten einschmeißen muss und hoffe, dass sie schnell wirken. Bis dahin bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Als würde mir Jemand mit dem Hammer non stop auf den Kopf hauen. Besonders schön ist auch nachts davon wach werden oder am Morgen direkt damit aufmachen. Manchmal mache ich mir schon Sorgen, ob mich die Apothekerin für süchtig hält, so viel wie ich an Tabletten immer kaufe.

  21. Ich habe seit Mitte des Jahres immer häufiger Kopfschmerzen gehabt, die gerne auch einige Tage snhielten, ob es tatsächlich Migräne ist, weiß ich noch nicht, die Symptome passen aber zur Migräne (ohne Aura). Einen Termin beim Neurologen bekommt man leider nicht sehr schnell (habe mehrere in der Nähe angerufen). Der früheste Termin ist im Dezember, bin gepsannt, was dabei herauskommt und noch mehr bin ich gespannt, ob ich dann Kopfschmerzen habe und sie es feststellen können.

    Beim Augenarzt war ich auch schon, an den Augen liegt es nicht, war auch beim HNO, weil ich auf dem rechten Ohr ein Pumpen oder rauschen höre und auch die Schmerzen oft rechts auftreten, die konnten aber nichts feststellen. Einen Termin beim Orthopäden versuche ich auch noch zu bekommen,bin ständig verspannt und habe eine Fehlhaltung könnte ja auch daran liegen.

    Auf jeden Fall ist es echt nicht angenehm, wenn diese pulsierenden und manchmal auch stechenden Schmerzen auftauchen. Wenn ich mir das noch mit Aura anhöre, dann tust du mir echt leid. Aber wenigstens hast du es ziemlich gut im Griff und ich hoffe, dass es in Zukunft bei dir nicht mehr schlimmer wird.

    Liebe Grüße
    Maria

    1. Wenn man nicht gerade akut einen Anfall hat wird der Neurologe die Migräne nicht speziell feststellen können. Im Grunde nur anhand der Symptome. Bei mir war das „dank Aura“ recht schnell geklärt, auch wenn alle anderen Fachärzte auch abgeklappert wurden. Also das ist auf jeden Fall schonmal gut, auch wenn es bei dir stark nach Migräne klingt.

  22. Hallo meine Liebe
    Danke, für Deinen Beitrag ! Er gibt einem Mut, das man die Migräne zumindest in den Griff bekommt..Ich lebe seit über 20 Jahren damit , nur ohne Aura..und habe so den Kanal voll..Was ich schon für Feiern oder Ausflüge verpasst habe..Genauso ist es mit der Arbeit.Möchte jetzt was neues anfangen und weiß garnicht wir das werden soll..Die Triptane helfen mit zwar meistens, aber wenn ich sie genommem habe, geht ein bis zwei Stunden garnichts mehr..Das Problem bei mir ist, manchmal startet es mit leichtem Kopfweh , was ich auch oft habe und geht dann in Migräne über. .und dann ist es zu spät. .Wir machst Du das ? Hast Du auch normale Kopfschmerzen und nimmst dann gleich was oder hast Du immer gleich Migräne?

    1. Ich habe so gut wie nie „normale Kopfschmerzen“, aber wenn nehme ich auch dann einfach eine Paracetamol, weil ich keine Lust habe mich damit herumzuplagen. Aber es kommt vielleicht 3x im Jahr vor… Ansonsten ist es wenn dann wirklich Migräne und da beginnt es ja mit der Aura, also weiß ich sofort dass es Migräne ist noch bevor überhaupt Kopfschmerzen da sind.

  23. Liebe Claudia!
    Meine ersten Migräneanfälle wurden vermutlich durch starken emotionalen Stress, Schlafmangel und ständigen Lärm ausgelöst.
    Ich wusste gar nicht wie mir geschah und hatte furchtbare Angst.
    Die Anfälle liefen meist so ab: Ich bekam plötzlich einseitige Sehstörungen, dann starke Kopfschmerzen und mir wurde extrem schlecht.
    Nicht jeder zeigte dafür Verständnis, dass ich so nicht arbeiten konnte z.B. eine Kollegin, die Migräne ohne Aura hatte.
    Bei solchen Anfällen konnte ich kaum gerade stehen und durch das schlecht Sehen war ich schon sehr eingeschränkt.
    Da ich erst seit Kurzem eine Brille trug, ging ich zuerst zu meiner Augenärztin.
    Ein Besuch beim Ohrenarzt, Orthopäden und beim Neurologen folgten.
    Besonders gut geholfen hat mir der Orthopäde, ein alter Schulmediziner, der auch gegenüber alternativen Heilmethoden aufgeschlossen ist.
    Er hat mir ein homöopathisches Mittel gegen Schwindel verschrieben, meine Beschwerden ernst genommen und mir viele gute Tipps gegeben.
    Manchmal folgten auf meine Anfälle nach einem Tag, an dem ich komplett flach lag zum Beispiel vor dem PC ein neuerlicher Anfall.
    Die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen, Lichtzacken tanzten in Spiralen vor mir…
    Irgendwann besuchte ich einen anthroposophisch arbeitenden Arzt, der auch ein Buch zum Thema geschrieben hatte.
    Dieser gab mir weitere hilfreiche Tipps. zum Beispiel, dass Migränepatienten zu viel im Außen und zu wenig bei sich sind.
    Ich habe versucht meinen Alltag besser zu strukturieren, mehr Zeit für Entspannung eingeplant, gehe regelmäßiger zu Bett und schlafe länger und habe seit etwas über einem Jahr die Antibabypille komplett abgesetzt.
    Seitdem geht es mir viel besser.
    Liebe Grüße, Aletheia

  24. Liebe ‘Butterflies’,

    Vielen Dank für deinen Post.
    Auch ich litt als Teenagerin jahrelang unter heftiger Migräne… irgendwann bekam ich dann Epilepsie, tägliche neurologische Symptome wie Sprachprobleme, Lichtblitze, ‘deja-vues’… Seitdem nehme ich starke Medikamente und habe keine Migräne mehr (manchmal noch ganz leichte Aura artige Anbahnungen) und auch meine Epilepsie gut im Griff.

    Was mir half und was ich dringend empfehlen kann: Ingwer! So früh wie möglich bei den Attacken. Es wirkt besser als viele Triptane.
    Ich nehme es nicht prophylaktisch sondern wirklich nur wenn eine Attacke kommt.
    Und dann auch nicht wenig, eine kleine Knolle Ingwer, oder Ingwer in Kapseln -davon auch ca 3 -5 Gramm was schon mal eine kleine Handvoll sein kann.
    Am besten nicht auf den leeren Magen, das kann dann (zusätzliche) Übelkeit auslösen, wenn schon etwas im Magen ist – super – es kann vorhandene (Migräne getriggerte) Übelkeit wiederum teilweise lindern.

    Ich kann es wirklich dringend empfehlen. Viele wissen davon nicht oder tun es als ‘wieder so ein Naturheilkunde Zeug’ ab.
    Aber ich schwöre drauf! Es half mir besser als irgendwelche Triptane.
    Es Stopp die Verschlechterung der Attacke und mildert den Verlauf total, manchmal sind es dann statt 7h nur noch 3. Oder statt eines schlimmen ganzen Tages nur noch ein halber und und auch ein minderer.
    Schmerzmittel nehme ich trotzdem zusätzlich – denn die bereits vorhandenen Kopfschmerzen mildert es nicht sofort. Es ‘stoppt’ wie gesagt die Ausbreitung und die Dauer bei mir.
    Daher nehme ich zusätzlich 600-800mg Ibuprofen und etwas Koffein ein – Koffein verstärkt die Wirkung vom Ibuprofen. Ein kleiner Kaffee tuts auch.
    Probiert es unbedingt aus.

    Viele Grüße
    Raupe

Kommentare sind geschlossen.