Teil 1 mit dem Start, den allgemeinen Infos und dem Thema „Auswärts Essen“ kennt Ihr ja bereits.

Hier nun Teil 2 meines kleinen Experimentes.

 

Vegetarisch und Low Carb

Das ist gar nicht so einfach. Denn Fleisch und Fisch haben nahezu keine Kohlenhydrate, so dass sie bei mir natürlich sehr häufig auf dem Teller landen. Schaue ich mir meine Rezeptsammlung an finde ich gerade mal 15 Gerichte, die vegetarisch und LowCarb sind.

Meine liebsten davon:

Die vegetarischen Blumenkohl-Frikadellen von Oma, alle Paneer-Gerichte (sofern ohne Reis zubereitet) und das vegetarische Curry.

Marie von She Likes bezeichnet sich selbst als Flexitarier, isst aber auch gern Low Carb, kennt somit genau diese Schwierigkeit. Deshalb kann ich Euch ihren vegetarischen LowCarb Burger und den Ricotta Auflauf mit Tomaten sehr ans Herz legen.

Es ist durchaus möglich beides zu kombinieren, aber man schränkt sich natürlich noch weiter ein und auch das Auswärts Essen wird um einiges schwieriger.

Ersatzprodukte

Die Lebensmittelindustrie hat in den letzten Jahren die Vegetarier für sich entdeckt. Schon lange ist es kein Randthema mehr und mit steigernder Zahl der vegetarisch oder vegan lebenden Menschen gibt es auch mehr und mehr Produkte, die genau diese Zielgruppe ansprechen soll.

Als Teil meines Experimentes habe ich natürlich auch ein paar davon ausprobiert und Highlights aber auch Enttäuschungen dabei gehabt.

 

An der Stelle gibt’s für Euch ein kleines Rezept. Ich wollte die vegetarischen Klößchen von Garden Gourmet ausprobieren und habe mich entschieden sie einfach in eine Kürbissuppe zu „werfen“.

Sie bestehen hauptsächlich aus pflanzlichem Eiweiß, Hühnerei-Eiweißpulver und Kartoffelstärke. Und auch hier habe ich keinen großen Unterschied bemerkt! Da sie sehr gut gewürzt sind könnte man wirklich meinen es sei Fleisch. Die Klößchen sind etwas weicher als Hackfleisch, was ich aber gar nicht so schlimm finde, sondern sehr angenehm.

 

Gefüllter Carnival-Kürbis mit fruchtigem Kürbis-Curry-Süppchen und Veggie-Balls
Carnival Kürbis (links) gefüllt mit Delicate Kürbis (rechts)

ZUTATEN
für 4 Portionen

1 rote Zwiebel
etwas Öl
1 Delicate Kürbis
2 Äpfel
Currypulver
Chiliflocken
Salz&Pfeffer
4 Carnival Kürbisse (zum Füllen)
1 Dose Kokosmilch
Vegetarische Klößchen
Salatbeilage nach Wahl (zB Feldsalat, Tomate und Mozzarella)

 

ZUBEREITUNG

1. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in etwas Öl anbraten. Kürbisfleisch vom Delicate und Äpfel in grobe Würfel schneiden und ebenfalls in den Topf geben. Kurz anbraten und mit Wasser auffüllen. Curry und Chiliflocken hinzugeben und bei halb offenem Deckel 15 Minuten garen.

2. Den Deckel vom Carnival Kürbis entfernen und das Gehäuse entfernen. Den Kürbis im Ofen bei 150°C ca. 20 Minuten garen.

3. Die Suppe pürieren und die Kokosmilch hinzugeben. Alles noch einmal mit den Gewürzen abschmecken und die Vegetarischen Klößchen dazugeben. Einmal aufkochen lassen.

4. Die Suppe in den Kürbis füllen und mit der Salatbeilage servieren.

Beim Auslöffeln der Suppe kann man nun den weich gewordenen Carnival von Innen weiter aushöhlen und alles zusammen genießen.

Eine Enttäuschung war die Alnatura Veggie Salami, die ich mir spontan als Snack gekauft habe. Ich weiß nicht wie diese Sticks für Hunde und Katzen schmecken, aber genau so stelle ich es mir vor. Erst einmal riecht sie recht streng und ist sehr glibschig – für Unterwegs nicht geeignet, da der „Saft“ beim Öffnen leicht herauskommt. Die Konsistenz ist relativ weich, also nicht so hart wie zB die Aoste Sticks oder Bifi. Gut gewürzt, also recht scharf, ist sie ja, aber sehr trocken und nach dem zweiten Biss hat man eigentlich gar keine Lust mehr weiterzuessen, weil es im Mund immer mehr wird.

Für mich ein Reinfall!

Mein absoluter Favorit (neben Sojaschnetzel, die Ihr ja schon von mir kennt) sind die Valess Schnitzel.

Ich habe drei verschiedene Füllungen probiert und bin begeistert! Keiner kann mir sagen, dass er den Unterschied schmeckt, denn es hat sowohl die Konsistenz wie zartes Hühnchen, als auch den Geschmack. Es ist faszinierend, wie man aus Magermilch etwas herstellen kann was Fleisch so täuschend „imitiert“. Mit der köstlichen Panade und den leckeren Füllungen dazu würde wirklich keiner den Unterschied merken!

Die Valess Schnitzel wird es bei mir jetzt öfter geben – immer dann wenn ich Lust auf ein Hähnchenschnitzel habe!

 

Die Veggie Bolognese von Alnatura habe ich schon früher einmal probiert. Ihr erinnert Euch vielleicht an das Zucchinirollen-Rezept.

Genauso gut hat mir die Vegetarische Bolognese Edeka (Bio) geschmeckt. Und auch hier merkt man einen Unterschied. Auf Hackfleisch kann man also wunderbar verzichten, wenn man solche Saucen kauft oder die Saucen mit Sojaschnetzel selbst zubereitet.

 


Vegetarisch = Gesund? 

Eine vegetarische oder vegane Ernährung wird mir heutzutage viel zu schnell gleichgesetzt mit „Gesund“. Ich bin der Meinung, dass jede Ernährungsform ungesund sein kann, wenn man nicht genug Abwechslung hineinbringt und nicht darauf achtet, alle wichtigen Nährstoffe zu erhalten.
Selbst die „Experten“ sind sich nicht einig und zu jeder Theorie gibt es diverse Studien, die mal die eine Meinung und mal die andere belegen.

Damit keinerlei Mangelerscheinungen auftreten, sollte man darauf achten folgende Stoffe zu sich zu nehmen.

Calcium: Enthalten in Milch und Milchprodukte. Veganer können auf Mohn und Sesamsamen zurückgreifen oder Grünkohl und Petersilie.

Eisen: Enthalten in Haferflocken, Hirse, Rote Bete, Erbsen, Sojabohnen und Sesam. Wichtig ist es hier gleichzeitig Vitamin C aus Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, da dies die Aufnahme von Eisen stark verbessert.

Proteine/Eiweiß: Vollkorn-, Milch- und Sojaprodukte. Ebenso Eier, aber auch Nüsse, Kartoffeln und Pilze. Letztere werden ja auch als „Fleisch des Waldes“ bezeichnet.

Vitamin B12: Vegetarier können dieses aus Milchprodukten und Eiern beziehen; für Veganer gibt es allerdings keine pflanzliche Alternative, so dass sie auf Nahrungsergänzungsprodukte zurückgreifen müssen.

Ein interessantes Interview mit der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Gonder habe ich auch gelesen. Sie spricht über das Buch „Ethisch essen mit Fleisch“ von Lierre Keith und erklärt auch warum „Vegetarier die Welt nicht retten werden“ und Warum „es kein Essen ohne den Tod gibt.“

 

Die Reaktionen

Die waren überraschend unterschiedlich.

Wer selbst vegetarisch lebt  fand das natürlich gut. Aber viele wollen einen auch belehren, mit ihrem Wissen prahlen (Lab, Gelatine etc.) und Vorträge halten.

Andere wiederum wahren eher weniger angetan – „Und was soll das jetzt bringen?“ habe ich auch gehört. Ich bin aber bei eigentlich allem der Meinung, dass man es erst einmal ausprobiert haben sollte, um zu urteilen. Um sich zu informieren und auch „die andere Seite“ vielleicht nachher besser verstehen zu können. Das war ja mein Ziel bei dem Experiment.

Lustig war auch eine Freundin, mit der ich schon lange den Besuch eines bestimmten Restaurants geplant hatte: „Dann aber erst wenn deine 2 Wochen rum sind!“ Als wäre es ein Hindernis! Dabei war es doch meine Entscheidung. Ich falle doch nicht tot um, nur weil ich  beim Inder mal das vegetarische Gericht esse. Mal abgesehen davon, dass fast die Hälfte der indischen Bevölkerung vegetarisch lebt und ein gutes indisches Restaurant auch ein ausgeprägtes vegetarisches Angebot haben sollte. Und letztendlich ist es ja etwas womit ich klar kommen musste, nicht mein Gegenüber 🙂

Eine „schöne“ Konversation hatte ich auch bzgl. eines Gutscheines den es einzulösen gab. Antipasti Variationen für zwei in einer Weinbar:

Ich „… Was is’n da so drauf?“
Freundin : „2 Datteln im Speckmantel , Serrano , Chorizo, gegrillte Paprika und
Oliven“

Ich “ Oi…. Ich mag keine Datteln, gegrillte Paprika und auch
Oliven nicht…. Und der Rest besteht aus Fleisch.“

Freundin: “ Dachte ich mir… Vegetarische Antipasti sind eher selten.“

Ich „Ich hatte auf Käse gehofft!“

Freundin: „Es gibt auch eine Käseplatte – Ich glaub die würden das auch für die
Käseplatte einlösen.“

Ich: „Da bin ich mal heute etwas „gemäßigt“ vegetarisch und frage bei der
Käseplatte nicht, welcher Käse ohne tierisches Lab auskommt :)“

Freundin: „Mutiere bloß nicht zum komplizierten Fall.“

Bähm…. schon war ich als Vegetarier ein „komplizierter Fall„! Ich gebe zu, dass ich  mich früher auch hier und da mal etwas aufgeregt habe, wenn Vegetarier Ihre „Extrawürste“ brauchten. Aber, wenn jemand eine Allergie zum Beispiel hätte, reagieren Menschen anders. Nicht so abwertend….

Die Gründe warum Menschen weniger oder kein Fleisch essen sind ja so verschieden und heutzutage oft ethischer Natur, dass man das schon respektieren sollte. Ja – das muss ich für mich auch noch mehr lernen. Die 2 Wochen waren dafür aber eine optimale Vorbereitung.

Fazit

Nach 2 Wochen und fast 2 Tagen endete mein Vegetarier-Test, so wie er begonnen hat – mit einem köstlichen Burger (und zwar dem Besten mit Bacon und Cheese). Und ich muss  sagen – er war köstlich und hat sogar noch ein bisschen besser geschmeckt als vorher, weil ich ihn sehr genossen habe.

Burger-Glück! Das schafft nur die Kombination aus Rinderhack und Bacon 🙂

Abschließend kann ich sagen, dass es sehr interessant war sich mit dem Thema so im Detail zu beschäftigen und auch die Stolpersteine zu erkunden. Extrem schwer ist es für Vegetarier heutzutage nicht, wenn man etwas aufpasst und eben auch mal verzichten kann.

Und man kann durchaus auf Fleisch verzichten! Ich persönlich möchte es aber einfach nicht, da es mir sehr gut schmeckt. Ich werde zukünftig sicherlich einige Tage in der Woche fleischlos essen und es dann aber wiederum bewusster genießen und nicht so inflationär einsetzen wie vorher. Ein gutes Stück Rindersteak ist  eben mit keinem Veggie-Produkt der Welt zu ersetzen und ich bin der Meinung, dass Menschen einfach Fleischesser sind und es in eine komplett ausgewogene Ernährung dazugehört. Aber eben eher als etwas Besonderes! So möchte ich es zukünftig handhaben – Ein Flexitarier der doch mehr zum Fleisch tendiert als vielleicht andere, die nur alle paar Monate Fleisch oder Fisch essen.

Denn auf einen guten Bacon-Cheeseburger mit Barbecuesauce und Wedges möchte ich nicht verzichten wollen! Und auch die Gratis-Gummibärchen bei manchen Online-Bestellungen nicht weglegen müssen (kam in den zwei Wochen nämlich auch vor).

Spannend war es aber zu sehen, wie die Reaktionen sind! Auf beiden Seiten!

Da wären die – nenne wir sie mal – militanten Vegetarier/Veganer, die Ihrer Umwelt ein schlechtes Gewissen einreden und sie mit Besserwisserei bekehren wollen, dass man am liebsten direkt in die nächste Kuh beißen möchte. Ja, genau – Ihr seid manchmal ganz schön nervig! Jeder soll so leben und essen wie er will, wenn er damit keinen anderen Menschen schadet. (Oh ich höre schon die Veggie-Fraktion…. „aber Ihr nutzt Tiere aus und tötet sie!“)

Und dann die radikalen Fleisch(fr)esser! Ja ich gebe zu – ich gehörte auch zu ihnen. Als Gastgeber kann es aber auch schon einmal anstrengend sein einen Vegetarier dabei zu haben, wenn man doch „sein“ Dinner zubereiten möchte. Genauso anstrengend wäre aber auch jemand mit Laktoseintoleranz oder anderen Lebensmittelunverträglichkeiten, also sollte man einfach etwas gelassener und respektvoller damit umgehen.

In den zwei Wochen hat mich persönlich das ständige Nachdenken etwas gestört. Sicherlich gibt sich das, wenn man länger vegetarisch isst. Aber ich habe immer überlegt und geprüft und darüber nachgedacht. Ich fand das schon irgendwie belastend.

Trotzdem war es sehr leicht auf Fleisch zu verzichten in den zwei Wochen. Ich habe es tatsächlich überhaupt nicht vermisst – das hat mich verwundert, zumal ich vorher sehr viel Fleisch gegessen habe. Der Verzicht auf Süßigkeiten war für mich viel schlimmer und hat nicht bewirkt, dass ich eher darauf verzichten kann.

Ich kann so ein Experiment jedem empfehlen, um mehr über sich und seine Ernährung nachzudenken. Natürlich wenn es Euch interessiert!

Wie hat Euch mein Beitrag gefallen?
Würdet ihr auch mal so ein „Experiment“ wagen?

19 Gedanke zu “[Experiment] 2 Wochen als Vegetarier – Teil 2 – LowCarb, Ersatzprodukte, Gesund?, Reaktionen und Fazit”
  1. Ich lebe seit mittlerweile 8 oder 9 Jahren vegetarisch und habe mit meiner Ernährung eigentlich keinerlei Probleme. Ich laufe Marathon auf Wettkampf-Niveau und habe keinerlei Mangelerscheinungen.

    Meine Freunde sind da auch ziemlich entspannt, auch wenn ich viel mit Männern mache, die sich nicht in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen könnten, dauerhaft vegetarisch zu essen und ihre Spießbraten und Spanferkel-Abende über alles lieben, sind sie immer sehr bemüht darum, mir was vegetarisches zu besorgen und werden echt sauer, wenn ich mir das selber mitbringen will 😉

    Ich bin aber auch überhaupt kein Freund von belehrenden Vegetarieren oder Veganern, ich bin weiterhin der Meinung, dass das jeder für sich selber entscheiden muss und wenn jemand nicht will, dann will er halt nicht. Es nervt einfach nur, wenn man irgendwo am Buffet steht und nebendran jemand in schriller Stimme erzählt, dass wir alle sofort aufhören müssen, Fleisch zu essen.

    Garden Gourmet ist so eine tolle Marke, ich kaufe ständig deren Produkte 😀 Am allerliebsten mag ich die Filetstreifen, die mir dauernd alle Nicht-Vegetarier wegessen, weil sie so lecker sind…und die Valess-Schnitzel sind auch super, vor allem das mit Tomate-Mozzarella-Füllung ♥.

  2. Toller Post. ich esse nur 1-2 mal pro Woche Fleisch. Das hat drei Gründe: Vegi ist besser für die Umwelt, mir schmekt Gemüse uws. sehr gut und Fleisch (aus ökologischer und tiergerechter Haltung) ist teuer. Also geniesse ich nur ab und zu ein leckerers Stück Fleisch, Wurst oder Fisch.

  3. Mit Lebensmittelunverträglichkeiten ist Vegetarismus doch nicht zu vergleichen – das hat man sich ja nicht ausgesucht. Ob jemand wegen eigenen Entscheidungen ein "komplizierter" Gast/Mitesser ist oder aus körperlichem Zwang heraus, ist ein Riesenunterschied – mit dem Nuss-Allergiker hab ich Mitleid, wenn er etwas nicht essen kann, mit dem Vegetarier nicht, wenn er freiwillig etwas nicht isst 😉 Ich kann auch verstehen, wenn bei jemandem die Beurteilung "kompliziert" oder die Bereitschaft für Extrawürste für den Mitesser von der Freiwilligkeit abhängt …
    (und natürlich kann man auch ganz ohne Vegetarismus oder Unverträglichkeiten ein komplizierter Esser sein – für meinen Freund koche ich fast nie, weil er sovieles nicht mag 😉 )

    Ich esse gern Fleisch und auch mal gern vegetarische Gerichte, mag allerdings keine Ersatzprodukte. Vegetarisches Gehacktes z.B. ist überhaupt nicht meins – zur Veggi-Bolognese würde ich daher nie greifen, dann lieber ein Gericht, was von vornherein ohne Fleisch gedacht ist und keinen Ersatz benötigt, der "so tut als ob".

  4. Mir haben deine beiden Posts zum Projekt wirklich sehr gut gefallen! Ich finde es auch einfach schade, dass viele Menschen so negativ auf Vegetarier reagieren. Es ist ja wirklich einfach so, dass man sich auch auf Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten einstellen müsste und für mich macht es keinen Unterschied, ob man nun genetisch oder aus Überzeugung bestimmt Dinge nicht isst beziehungsweise essen kann. Ich esse meistens unbewusst vegetarisch, in seltenen Fällen sogar mal vegan, weiß aber nicht, ob ich ganz auf Fleisch verzichten könnte. Wenn ich meine Ernährung jetzt betrachte würde ich sagen: "klar kann ich vegetarisch leben!", aber sobald ich mir das Fleisch "verbieten" würde, hätte ich vermutlich unbändige Lust drauf. ^^
    Gerade "radikalen Fleischessern" würde so ein Projekt mal gut tun, um festzustellen, dass es nicht immer Fleisch sein muss.

    Ps: es geht nichts über 'nen richtig guten Baconcheeseburger! 😀

  5. Ich hatte vor nem halben Jahr ein "2 Wochen Veganer" Experiment und danach fiel es mir leichter vegetarisch zu essen 😉 Ich esse immer noch gerne Fleisch, aber meckere nicht mehr rum, wenn es mal ein fleischloses Gericht ist. Mir haben in der veganen Zeit vor allem Käse gefehlt! Ich finde es allerdings nicht anstrengend sich einem Vegetarier anzupassen für ein Dinner, selbst beim Veganer wäre es nicht anstrengend, dann macht man halt was simples:D

  6. Ich finde dein Experiment gut und auch, dass du die "Probleme" von Vegetariern im Alltag erkennst und jetzt vllt ein bisschen besser verstehst. Mein größtes Problem ist jedes Jahr zu Weihnachten – das Familienessen. Meine Familie will immer was mit Fleisch essen – ist ja viel festlicher so ein Braten oder Lendchen..und ich natürlich nicht. Bis wir da ein Kompromiss finden. Meistens endet es sehr unbefriedigend für mich, dass ich nur Beilagen esse.

  7. Liebe Claudia,

    vielen Dank für die beiden tollen Berichte und dein Experiment. Ich finde es total spannend, welche Erfahrungen Du gemacht hast.
    Es ist irre spannend, sowas mal auszuprobieren und zu sehen, mit welchen Schwierigkeiten man plötzlich konfrontiert ist, welche Alternativen es aber auch gibt.
    Ich habe in der Fastenzeit in diesem Jahr komplett auf Zucker verzichtet (ausgenommen den Fruchtzucker in Obst versteht sich) und dadurch ist mir erst klar geworden, dass in unendlich vielen Lebensmitteln Zucker steckt.
    Am interessantesten waren jedoch eindeutig die Reaktionen der Familie und der Freunde, wenn ich ein Essen abgelehnt habe oder plötzlich zum Apfel statt zum Kuchen gegriffen habe. Von Begeisterung bis hin zu Unverständnis war alles dabei. Und es hat definitiv meinen Blickwinkel verändert. Auch wenn ich anschließend froh war, nicht mehr so streng darauf achten zu müssen, in welchen Produkten Zuckerzusatz vorhanden war, möchte ich die Erfahrung dennoch nicht missen.

    Liebe Grüße
    Anna

    P.S: Toller Blog, ich freue mich jedes Mal über neue Einträge. 🙂

  8. Ja, solche Kommentare kenne ich. “Schön" ist es aber auch, wenn man jahrelang immer kränklich und labil war und dann Low Carb isst und sich besser fühlt, aber plötzlich alle sagen “Übertreib es nicht, Kind!”. Ja… als ich krank war, war alles ok, aber jetzt, da ich fit und gesund bin, machen sich alle Sorgen?! :/

  9. Eigentlich besagen die offiziellen Studien, dass Vegetarier gesünder sind. Aber es stimmt, das man auf eine ausgewogene Ernährung achten sollte. Aber hier eben bitte nicht missverstehen: nur weil man Fleisch isst, hat man nicht gleichzeitig eine bessere Versorgung von wichtigen Nährstoffen. In der Regel ist das Gegenteil der Fall. Erstens weil Fleischesser sich auch nicht unbedingt abwechslungsreich, bewusst und nährstoffreich ernähren, zum zweiten, weil das Fleisch mehr Nachteile im Körper zur Folge hat als Vorteile. Ich bin seit vielen Jahren Vegetarier und hab z.B. noch nie Eisenmangel gehabt (ich esse viel Hirse). Das einzige was tatsächlich meist bei Vegetariern zu kurz kommt ist das Eiweiß.

  10. Um es noch mal zu verdeutlichen worum es mir geht, als Beispiel: ich kenne mehr Fleischesser als Vegetarier die mit Eisenmangel zu tun haben….

  11. Ich bin 30 und lebe seit 19 (!) Jahren vegetarisch. Durch die sehr frühe Umstellung mache ich mir selbst kaum Gedanken über meine Ernährung – selbst für Familie&Freunde ist es selbstverständlich und keineswegs mühsam mit mir. Meine Beweggründe lasse ich hier mal außen vor, darum geht es gar nicht.
    Man muss mir beim Dinner kein eigenes Menü kreeiren, ich bin mit den Beilagen sehr glücklich und möchte nur keine Fleischersatzprodukte essen. Für mich "fehlt" beim Essen nichts, wenn ich gutes Gemüse am Teller habe.
    Und: ich rede niemandem sein Essen schlecht, besonders wenn mein Gegenüber nicht um meine Meinung gebeten hat.
    Das wichtigste ist doch: gegenseitiges Verständnis. Leben und leben lassen. Oder in dem Fall… essen lassen.
    Es gibt wirklich nichts nervigeres, als Ernährungsarten am Tisch zu diskutieren. Das sollte fast wie Politik und Religion zum "Small Talk – no go" zählen. Vor allem wenn man Personen gegenüber hat, die keine zweite Meinung zulassen. Damit tritt man sich persönlich oft viel zu nahe.

    Deswegen: Ich finde es von meiner Sicht aus sehr gut, dass du diese vegetarischen Wochen machst und dafür offen bist.
    Du magst Fleisch und bist dennoch bereit, auch mal darauf zu verzichten. Man kann, muss aber nicht :o)

    1. Dir kann ich nur zustimmen. Ich bin auch 30 und seit gut 15 Jahren Vegetarierin. (-; Es ist eine Katastrophe, mit anderen über Ernährung zu reden…. vor allem wenn der Gegenüber sich entweder noch nie mit dem Thema beschäftigt hat oder er total intolerant und absolut von seiner Ernährung als die beste überzeugt ist. Ich habe mich äußerst viel und ausführlich damit beschäftigt, aber ich würde niemandem erzählen, was er anders machen sollte. Für mich ist Respekt dem anderen und seinen Einstellungen gegenüber eine wesentliche Grundlage menschlicher Kommunikation. Obwohl ich das Thema nie anspreche, bin ich schon oft in unangenehme Situationen gekommen, weil die anderen meine Entscheidungen angreifen, in Frage stellen, schlecht machen etc. Sehr anstrengend…

  12. Ich finde es überhaupt nicht anstrengend, Vegetarier zu bekochen. Zeugt eher davon, dass man anscheinend nicht so viel Erfahrung mit vegetarischen Gerichten hat. Für mich und meinen Freund koche ich fast nur noch vegetarisch und Vegan. Aber wir essen außerhalb in Restaurants, Kantinen und bei Freunden immer noch zu viel Fleisch. Ja, es schmeckt mir, aber ich wünschte, ich könnte drauf verzichten. Aber dazu scheine ich nicht willensstark genug zu sein… Ich bewundere jeden Vegetarier und Veganer.

    1. Anstrengend vielleicht nicht, wenn man drauf achtet – aber wenn man schon so sein Dinner im Kopf hat und dann das Fleisch weglassen muss vielleicht für viele doch nervig. Die zwei Wochen haben mir gezeigt, dass es schon recht einfach ist auf Fleisch zu verzichten – da musste ich gar nicht so willensstark sein. Aber ich bin eh der Meinung, wenn man etwas unbedingt will, dann schafft man es auch! Probier es doch einfach mal für einen gewissen Zeitraum, dann hast du im Hinterkopf nicht ständig den Gedanken, dass du es "nie wieder essen darfst".

    2. Das Problem ist eben, dass ich täglich in die Kantine essen gehe, da gibt es nur ein vegetarisches Gericht, was oft auch noch ziemlich schlecht ist. Das ist mein größter Schwachpunkt. Und Salat ist nicht so meins, davon werde ich nicht satt und schmeckt mir auch nicht so gut (also das, was es in der Kantine gibt). Und ein weiterer großer Schwachpunkt von mir: Wurst. Für mich gibt's nichts besseres als Wurst auf meinem Brot oder Brötchen. Aber mein Fleischkonsum hat sich schon gut reduziert und ich bleibe dran, den noch weiter zu reduzieren. Ich weiß eben ganz genau, dass wenn ich die Tiere selbst schlachten müsste, würde ich kein Stück davon runterkriegen. Es ist heuchlerisch, dass ich Fleisch nur esse, weil es schön abgepackt im Supermarkt liegt oder gebraten auf meinem Teller und ich keinerlei Assoziationen mehr damit habe, dass ich die Leiche eines Tieres esse, welches einen qualvollen Weg bis dahin hatte. Aber vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, 2 komplett vegatrische Wochen einzulegen 🙂

  13. Ich finde, hier muss man gegenseitige Toleranz üben. Wenn mir einer meiner Freunde ständig wegen meiner vegetarischen Ernährung dumm kommt, zweifle ich nach einer Weile an seinem Charakter und er ist nicht mehr lange mein Freund.

Kommentare sind geschlossen.