Freitag, 25.10.2019 – Falklandinseln

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AUSZUG AUS DEM BORDPORGRAMM

West Point
West Point liegt direkt vor dem nord-westlichsten Zipfel der westlichen Hauptinsel der Falklands. Die hübsche kleine „Siedlung“ liegt an einem kleinen Hafen auf der Ostseite der Insel. Überquert man die Insel, gelangt man zur dramatischen „Devil´s Nose“, der Teufelsnase. Diese Kliffe sind einer der Höhepunkte der Insel, da dort Schwarzbrauen-Albatrosse und Felsenpinguine nisten.

07:00 Morgendlicher Weckruf.

Wir hoffen, auf West Point anlanden zu können. Wir beginnen den Ausstieg mit Bootgruppe A, direkt gefolgt von Gruppe B und C.
Bitte achten Sie auf die Lautsprecherdurchsagen.
Falls die Landung auf West Point möglich ist, werden wir von den einzigen Bewohnern der Insel, Allan und Jacquie, zu Tee und Keksen eingeladen.
Wenn es das Wetter erlaubt, werden die Kayaker herausfahren.

Unsere Tagesaktivitäten sind stark wetterabhängig. Bitte achten Sie auf die Lautsprecherdurchsagen.

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Zwei Anlandungen an den westlichen Falklandinseln stehen an. Die ersten Zodiacfahrten verlaufen wie geplant und ich liebe es mit dem Speedboot so nah an der Wasseroberfläche zu düsen. Damit bin ich wohl in der Minderheit, aber ich könnte auch den ganzen Tag darin verbringen und mich über die Wellen jagen lassen. Gerne mit mehr Seegang, doch das Wetter verwöhnt uns ungemein. So scheint die Sonne und bei der ersten Anlandung in West Point lässt uns die ca. 1,5km lange Wanderung zur Albatross- und Pinguinkolonie ganz schön schwitzen. Dabei habe ich noch nicht einmal viele Schichten an, aber das wird später ganz sicher noch nötig werden.

 

West Point – Devil’s Nose
Wow – Hier stehe ich also. Die Gummistiefel bis zu den Knöcheln im Matsch (…und darüber hinaus), stehe am Rand der Klippen und damit direkt vor der riesigen Kolonie von Schwarzbrauen-Albatrossen und Felsenpinguinen. Ich fühle mich als würde ich direkt in eine BBC Dokumentation gebeamt worden sein. Hunderte – vermutlich Tausende – der Albatrosse sitzen auf ihren Nestern oder bauen sie noch. Je höher diese sind, desto älter ist der Vogel, denn jedes Jahr kommen sie zum gleichen Nest zurück und bauen eine neue Schicht oben auf. Sie fliegen über unsere Köpfe und haben keinerlei Scheu. Warum auch, denn sie sind Menschen kaum gewohnt und wir bleiben auch im gebührenden Abstand.

Nachdem der Nebel sich lichtete, kam der Sonnenschein
Pinguine und Albatrosse in enger Nachbarschaft

Gegenseitige Federpflege

Im Hintergrund krachen die Wellen gegen die Felsen und man fragt sich, wie die gleichnamigen Felsenpinguine es schaffen diese hinaufzuklettern. Der englische Name verrät es genauer: Rockhopper Pinguine hüpfen mehr als dass sie gehen. Ein wirklich lustiges Schauspiel, zumal sie sich den Platz mit den Albatrossen teilen und auch fleißig ihre Nester aus Matsch & Gräser bauen.

So stehen, sitzen oder hocken wir im Gebüsch und beobachten die Tiere, was eine riesige Freude ist.

Da ist das Ei 🙂

Auch hier gibt es mal Stress mit dem Nachbarn
Nestbau bei den Felsenpinguinen
Auch gegenseitige Federnpflege bei den Albatrossen

Wunderschöne Felsenlandschaft
Obacht beim Spaziergang durch das Tussockgras – Es könnten Pinguine drin sitzen

 

Pro-Tipp: Lasst die Kamera auch einmal Kamera sein und Eure Blicke über die Kolonie schweifen. Bleibt bei einigen Tieren hängen und beobachtet sie länger. Es ist einfach nur wahnsinnig aufregend, spannend und auch witzig was alles so passiert.

 

 

Ich könnte hier stundenlang sitzen, doch irgendwann müssen wir die Albatrosse und Pinguine wieder alleine lassen und kehren nach der kleinen Wanderung noch bei Allan und Jacquie ein die hier leben und ein wahres Kuchenbuffet für uns Passagiere zubereitet haben. Bei Sonnenschein sitzen wir also im Garten von zwei gastfreundlichen Falkländern und lassen uns Tee und Süßes schmecken.

Falkland Karakara
Allan und Jacquies gemütliches Heim
Eine riesige Tafel mit ca. 40 verschiedenen Mini-Kuchen-Teilchen stand für uns bereit. Dazu frisch gebrühter Tee…
…so lässt es sich im Garten gutgehen. Danke für diese Gastfreundschaft!
Entenfamilie unterwegs

 

7 Gedanke zu “Antarktis Tagebuch #3 – Pinguin- und Albatross-Kolonien auf den Falklandinseln”
  1. Wow, was für beeindruckende Bilder!

    Total spannend, welche Szenen du zwischen den Tieren eingefangen hast 🙂
    Man muss ja bedenken, dass das nur ein winziger Ausschnitt aus dem „Alltag“ dieser Tiere ist,
    die ziehen für euch ja keine „Show“ ab oder verhalten sich besonders witzig oder auffällig sondern leben dort einfach ihr Leben (denke ich zumindest – vielleicht sind sie sich ihrer Beobachter ja auch bewusst?) – das finde ich sehr faszinierend wenn ich so drüber nachdenke 🙂

    Ich freue mich schon auf die nächsten Blogposts!

    Viele Grüße, Franzi

    1. Ja, die Tiere in freier Natur und ihrer ganz normalen Umgebung zu beobachten ist wahnsinnig aufgregend, vor allem weil sie sich sehr vom Verhalten in Zoos unterscheiden. Die Pinguine sind zB entweder komplett uninteressiert an uns gewesen, auch wenn sie schon immer wieder mal schauen was da so los ist oder sie sind sehr neugierig (Jungtiere vor allem) und kommen auch schon mal ganz ohne Scheu (warum auch – Sie haben keine schlechten Erfahrungen mit Menschen) herüber und inspizieren die Menschen. Da ist wirklich die Frage wer hier wen beobachtet

  2. Hallo Claudia,
    ich verfolge super gern immer Deine Reisen und lese danach gern Deine Berichte. Die Tagebucheinträge diesmal sind echt toll.
    Leider fällt es mir so so schwer, alles zu lesen, da die hellgraue Schrift auf weißem Untergrund in Deinem Blog für mich leider superduper schwierig ist 🙁 Kann die Schriftfarbe nicht etwas dunkler sein?

    Herzliche Grüße & eine schöne Adventszeit
    Kathrin

    1. Ich kann versuchen dran zu denken die Schriftfarbe abzuändern auf komplett schwarz. Vielleicht bekomme ich es auch hin dass in de Vorlage (wo die Schriftfarbe voreingestellt ist) abzuändern. Lustigerweise bist du die erste seit nun einigen Jahren die ich das Design habe die was sagt. Also entweder stört es sonst keine oder keiner liest die Texte

      1. Ich hab mal geschaut – Per Handy ist es bei mir super zu lesen. Vielleicht ist dein Bildschirm sehr hell eingestellt? Es ist nämlich schon ein dunkles Grau, was mir persönlich besser gefällt als ein hartes reines Schwarz. Aber ich schau mal ob ich es etwas dunkler hinbekomme.

  3. Hallo Claudia,

    mit Spannung verfolge ich auch deine jetzige Reise und bin gespannt auf die weiteren Eindrücke. Ich habe letztes Jahr meine Neuseeland Tour erfolgreich beendet. Die Inspiration Neuseeland zu erleben habe ich übrigens aus deinen Videos und Berichten 🙂
    Ich wünsche dir weiterhin eine schöne Zeit und bis bald im nächsten Vlog 🙂
    Viele Grüße
    Robert

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