Die jeweilige Landesküche zu probieren gehört für mich zum Urlaub dazu, wie Sightseeing Spots zu erkunden und einfach Neues kennenzulernen.

Auf den Rom-Trip habe ich mich besonders wegen der italienischen Küche sehr gefreut. Pizza schmeckt in Italien einfach um Längen besser als bei jedem guten Italiener in Deutschland. Es mag an der Urlaubsluft liegen oder an den Zutaten: Das passende Mehl, das Wasser vor Ort oder einfach die wirklich sonnengereiften Tomaten aus dem eigenen Land.

Essen in Rom – Wie frühstückt der Römer?

Ich glaube es ist allgemein bekannt, dass die Italiener nicht für Ihr ausgiebiges Frühstück berühmt sind. Wo in Deutschland gern mit frischen Brötchen vom Bäcker in den Tag gestartet wird, knabbert der Franzose sein Croissant mit Marmelade.

Italiener frühstücken oft gar nicht großartig. Viele nehmen nur einen Espresso zu sich, direkt an der Bar, im Stehen. Und Schwups sind sie schon wieder verschwunden. Kein Klischee, sondern oft genug in Italien gesehen und auch von Italienern bestätigt.

Am ersten Tag mussten wir aufgrund der Illuminati-Tour recht früh los und haben uns im Canova am Piazza del Popolo ein „Touristen-Frühstück“ gegönnt. Gar nicht so schlecht, aber für das Geld haben wir uns dann an den folgenden Tagen selbst im Appartement versorgt.

Italiano Style vs. Touristen-Frühstück

 

Essen in Rom – Traditionell und kaum „Multi-Kulti“

Wie unfassbar divers die Restaurant-Szene in Deutschland ist, fiel mir so richtig bewusst in Rom auf. Wo wir in deutschen Städten Küchen aus allen Herren Länder vereint vorfinden – Asiatisch, Griechisch, Spanisch, Amerikanisch und eben auch Italienisch – gibt es in Rom zu 98% ausschließlich italienische Restaurants. Pizza, Pasta und Risotto könnt Ihr überall essen. Wer Lust auf Sushi oder Kebap hat wird vergeblich suchen. Zumindest in der Innenstadt haben wir keinen einzigen Laden vorgefunden, der dies anbietet – und das bei einer sehr hohen Restaurant-Dichte. So extrem ist mir das bisher in noch keiner Stadt aufgefallen.

Als Tourist der nur 4 Tage in der Stadt weilte war das für mich absolut in Ordnung, schließlich wollte ich alles mal probieren: Pizza, Spaghetti Carbonara, Risotto, Lasagne und nicht zu vergessen vorweg Bruscetta und als Dessert mein geliebtes Tiramisu. Für einen längeren Aufenthalt in der Stadt hätte ich irgendwann sicher angefangen selbst etwas zu kochen. Als mein Freund am Rückreisetag vorschlug etwas Essen zu gehen – der Kühlschrank war schließlich leer – und er den Italiener nebenan besuchen wollte, legte ich direkt mein Veto ein 🙂

Essen in Rom – Touri-HotSpots meiden

Ein Tipp, den ihr immer wieder hören werdet und der besonders in Rom wichtig ist. Restaurants direkt an den Touristen-Hochburgen wie Kolosseum, Spanische Treppe und Piazza Navona solltet Ihr meiden. Auch Restaurants mit Bildern auf der Speisekarte direkt vorm Lokal angeschlagen zeigen schon, dass es hier nicht nur „Touristen-Essen“ gibt, sondern auch dementsprechende Preise.
Überrascht hat mich, dass man wirklich nur eine Seitengasse vom HotSpot einkehren muss, um die Gerichte direkt 3-4 EUR günstiger und qualitativ hochwertiger zu bekommen. Offenbar zahlt man bei den anderen Restaurants & Cafés auch für den Blick auf das jeweilige Sightseeing Highlight.

Essen in Rom – Aperitivo

Aus Mailand kannten wir schon die Tradition des Aperitivo, wo es noch mehr gelebt wird. Aber auch in Rom bieten einige Lokale diese Kombination aus Drink und Snack am Nachmittag an. Hierbei wird ein (meist alkoholisches) Getränk bestellt und serviert werden noch kleine Häppchen, wie Sandwiches, Oliven, Knabberkram und anderes. Ein typisches Getränk ist der allseits beliebte Aperol Spritz.

La Luna D‘Oro
Via dei Greci 23

Diese Aperitivo Tradition sollte man in Deutschland auch einführen

 

Essen in Rom – Draußen schmeckt‘s am Besten

So richtiges Urlaubsfeeling kommt natürlich auf, wenn man an lauen Spätsommerabenden beim Abendessen noch gemütlich draußen sitzen kann. Während in Deutschland schon die ersten dickeren Jacken ausgepackt wurden, konnten wir Anfang Oktober gemütlich auf den Terrassen der Restaurants Platz nehmen.
Das „Ausgehviertel“ Trastervere, wie es in einigen Reiseführern beschrieben wird, hat uns diesbezüglich am besten gefallen. Hier ist abends auch innerhalb der Woche ordentlich was los und viele einheimische nehmen hier ihr Dinner zu sich. Ein italienisches Restaurant reiht sich an das nächste und People Watching kann hier ausgiebig betrieben werden, während man mit seinem Glas Wein auf die Pasta wartet.

 

Essen in Rom – Unser tägliches Gelato

Bereits in Mailand begannen wir mit der Tradition, jeden Tag ein anderes Eislokal zu probieren. Und immer dann wenn wir Lust auf etwas Kühles und Süßes verspürten kehrten wir in einer Gelateria ein, die uns gefiel. Hier hatten wir keine Enttäuschung und das italienische Eis ist einfach grandios! Nur wenige Eisdielen können da in Deutschland mithalten. Seit einer Doku bei der es um die Qualität von Eisdielen ging und wie man diese erkennt, achte ich verstärkt darauf und die wichtigsten Kriterien erfüllten hier alle der Eisdielen.

HomepageTipp: 6 Insider-Tipps, an denen du eine gute Eisdiele erkennst

Gelateria del Teatro
Via dei Coronari, 65/66

Quetzalcoatl Chocolatier & Gelateria
Gruppo France Provence Catering Srl 26

 

Biolée – Ritorna il gelato
30, Viale Aventino

 

Gelato Vale
Piazza del Gesù, 48 B

Trinken in Rom – Gratis Wasserbrunnen

Begeistert war ich von der Möglichkeit überall in der Stadt an kostenfreien Trinkwasserbrunnen seine Flaschen aufzufüllen. Besonders an den heißen Sommertagen wirklich eine sehr gute Sache. Und wer beim Sightseeing einen Kilometer nach dem anderen abläuft sollte auch genug Trinken.

 

Essen in Rom – Es gab auch Flops

Besonders in einer solchen Touristenhochburg wie Rom ist auch nicht alles Gold was glänzt und Pech gehört auch dazu. Das Essen war immer in Ordnung, aber Pizza mit Dosenpilzen empfinde ich selbst in Deutschland als nahezu unzumutbar. Und wenn die Gnocchi mit „Fleischsauce“ beschrieben sind, man aber eine schnöde Tomatensauce erhält auf der kein Fleisch zu finden war ist man schon etwas enttäuscht. Zuletzt hatte ich mir vom bestellten Risotto mehr „Schlonzigkeit“ gewünscht, wie Tim Mälzer sagen würde, doch eher ein etwas trockenes Reisgericht erhalten. Alle anderen Restaurantbesuche waren ausnahmslos super, weshalb hier noch eine kleine Auflistung unserer Highlights folgt:

Coronari Bistrot
Piazza dei Coronari

Gelegen in unsere Lieblingsstraße nicht nur weil sie direkt zum Appartement führte, sondern auch weil sie so schmal und urig ist mit vielen kleinen Boutiquen und Restaurants. Probiert hier auf jeden Fall einen der vielen „Spritz-Drinks“; zB den Mediterraneo mit Limoncello, Prosecco, Botter Orange und Rosmarin. Die Pasta ist zu empfehlen. Die Pizza war eher Durchschnitt (leider auch mit schon angesprochenen Dosenpilzen).

 

O’Pazzariello Restaurant Pizzeria
Via del Banco di Santo Spirito 19

Direkt unter unserem Appartement lag diese kulinarische Perle auf direkter Linie zur Engelsburg. Super Preis-Leistung und köstliches Essen, so dass wir zu Beginn und zum Abschluss unserer Reise hier einkehrten. Sowohl Pasta als auch Pizza waren sehr lecker.

 

Ponte e Parione – Ristorante Piazza Navona
Via di Santa Maria dell’Anima, 62

Nur eine Parallelstraße vom Piazza Navona entfernt gibt es die Lasagne und Pasta direkt ein paar Euro günstiger. Da ist dann auch noch das Bruscetta vorweg und der Limoncello als Absacker drin 🙂 Das für mich beste Bruscetta was wir in Rom hatten. Dazu ein leicht verpeilter Kellner und wieder viel Gemütlichkeit direkt auf der Straße mit köstlicher Pasta. PS: Es gibt niemals „zu viel Parmesan“ 🙂

 

Alembic
Piazza in Piscinula, 51 (Trastevere)

Gelockt hatte uns das Aperitivo Schild am Eingang, was leider fälschlicherweise dort stand, da es an dem Tag keinen gab. Geblieben sind wir aber trotzdem, weil die Inneneinrichtung einfach so speziell und anders war, dass wir hier etwas probieren mussten. Hier trank ich meinen ersten Cocktail, welcher in ein „mit Rosmarin geräuchertes“ Glas gefüllt wurde. „Amore e Psiche“ mit Gin, Lime, Gurke und Ginger Beer und eines der besten Tiramisus meines Lebens. Die Bruscetta-Variation meiner Freundinnen sah auch fantastisch aus.

 

Cacio e pepe
Via Giuseppe Avezzana, 11

Hier geht es eng und etwas hektisch zu. Wer buntes Treiben sucht ist hier genau richtig. Dazu ist der Service auch noch lustig und das Essen fantastisch. Eine der besten Lasagnen die ich gegessen habe und dazu als Abschluss noch ein riesiges cremiges Tiramisu.

 

Two Sizes – Das beste Tiramisu der Welt
Via del Governo Vecchio, 88

Eher durch Zufall stolperten wir über diesen kleinen Laden, der sich damit rühmt das beste Tiramisu herzustellen. Laut Tripadvisor No. 1. Wie der Name schon sagt, gibt es das Tiramisu in zwei verschiedenen Größen. Tatsächlich ist es bei den Desserts aktuell auf Platz 2, aber Platz 1 belegt auch eine Eisdiele 🙂
Wir haben uns für die Karamell-Variante entschieden und geteilt. Ich gebe zu – Es war wirklich fantastisch! Es gibt den Klassiker, aber auch Erdnuss-, Pistazien-, Kaffee-, Zitronen- und Erdbeer-Tiramisu.

 

Zu welcher italienischen Spezialität würdet Ihr zuerst greifen?

 

2 Gedanke zu “Essen in Rom – Pizza, Pasta und…?”

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