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Im Herbst&Winter, wenn das Wetter hin und wieder ungemütlicher und vor allem dunkler ist, schaffe ich es komischerweise mehr zu lesen. Man ist öfter zu Hause und macht es sich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee gemütlich. Ausgenommen natürlich die direkte Vorweihnachtszeit, wenn ein Weihnachtsmarktbesuch und eine Weihnachtsfeier die nächste jagen ^^

Deshalb sind auch schon wieder sechs neue Rezensionen zusammengekommen.

Stephen King – Der Anschlag

Am 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte – wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern. Aber je näher er seinem Ziel kommt, umso vehementer wehrt sich die Vergangenheit gegen jede Änderung. Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht – voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle.

Puh, 32h Hörbuch – Geschafft!
Ich hab mit King so meine Problemchen hier und da, auch wenn manche Bücher mich begeistern. Der Anschlag hat keine volle Punktzahl bekommen und zwischendurch wären es auch mal weniger geworden, aber im Großen und Ganzen fand ich das Buch gut. Es hat – so wie ich King halt kenne – natürlich seine Längen, aber die sind nicht so extrem dass ich ans Aufhören gedacht hätte.
Die Grundstory: Jake, der in die Vergangenheit reist um das Kennedy Attentat zu verhindern, wäre auch in 400 Seiten erzählt gewesen. Aber es geht auch um das Ganze drum herum. Die 50er/60er Jahre in Amerika, die Charaktere und Jakes Entwicklung.
Leider konnte ich mit vielen Anspielungen wenig anfangen, weil ich als 80er Kind keine Ahnung von dieser Zeit habe. Geschweige denn von den politischen Verflechtungen.
Trotzdem hat mir das Persönliche rund um Jake gut gefallen.
Der Anfang startete sehr flott, was ich bei einem über 1.000 Seiten Buch nicht erwartet hätte. Der Sprecher ist toll gewählt und auch das Ende hat mir gut gefallen. Deshalb 4 von 5 Sternen, auch wenn es kein Lieblingsbuch werden wird.

Rowan Coleman – Zwanzig Zeilen Liebe

Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …

Was für eine tolle Geschichte >>> Erzählt aus verschiedenen Perspektiven und mit Charakteren die einem sofort ans Herz wachsen!
Traurig und lebensbejahend in einem!
Ganz wunderbar fand ich die verschiedenen Briefe von Verstorbenen, welche zwischen den Kapiteln abgedruckt waren. Das war zum Schmunzeln und Weinen, aber vor allem auch Nachdenken!

Michelle Marly – Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe

»Ich bereue nichts im Leben, außer dem, was ich nicht getan habe.« 
Coco Chanel – eine einzigartige Frau und eine große Liebende. Dies ist ihre Geschichte.

Paris, 1919: Die Mode Coco Chanels ist revolutionär, hier engt kein Korsett die Frauen ein, dennoch ist sie der Inbegriff von Eleganz. Doch als Cocos Geliebter bei einem Unfall stirbt, versinkt sie in Trauer. Erst der Plan, ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche nach dem Duft der Liebe kommt sie nicht nur dem Parfüm Katharinas der Großen auf die Spur, sie begegnet auch dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm reist sie nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte.

Ein sehr schöner Roman zu einer faszinierenden starken Frau der Weltgeschichte. Man erfährt durch Rückblicke etwas zu Gabrielles Vergangenheit und ihre Begegnungen zur Zeit als sie das berühmte Parfum Chanel No.5 entwickelt. Ich hatte mich vorher mit Coco Chanel noch nicht großartig beschäftigt und fand besonders auch das Nachwort sehr spannend indem die Autorin erzählt wie nah die Geschichte an der Wahrheit ist und wie schwierig es überhaupt war diese herauszufinden. Ein sehr schöner Roman und ich denke, dass ich auch mal etwas anderes aus dieser Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ lesen werde. Dieser hier war Band 5 – man kann sie aber getrennt lesen.
Als Hörbuch musste ich mich an die Sprecherin erst einmal gewöhnen, aber dann ging es.
Es ist kein reißerisches Buch und hin und wieder gibt es kleine Längen, aber es ist alles in allem lesens- bzw. hörenswert und sehr interessant!

 

Sebastian Fitzek – Der Insasse

Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff. 
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah. 
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. 
Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: 
Er muss selbst zum Insassen werden. „

5 Tage und Zack war das Hörbuch durchgehört. Ich glaube so schnell war ich mit noch keinem, aber der Fitzek schafft es einfach einen so zu bannen, dass man (dank wasserfester Kopfhörer) auch unter der Dusche weiter hört!
All den Jobhudeleien muss ich uneingeschränkt Recht geben! Ein grandioses Buch, super spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Tolle Wendungen und eine fantastische Auflösung.
Mit der Danksagung hat sich Sebastian Fitzek direkt selbst übertroffen – Auch hier gilt wieder: Unbedingt lesen!
Für mich kommt es zusammen mit Die Therapie und Der Seelenbrecher auf eine Stufe! Danke!

 

Deborah Feldman – Unorthodox

Am Tag seines Erscheinens führte »Unorthodox« schlagartig die Bestsellerliste der New York Times an und war sofort ausverkauft. Wenige Monate später durchbrach die Auflage die Millionengrenze. In der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Deborah Feldman führt uns bis an die Grenzen des Erträglichen, wenn sie von der strikten Unterwerfung unter die strengen Lebensgesetze erzählt, von Ausgrenzung, Armut, von der Unterdrückung der Frau, von ihrer Zwangsehe. Und von der alltäglichen Angst, bei Verbotenem entdeckt und bestraft zu werden. Sie erzählt, wie sie den beispiellosen Mut und die ungeheure Kraft zum Verlassen der Gemeinde findet – um ihrem Sohn ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Noch nie hat eine Autorin ihre Befreiung aus den Fesseln religiöser Extremisten so lebensnah, so ehrlich, so analytisch klug und dabei literarisch so anspruchsvoll erzählt.

Sehr spannend hinter die Fassade der streng orthodox jüdischen Gemeinde von Williamsburg zu schauen. Erschreckend und faszinierend zugleich, wie eine Gemeinschaft mit solchen Regeln und „Gesetzten“ in der heutigen Zeit leben.
Deborah berichtet von so viel schrecklichen Erlebnissen, speziell bzgl. ihrer arrangierten Ehe, dass selbst wenn nur die Hälfte stimmt, es schlimm genug wäre.
Sicherlich sollte man andere Lebensweisen nicht verurteilen, aber diese Art der Selbst-Geiselung tut niemandem gut. Ganz besonders nicht den unterdrückten Frauen in der Gemeinschaft.
Gut, dass jemand mit diesem Buch überhaupt erst einmal darauf aufmerksam macht.
Ich war in Williamsburg und glaube Deborah alleine schon von dem was ich da an einem Nachmittag gesehen und gespürt habe!
Sehr lesenswert, auch wenn der Schreibstil mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu „hochtrabend“ war. Aber trotzdem konnte ich ihr sehr gut folgen.

 

Sarah Pekkanen – The Wife Between Us: Wer ist sie wirklich

Drei Frauen, ein Mann. Viele Geheimnisse. Und nur eine Wahrheit.
Vanessa: Das perfekte Leben, das war einmal. Seit der Scheidung von Richard ist sie ein Wrack. Nur ein Gedanke hält sie aufrecht: seine Hochzeit mit der anderen zu verhindern.
Nellie schwebt im siebten Himmel: Ausgerechnet sie, die alles andere als ein aufregendes Leben führt, hat sich der attraktive, charismatische Richard ausgesucht. Alles wäre perfekt, gäbe es da nicht Dinge, die aus dem neuen Heim verschwinden. Und diese Frau, die sie beobachtet.
Emma: «Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber du musst die Wahrheit über Richard erfahren.» So beginnt der Brief, den sie eines Tages erhält. Emma ist skeptisch, jeder weiß, dass Nellie von Richard besessen ist. Und wohin das führen könnte …

Ich hatte riesige Erwartungen, nachdem das Buch ja so extrem gehypt wurde. Sie wurden nicht ganz erfüllt, aber mir hat das Buch sehr gut gefallen:

* Als Hörbuch zu empfehlen, da die Sprecherin toll ist
* Psychospielchen vom Feinsten (wer Blut erwartet ist hier falsch!)
* Das Setting New York hat mich natürlich auch begeistert
* Hin und wieder hat es so seine Längen

Es geht halt in die Richtung von Gone Girl und Saving Grace – Nicht 100%ig mein Genre, aber hin und wieder ganz nett. Spannend war es allemal, da man ständig überlegt wer in der Geschichte denn nun der wirkliche Psycho ist. Den Epilig fand ich auch sehr cool, also unbedingt zuende lesen bzw. hören.

Lest Ihr im Herbst/Winter auch mehr?