Minimalismus ist in aller Munde! Ich habe das Gefühl je größer das Angebot an Produkten in unserer Gesellschaft wird, umso mehr Leute wollen sich genau gegen diesen Trend wenden und besinnen sich wieder auf ein minimalistischeres Leben, in dem man eben nicht Unmengen an Produkten um sich herum anhäuft. Das fängt bei Kleidung an, geht über Lebensmittel und natürlich auch Makeup-Produkte. Gerade bei Letzteren habe ich mich sehr stark weiterentwickelt und nur noch einen Bruchteil meiner ehemaligen Sammlung in den Schubladen.
Für „normale“ Frauen ist das vergleichsweise sicher immer noch recht viel, aber für eine ehemalige reine Beauty-Bloggerin ist es mittlerweile wirklich wenig. Hier findet Ihr meine Inventur aus dem März.
Und ich finde es wirklich super! Mit jedem Makeup Teilchen, welches meine Sammlung in den letzten Jahren verlassen hat (…und nicht instant durch drei Neue ersetzt wurde) fühlte ich mich freier. Klingt komisch – ist aber so! Eine zu große Auswahl kann belasten! Ihr kennt sicher alle den voll gefüllten Kleiderschrank voller „Ich hab nichts Anzuziehen“!
Wie ich meine Sammlung in den letzten Jahren so gut dezimieren konnte, verrate ich Euch heute.
Minimalismus im Beauty-Schrank – Ist das noch gut?
Gerade bei cremigen Produkten solltet Ihr genauer hinschauen. Was eingetrocknet oder umgekippt ist (ranzig riecht) sollte sofort weg und nicht mehr ins Gesicht. Klammert Euch nicht an Mascara die Brökelt, weil sie schon zu trocken geworden ist. Weg damit!
Minimalismus im Beauty-Schrank – Long time no see
Ich wette ihr habt Produkte im Schrank, die ihr 1 Jahr oder vielleicht sogar länger nicht benutzt habt. Im Grunde könnt Ihr die ungesehen aussortieren. Was sollte sich denn in den nächsten Wochen passieren, was im letzten Jahr offenbar nie eingetreten ist?
Minimalismus im Beauty-Schrank – Weg mit den Zwillingen und Dupes
Mal ehrlich – Wer braucht denn bitte 15 knallrote Lippenstifte. So arg unterscheiden sie sich doch nicht und kein Mensch da draußen bemerkt an Euch den Unterschied zwischen MAC Russian Red und Chanel La Fascinante? – Außer vielleicht ein Makeup Profi, aber „Who cares?“
Vergleicht also Eure Farben sowohl bei Lippenstiften und Lidschatten und mistet aus, was sich zu ähnlich ist. Trennt Euch auch von Dupes, wenn Euch das Original doch eh mehr zusagt. Blogger haben tendenziell zu Vergleichszwecken mehr Dupes im Schrank als andere Menschen. Warum sollte man sich schließlich noch einmal die gleiche Farbe nur von einer anderen Marke kaufen?!
Minimalismus im Beauty-Schrank – Aus dem Auge aus dem Sinn
Wer sich noch nicht so schnell von seinen vermeintlichen Schätzchen trennen kann, wendet einen einfachen aber mit Sicherheit effektiven Trick an!
Packt alle Produkte, von denen ihr Euch nicht sofort lösen wollt in eine Kiste und stellt sie aus Eurer Sicht. Irgendwo ganz hinten in den Schrank oder am besten in den Keller oder auf den Dachboden.
Ich verwette einen meiner wenigen Nagellacke darauf, dass Ihr die Sachen nicht vermissen werdet und nach ein paar Wochen schon gar nicht mehr wisst, was ihr da eigentlich weggeräumt habt. Zumindest erging es mir immer so. Also konnte diese Kiste dann nach wenigen Wochen auch einfach komplett aussortiert werden! Falls Ihr aber doch ein Teil „dringend“ braucht könnt ihr es ja wieder hervorkramen.
Minimalismus im Beauty-Schrank – Inspired by Carina
Carina von CreamsBeauty hat auch ordentlich ausgemistet in der letzten Zeit und ein tolles Experiment gestartet und erfolgreich beendet. Jeden Tag griff sie einfach in eine Kiste mit ihren 85 Lippenstiften und benutzt dann diese Farbe. Danach entschied sie ob er bleiben darf oder gehen muss. Uns hat sie übrigens morgens immer live via Instagram mitgenommen.
Probiert es mal aus – geht natürlich auch mit Lidschatten, Rouge und Co.
Minimalismus im Beauty-Schrank – Das Aufbrauchen-Experiment
Um Euch mal richtig vor Augen zu führen welche Masse an Produkten Ihr habt und vor allem wie lange so eines hält, startet doch mal ein kleines Experiment und verwendet über mehrere Wochen nur einen Lippenstift oder einen Nagellack. Schaut Euch dann an, wie viel wirklich abgenutzt ist. Es ist erschreckend sage ich Euch! Und es öffnet einem die Augen, dass die Produkte eher schlecht werden, als dass bei 100 Lippenstiften, welche man „angeblich“ alle gleich oft oder zumindest regelmäßig verwendet, einer vorher leer wird.
Vor vielen Jahren habe ich so ein Experiment mit einem Lippenstift gemacht und nach 7 Tagen hochgerechnet, wie lange ich Ihn verwenden müsste damit er sich komplett aufbraucht. Erschreckend!
Seitdem ich mir das bewusster gemacht habe, freue ich mich viel mehr darüber, wenn ein Produkt leer wird. Es heisst ja schließlich, dass ich es sehr mochte und lange Freude damit hatte. Es hat seinen Dienst getan und gut ist es damit!
Minimalismus im Beauty-Schrank – Wohin damit?
Wer fleißig ausgemistet hat kann diese ganzen Sachen nun unterschiedlich verwenden, sofern sie eben nicht umgekippt oder anderweitig „kaputt“ sind:
- An Freunde verschenken (Ich habe zum Beispiel immer eine prall gefüllte Goodie-Box in der sich Freundinnen bedienen können)
- Spenden
- Verkaufen und sich davon andere Wünsche erfüllen
Minimalismus im Beauty-Schrank – Bewusster kaufen
Auch, dass ist sicher ein längerer Prozess und Ihr legt nicht von heute auf morgen ein langjährig gepflegtes „Shopping-Verhalten“ nieder. Aber je mehr ihr Ausmistet und Euch auf einige wenige Lieblings fokussiert, desto weniger seid ihr anfällig für neue Produkte. Limitierte Editionen interessieren mich zum Beispiel schon lange nicht mehr und auch Angebote verfolge ich nicht. Letztendlich gibt man dadurch nämlich viel mehr aus, als wenn man immer nur das kauft, was man wirklich braucht!
Beste Beweis ist die Glamour Shopping Week vor Kurzem. Was ich gekauft habe? 3 Basic-Blusen, etwas Müsli und Reis, zwei Stifte, einen Fotohintergrund und ein Mini-Trockenshampoo-Set. Letzteres war sogar unabhängig der Rabatte, denn die hätten nur auf Makeup gegolten. Aber… ich brauchte einfach nichts! Also kaufte ich keines. Klingt doch einleuchtend und einfach oder? Probiert es aus!
Minimalismus im Beauty-Schrank – Keine Spontankäufe
Um gegen Spontankäufe, die dann doch nur rumliegen, langsam immun zu werden, kann ich Euch empfehlen eine Wunschliste anzulegen. Ob nun analog in Eurem Kalender oder einem Notizbuch oder Online ist dabei egal. Sobald Euch etwas interessiert kommt es auf die Liste. Alle paar Tage oder Wochen schaut ihr über die Liste und ich wette mit Euch, dass ein paar der Produkte wieder herunterfliegen, weil ihr sie doch gar nicht so dringend oder gerne haben wollt. Zumindest ist es mir schon sehr oft so ergangen und ich konnte viele Spontankäufe damit verhindern!
Ich habe vor einiger Zeit auch kräftig ausgemistet und kaufe seitdem fast gar nichts mehr. Eine Wunschliste habe ich auch angelegt, aber irgendwie bin ich momentan zu geizig etwas davon zu kaufen 😀
deine idee zu den lippenstiften würde ich noch etwas weiter ausdehnen. so hab ich das neulich mit der rouge schublade gemacht…
alles nach farben sortieren. dann die gruppe vergleichs-swatchen. was mir da schon nicht mehr getaugt hat, weg. alles, was mir (fast) identisch auf dem arm vorkam wird aber nochmal im alltag verglichen. von z.b. 3 pinktönen bleibt dann der mit den besten eigenschaften, mit dem man am besten klarkommt, mit der besten haltbarkeit etc (was auch immer die kriterien für ein produkt sind).
klar ginge das einfacher, aber so war ich der meinung das „beste“ pinke rouge z.b. zu behalten.
auch immer hilfreich (für mich!): das schminkkörbchen. in eine kleine kiste ein paar produkte sammeln, die diese woche (zwei wochen, monat…) verstärkt benutzt werden sollen. mache ich mit neuheiten, bevor sie endgültig einziehen, manches neue war leider auch schon ein flop. mache ich mit unsicherheiten, um rauszufinden ob behalten oder nicht.
ich kaufe auch weiterhin mal spontan etwas neues, weil es mich interessiert. aber viel bewusster als früher, nicht mehr wahllos.
Das sind auch sehr gute Ideen!
Das sind sehr gute Tipps, danke! Vorallem den Tipp mit erstmal wegräumen und schauen ob man die Sachen vermisst werde ich sofort ausprobieren!
Viele Grüße
Claudia
Viel Erfolg damit!
Ich hatte eine Zeit lang das Datum des Kaufes sehr klein mit feinem Edding auf dem Produkt vermerkt also z.B. 05/17 o.Ä. So weiß man wie alt ein Produkt wirklich ist. Mich verwundert immer wieder, wenn ich durch Zufall auf einen Blogpost stoße, der mich mal angefixt ist, wie lange es schon her ist, teilweise wirklich 5 Jahre… Somit kann das entsprechende Produkt dann meistens weg.
LG Blunia
Das ist auch eine sehr coole Idee! Wobei ich nichts wegschmeiße, nur weil es alt ist. Also gerade Lidschatten – da habe ich manche die sind schon 7 Jahre alt und noch bestens. Bei cremigen Texturen ist das was anderes aber da riecht man auch, dass sie schlecht sind oder die Textur eingetrocknet.
Ich habe meine Sammlung neulich deutlich reduziert. Hast Du denn eine Idee, wo man bereits benutzte Produkte verkaufen kann? Ich habe kein Blog und auch bei Instagram lese ich nur, bin selber dort nicht sehr aktiv…
Ich verschenke recht viel an Freundinnen (gerade die PR Sample) ansonsten eBay – der Klassiker, auch wenn es wenig Spaß zum Teil macht. Bei teuren Produkten für die man selbst mal viel geld ausgegeben hat lohnt sich der Aufwand aber dann schon. Aber das ist bei mir am seltensten – das meiste ist halt über Blogsales und Instasales weggegangen…
La Fascinante ist doch leicht pinkstichig!!! hahaha 😀 ich schäme mich gerade in Grund und Boden, weil fast jeder Punkt auf mich zutrifft … im negativen Sinn. Ich habe auch gemerkt, dass, wenn ich mir für einen Bereich einen Kaufstopp auferlege , nimmt es wieder in anderen Bereichen überhand.. da wird dann plötzlich ganz viel Tee im Dm gekauft etc. . Ganz schrecklick 😀 !Ich bewundere deine Konsequenz da jedenfalls sehr!
Und genau das ist der Grund warum man so viel anhäuft – dieses angebliche „der ist minimal dunkler / der ist etwas pinkstichiger / der riecht anders“ ^^ KEIN „normaler“ Mensch sieht einen Unterschied! KEINER! Aber lustig, dass du dich wiedererkennst! Da hast du doch viel Potential für Veränderungen – ist doch auch was schönes #ThinkPositve !