Gib dem Kind einen neuen Namen und schon stürzen sich alle darauf. Das war mein erster Gedanke, als ich von „Overnight Oats“,. „Oatmeal“ und „Porridge“ im Netz las. Haferbrei oder gar Haferschleim hört sich natürlich ziemlich uncool an, aber nichts anderes sind diese neuen Frühstück-Trends.

Ich musste erst einmal recherchieren, um die Unterschiede überhaupt zu definieren. Sofern ich da auf falsche Quellen zurückgegriffen habe verbessert mich gerne, aber so habe ich es verstanden:

Oatmeal: Das sind eigentlich die trockenen Haferflocken (Oats). Oft wird aber auch das fertige Gericht welches daraus zubereitet wird so genannt. In Amerika gibt es zum Frühstück oft auch Oatmeals. Am Buffet habe ich es oft in verschiedenen Geschmacksrichtungen entdeckt. zB mit Zimt, Zucker, Ahornsirup etc.

Porridge: Der klassische Haferschleim, bei dem die Haferflocken (also das Oatmeal) in einer Flüssigkeit aufgekocht werden und das Ganze zum Haferbrei wird. In England ein typisches Frühstück und von der Zubereitung ähnelt es dem amerikanischen Oatmeal, hier wird es gern auch einfach mit heißem Wasser übergossen.

Overnight Oats: Auch hier werden die Haferflocken in Flüssigkeit eingeweicht, damit sie zum Brei werden. Dies geschieht aber nicht auf dem Kochtopf, sondern über Nacht im Kühlschrank.

— Allgemeines zu Haferflocken —

Egal, wie Ihr die Haferflocken zu Euch nehmt – es ist ein Powerfrühstück!

In den meisten Müslis sind Haferflocken ein wichtiger Bestandteil. Oder man weicht sie pur in Flüssigkeiten ein (kalt über Nacht oder kocht sie darin) und verfeinert nach Lust und Laune.

Für viele Allergiker und Betroffene von Zöliakie sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist nur Gliadin, nicht aber zugleich auch Glutenin unverträglich. Die Betroffenen müssen deshalb zwar die klassischen Getreide (zB Weizen und Roggen) meiden, können aber bedingt Haferflocken und sonstige daraus hergestellte Haferprodukte essen.
Die Haferflockensuppe ist auch ein traditionelles Hausmittel, beispielsweise bei Magen-Darm-Erkrankungen.

Haferschleim, d.h. aus Haferflocken gekochter, abgeseihter Schleim, spielte in der Vergangenheit als Babynahrung und Krankenkost eine wichtige Rolle.

— Inhaltsstoffe —

Haferflocken enthalten einen hohen Anteil an Kohlenhydraten (70%), Eiweiß (15%), ungesättigten Fettsäuren, lösliche Ballaststoffe, Vitamine (B1, B6, E), Zink, Eisen und Calcium.

100g der Haferflocken enthalten:
368kcal / 7g Fett / 58,7g KH / 13,5g Protein / 10g Ballaststoffe

Fett- und Kohlenhydratewerte könnten jetzt einige etwas schocken, aber es sind „gute“ Fette und ebenso Kohlenhydrate mit einem geringen glykämischen Index. Glutenfrei sind Haferflocken leider nicht, haben aber eine deutlich geringere Konzentration an Gluten als andere Getreidesorten wie Weizen.

— Bezugsquellen —

Haferflocken (gesüßt und ungesüßt) bekommt Ihr in jedem Supermarkt. Ich habe sie erst beim Müsli gesucht, dann aber bei den Backzutaten, wie Mehl und Zucker entdeckt. Eine 500g Packung kostet keine 50 Cent und ist damit also sehr erschwinglich. Wer auf Bio setzen möchte, kann aber auch bis zu 3 EUR ausgeben. Das muss jeder selbst entscheiden.

Wer einmal das Original Oatmeal aus den Staaten probieren möchte wird bei Amazon fündig. Hier gibt es das Quaker Instant Oatmeal (zB Apple&Cinnamon). Dieses wird einfach mit heißem Wasser aufgegossen und warm gegessen. Für unterwegs sicher auch ganz praktisch, wenn man im Hotel zB nur einen Wasserkocher auf dem Zimmer hat.

— Zubereitung —

Ich habe zwei verschiedene Zubereitungsarten für Haferflocken probiert, die gerade sehr angesagt sind.

Ein Porridge/Oatmeal Rezept

Die warme Variante habe ich mir mal zum Abendbrot gegönnt und war überrascht. Es sah gar nicht so viel aus, hat aber direkt für eine Abendbrot- und zwei Frühstücksportionen gereicht. Die Haferflocken sind wirklich sehr sättigend! Und warm schmecken sie sehr lecker!

Hierfür habe ich 100g Haferflocken in 300ml Macadamiamilch aufgekocht und so lange köcheln lassen, bis sie die Flüssigkeit fast komplett aufgesaugt hatten. Das geht ziemlich schnell.
Gesüßt habe ich es ein bisschen mit Sukrin und gewürzt mit Vanille (Bourbon Vanille Mühle von Dr. Oetker).

Zum warmen Porridge kamen noch 250g frische Himbeeren, 250g frische Brombeeren und der Inhalt von zwei Passionsfrüchten.

Wenn man daraus 2 Portionen macht haben diese je folgende Nährwerte:
360 kcal / 8,8g Fett / 47,6g KH/ 11g Protein

Porridge findet man auf dem britischen Frühstückstisch sehr häufig (erfunden haben es allerdings die Schotten). Früher war es ein „Arme-Leute-Essen“, da es einfache Zutaten hat, aber trotzdem viel Energie liefert.
Die Schotten mögen es gerne mit einer Prise Salz, Engländer bevorzugen (wie auch ich) die süße Variante mit Zucker. Die Skandinavier können sich scheinbar nicht entscheiden und nehmen Ihren Havregrøt mal salzig oder auch süß zu sich.

Rezept für klassische Overnight Oats

Die Overnight Oats erfreuen sich großer Beliebtheit, weil man sich sein Frühstück Abends schon ohne großen Aufwand vorbereitet und am nächsten Morgen direkt aus dem Kühlschrank nehmen kann. Perfekt für Leute wie mich, die morgens aus Zeitmangel (jede Sekunde Schlaf zählt!) lange gar nicht gefrühstückt haben. In den letzten Monaten habe ich für mich aber doch erkannt, dass 3 Mahlzeiten am Tag nicht das schlechteste sind – zumindest im Arbeitsalltag.

Ich mische die trockenen Haferflocken im Verhältnis 1 : 3 mit einer Flüssigkeit an. Das kann Kuhmilch, Soja-, Mandel- oder Macadamiamilch sein. Manche nehmen hierfür auch einfach Wasser oder Fruchtsaft. In Joghurt kann man die Haferflocken auch aufweichen.

Dann kommen sie einfach in den Kühlschrank, saugen über Nacht die Flüssigkeit auf und sind am nächsten Morgen zu einem leckeren Brei geworden. Noch direkt am Abend oder morgens vor dem Verzehr kann man unheimlich viele verschiedene Köstlichkeiten dazugeben: Obst, Rosinen und andere Trockenfrüchte, frische Beeren, Chia-Samen, Nüsse, Gewürze wie Zimt und Zucker, Agavendicksaft, Honig, Kakao und Ahornsirup zum Süßen und und und.

Für meine ersten Overnight Oats habe ich gemischt:

40g Haferflocken
120ml Mandelmilch
5g Kakaopulver
50g Himbeeren (TK)

Nährwerte
246kcal / 6,8g Fett / 34,9g KH / 7,4g Protein

Es war ein sehr sättigendes und leckeres Frühstück!

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Der Food-Hype-Friday macht mir riesigen Spaß und ich hoffe Euch auch. Ich konnte nun schon vier tolle neue Lebensmittel genauer kennenlernen, von denen ich absolut begeistert bin. So kann es gerne weitergehen. Mal schauen was ich mir noch so überlege und Testen werde!

Esst ihr gerne Haferflocken?
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16 Gedanke zu “Oatmeal, Porridge und Overnight Oats”
  1. Danke für die Erklärung! Porridge liebe ich, seitdem mein Daddy ihn mir in England zum ersten Mal vor 22 Jahren zum Frühstück machte, aber ich wusste bis eben nicht, was Overnight Oats sind…! 😀

  2. Ich finde es immer wieder amüsant wie die Leute aus etwas altem etwas neues machen und dann ein Hype drauß wird. Ich hatte mich früher schon mit Porridge auseinander gesetzt, weil ich ein Fan von Schottland bin und ich auch gerne wissen wollte was mich erwartet wenn ich endlich dorthin reisen kann.
    Ich koche meist mit Mandelmilch und Zimt und dann kann man z.B. Saisonfrüchte wie Erdbeeren drauf tun. Sehr lecker. Oder auch simpel mit Apfelmus oben drauf 😀 Ich habe als Kind schon solche Speisen wie Gries und Milchreis geliebt und als ich das für mich vor ein paar Jahren entdeckt hatte.. naja lecker 😀

  3. Ich liebe Haferflocken und sie sind fast täglich mein Frühstück ♥ Je nach Lust und Laune esse sie ganz gerne mit Milch, Sojamilch oder Joghurt. Dazu gibt es immer Obst! Apfel, Banane, Himbeeren, Pflaumen usw. 😉
    Am liebsten esse ich sie mit einem Apfel und etwas Zimt, das ganze für 1-2 Minuten in die Mikrowelle und es schmeckt einfach genial ♥

  4. Ich habe als Kind immer morgens Haferflocken gegessen. Genau wie mein Papa der früh zur Arbeit musste. Kann mich noch gut daran erinnern 🙂 Meine mama hat immer Milch im Topf erwärmt und dann die Haferflocken irgendwie mit "reingekocht". Ich hab dann immer in die noch heißen Haferflocken etwas Milch dazu gegeben, weil dieser "Brei" mir immer noch etwas zu dick war. Ach ja und Zucker + Rosinen. Das war immer ganz lecker. Jetzt habe ich das schon seit Jahren nicht mehr gegessen. Ich wohne ja auch nicht mehr zu Hause xD
    Das es In ist wußte ich gar nicht. Komischer Trend naja…

  5. Ich liebe Haferflocken schon sehr lange und in allen möglichen Varianten.
    Gern auch als Topping beim Brötchen backen/Brot backen.
    Ich liebe sie auch einfach nur mit Joghurt und Früchten!

  6. Wieder ein toller Food Hype ich freue mich sehr über die Artikel auf deinem Blog! Ich esse schon immer Haferflocken zum Frühstück- mal warm mal kalt je nach zeit und Laune. Vor ein paar Monaten habe ich overnight oats probiert- die sind auch lecker. Im Herbst werde ich die mit apfel und Zimt probieren. Ich mache sie immer in Einmachgläser. Toll für unterwegs wenn man einen langen Arbeitstag hat!
    Momentan beschäftige ich mich mit monbento (Pausenbox) und die japanische Art der Pause- auch sehr spannend!
    Lg Sarah

  7. Noch lieber als Haferflocken-Porridge mag ich Haferkleie. Die ist unglaublich cremig und ich bereite sie meistens mit Chiasamen, Banane, dunklem Kakaopulver und Mandelmus als Topping zu. Seit Jahren eines meiner Lieblingsgerichte – egal, wie komisch manch ein Familienmitglied das findet.

  8. Ich liebe Overnight Oats! Man kann alles mögliche an Früchten und Nüssen dazu essen und es ist sättigend!

  9. Danke für diesen Post! Immer wenn ich über "Oatmeal" oder "Porridge" gelesen hab, dachte ich, was ist das eigentlich 😀 Ich wusste gar nicht, dass das im Prinzip nur Haferflocken sind 😉 Ich denke, dein Rezept für die Overnight Oats werde ich auch mal ausprobieren 🙂 Danke nochmal für die "Aufklärung" 😉

  10. Hallo Claudia,
    wie du wahrscheinlich weißt, liebe ich Haferflocken in jeder Form. Ich musste, als ich deinen Titel las, ein wenig grinsen, denn Haferflocken sind ja gerade tatsächlich ganz stark "in Mode", aber das zu Recht, wie ich finde. Die Amis schreiben in ihren Rezepten nicht umsonst "old fashioned oats". Ich wurde schon öfter darauf angesprochen, weshalb ich "Overnight Oats", "Porridge" etc. schreibe. Aber ganz ehrlich, ich mag keinen "Haferschleim" essen, das hört sich schon so unappetitlich an, obwohl es ja nichts anderes ist.

    Ich bin gespannt, was du als nächstes testest! 🙂

    Liebe Grüße,
    Hannah

  11. Bei uns gab es früher oft Haferflockensuppe zum Mittagessen (süß, also mit Zucker). Ich hab sie immer gern gegessen und lange nach dem Rezept gesucht. Und vor allem auch nach einer Alternative, wie ich sie kalt essen kann, ohne dass die Haferflocken übermäßig quellen. Dass es (fast) dasselbe wie das neumodische Porridge-Zeug ist, wußte ich bis heute nicht. Die Porridge-Rezepte habe ich nie gelesen, da es mich nicht interessierte, ich wollte mein Haferflockensuppe-Rezept…lach
    Nun weiß ich endlich, wie ich sie mir für eine spätere Mahlzeit vorbereiten kann.
    Hab es jetzt vorbereitet für meine Pausenmahlzeit in der Nachtschicht. Bin gespannt, ob es vom Geschmack her so ist wie die warme Haferflockensuppe, die ich so vermisse.
    Danke für die ausführliche Erklärung 🙂

      1. Nee, war leider nix. Die Haferflocken sind viel zu sehr gequollen. Hatte es abends gegen 21 Uhr vorbereitet und in der Nacht um 2 Uhr wollte ich es essen. Aber da waren die Haferflocken schon eklig weich, fast „matsch“. Der Geschmack war zwar gut, aber die Konsistenz war leider so eklig, dass ich es nicht essen konnte.

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