Those who don’t beliebe in magic will never find it

Roald Dahl

In den letzten Wochen habe ich recht viel gelesen, weshalb es heute direkt mal 8 neue Buchrezensionen gibt.

Petra Hülsmann – Hummeln im Herzen

Von der Liebe darfste dich nich feddich machen lassen – diesen weisen Rat hört Lena gleich mehrmals von Taxifahrer Knut. Aber leichter gesagt als getan, wenn der Verlobte eine Niete und der Job wegen eines äußerst peinlichen Fehlers plötzlich ein Ex-Job ist.

Für Selbstmitleid bleibt Lena aber sowieso kaum Zeit. Ihr Leben muss dringend generalüberholt werden, und außerdem zieht ausgerechnet sie als Ordnungsfanatikerin in die chaotische WG ihrer besten Freundin. Vor allem Mitbewohner Ben nervt! Der ist nämlich nicht nur unglaublich arrogant, sondern auch ein elender Womanizer. Umso irritierter ist Lena, als ihr Herz beim Gedanken an ihn immer öfter auffällige Aussetzer hat …

Bis zur Hälfte fand ich es ganz gut, auch wenn es das gleiche Schema hatte wie das Hülsmann Buch welches ich zuvor gelesen hatte (Glück ist, wenn man trotzdem liebt) Doch dann nervte mich Lena nur noch! Und das Hin und Her mit Ben! Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht so begeistern. Als leichtes Hörbuch nett, aber nicht so liebevoll herzlich wie das andere.

Nicole Jäger – Die Fettlöserin: Eine Anatomie des Abnehmens

«Die ungeschönte Wahrheit: Ich war Mitte 20, sah unmöglich aus und fühlte mich schrecklich. Ich konnte vor Rückenschmerzen kaum laufen und war so beweglich wie eine Wanderdüne. Im Krankenhaus sagte man mir, mein Gewicht läge bei weit über 340 Kilogramm. DreihundertWAS?»
Nicole Jäger bezeichnet sich selbst als fette Frau – sie weiß, was es heißt, übergewichtig zu sein und abnehmen zu wollen. Über 160 Kilo hat sie schon geschafft, ohne Operation und absurde Diäten, und sie hat aus ihren Erfahrungen und ihrer Expertise als ausgebildete Heilpraktikerin ein Coaching für all jene entwickelt, denen es ähnlich geht. Der Erfolg gibt ihr Recht, denn nicht jede/r Übergewichtige hat Lust darauf, sich von einer durchtrainierten Size-Zero-Beauty erklären zu lassen, wie man Gewicht verliert. Nun erzählt Nicole Jäger ihre ungewöhnliche Geschichte – witzig, frech, inspirierend und sehr unterhaltsam.

Nicole sagt es mehrmals in ihrem Buch – „Abnehmen ist kein Hexenwerk“. Und ganz sicher ist es kein „Nur-Ananas“ oder „3-Shakes-Am-Tag“ Weg. Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema Ernährung und Gewichtsveränderung, deshalb war ich einfach gespannt was eine (noch immer) stark übergewichtige Frau zu dem Thema zu sagen hat. Das Buchcover habe ich schon oft im Laden gesehen und mich (wie sicher viele andere) gefragt, was wohl jemand so „Dickes“ (ich darf das sagen – sie bezeichnet sich selbst auch so) anderen über das Abnehmen erzählen will. Als ich aber las, dass sie bereits 160kg verloren hat wurde ich neugierig.

Positiv an diesem Buch ist…

  • Nicole hat Witz und Charme; trägt Ihr Herz auf der Zunge und berichtet schonungslos über das Leben als XXL-Frau
  • Sie hat sich gegen eine OP entschieden und dafür das Kopfproblem anzugehen. Denn eine OP ändert nichts daran, dass es immer Gründe gibt warum man zu viel isst. Emotionales Essen ist zB ein Thema in ihrem Buch.
  • Wunderbar wird erklärt wie Lebensmittel funktionieren, was es mit Grundumsatz und Leistungsumsatz auf sich hat, warum LowCarb absoluter Unsinn ist, was Wassereinlagerungen mit der Zahl auf der Waage zu tun haben u.v.m.
  • Es gibt keinen Ernährungsplan oder direkte Anleitungen, sondern viele verschiedene Tipps, die eigentlich nichts Neues sind, aber vielleicht stecke ich einfach zu tief in der Materie.

Ein großer negativer Punkt war allerdings….

Nicole erklärt ganz wunderbar, dass man „Mehr Kalorien verbrennen muss als man zu sich nimmt“, dass der Grundumsatz kaum zu erhöhen ist, dafür aber am Gesamt Umsatz gearbeitet werden kann. Sie sagt sogar, dass es „am Ende auf die Kalorienbilanz ankommt“. Aber trotzdem findet sie Kalorienzählen nicht gut, erklärt aber kein bisschen wo das Problem liegt?
Abnehmen ist reine Physik! Weniger Kalorien rein als raus und zack nimmt man ab! Alle Tipps die sie hat, führen dazu, dass man eine negative Kalorienbilanz am Ende des Tages oder der Woche hat. Und genau deshalb hat sie abgenommen! Ich verstehe nicht wo ihr Problem damit liegt es beim Namen zu nennen und die Hilfestellung zu geben, dass die Leute einfach ihr Essen wiegen und die Kalorien zählen sollen. Dabei lernt man ganz automatisch welche Lebensmittel nur in Maßen und andere in Mengen gegessen werden können. Und vieles mehr, was sie in ihrem Buch erklärt. Aber vielleicht möchte sie auch ihre Coachings besser verkaufen – wer weiß!

Fazit: Wer einen genauen Ablaufplan sucht, der ist bei dem Buch falsch. Aber so etwas braucht man auch nicht, denn das wichtigste ist es sich mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen und zu lernen, lernen, lernen! Viele Punkte die sie anspricht stimmen und man lernt auch durch das Buch etwas. Ob es dadurch „Klick“ macht kann ich nicht beurteilen, mein Klick ist schon eine Weile her. Und in der Theorie weiß doch jeder, dass 2 Stück Sahnetorte nicht gut für die Waage sind und Bewegung im Alltag besser als nur faul auf dem Sofa zu sitzen.
Vielleicht gibt ihre offene Art einigen einen Anschub endlich was zu ändern und die mentale Unterstützung.

Jonathan Strout – Lockwood & Co. – Die Seufzende Wendeltreppe

LONDON, ENGLAND: Seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.
So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …

Ein solides Jugendbuch, auch wenn ich bei der Alterseinstufung so meine Probleme hätte. Teils wirkt es sehr kindisch, dann aber wieder etwas zu gruselig für die Altersgruppe
Es konnte mich leider nicht so packen wie andere Jugendbücher, die ich von der ersten Seite an geliebt habe. Deshalb bin ich mir unsicher, ob ich die Reihe weiterlese. Vielleicht einmal wenn Teil 2 als gebrauchtes Buch oder KindleDeal auftauchen würde. Zum vollen Preis sicher nicht. Ich bin auch einfach nicht so der „Geister-Typ“. Die Charaktere haben mir an sich gut gefallen, aber die Story war viel zu vorhersehbar und mit zu wenig Wendungen, die mich überrascht hätten. Und auch der Schreibstil ist mir zu „langweilig“ – Schwer zu beschreiben, aber mir fehlt einfach das gewisse Etwas!

Sarah J. Maas – Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis

Feyre hat überlebt. Sie hat Amarantha, die grausame Fae-Königin, besiegt und ist mit Tamlin an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch das scheinbar glückliche Ende täuscht. Tamlin verändert sich immer mehr und nimmt ihr allen Freiraum. Feyre hat Albträume, denn sie kann die schrecklichen Dinge nicht vergessen, die sie tun musste, um Tamlin zu retten. Und sie ist einen riskanten Handel mit Rhys eingegangen und muss nun jeden Monat eine Woche an seinem gefürchteten Hof der Nacht verbringen. Dort wird sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, Machtspielen und ungezügelter Leidenschaft gezogen.

Gleich vorweg… es sind knappe 4 Sterne geworden! Vor allem auch weil ich Band 1 mit 3 Sternen bewertet habe. Der Folgeband ist schon an sich besser geworden. Etwas mehr Spannung und ich habe die Nebencharaktere („Rhys‘ Gang“) sehr ins Herz geschlossen, aber…
Feyre nervt mich zwischenzeitlich extrem! Ich weiß nicht, was an ihr Bad Ass ist… außer mal wieder auf den letzten 100 Seiten. Sarah J. Maas schafft es am Ende mal wieder richtig Drive reinzubringen, so dass ich Band 3 doch lesen möchte. Zwischen Seite 100 und 600 hätte man gerne 200 Seiten weglassen können, weil es mir oft einfach too much war und die Handlung nicht wirklich vorwärts ging.
High Fantasy Fan werde ich wohl nie, auch wenn ich manche Parts gut fand…andere eben nicht.

Jessica Townsend – Nevermoor (The Trials of Morrigan Crow #1)

Morrigan Crow is cursed, destined to die on her eleventh birthday. But, as the clock strikes midnight, she’s whisked away by a remarkable man called Jupter North and taken to the secret city of Nevermoor.
There she’s invited to join the Wundrous Society. Mystery, magica and protection are hers – if only she can pass four impossible trials, using an exceptional talent. Which she doesn’t have…

Ava Reed – Spiegelstaub (Spiegel-Saga #2)

Lange schon dauert der Kampf gegen die Wesen der Fantasie. Und noch immer muss Caitlin lernen, ihre Fähigkeiten zu beherrschen. Obwohl jegliche Verbindung zur Spiegelwelt zerstört wurde, ist sie noch nicht in Sicherheit. Denn Finn, der Spiegel ihrer Seele und Caitlins wahre Liebe, hat ihr verschwiegen, dass der Magier Seth möglicherweise aus Scáthán entkommen konnte. Ihrer Bestimmung folgend, macht sie sich gemeinsam mit ihm und ihren Freunden auf den Weg in die Heimat ihrer Mutter. An den Ort, an dem das Leben begonnen hat. Doch alles was lebt, kann auch sterben…

Über lange Strecken passiert leider nichts und die Liebesgeschichte hat mich stark genervt! Für einen männlichen Protagonisten der mehrere hundert Jahre alt ist, benimmt sich Finn seitenweise wie ein pubertärer Schuljunge! Wobei Cats naive Art nicht besser ist! Am meisten störte mich aber, dass sie die ganze Zeit nur darauf warten das Böse zu bekämpfen und selbst nicht aktiv werden. Am Ende geht alles recht schnell, dabei hätte vorher einiges an Geschnulze weggelassen werden können, um mehr in die Handlung zu „investieren“! Selbst die Nebencharaktere sind farblos und bis auf den Fuchs konnte mich keiner begeistern! Schade, die Idee war nett, aber zum Glück ist die Dilogie beendet und mein innerer Monk damit zufrieden, dass es nicht weitergeht!

Sebastian Fitzek – Splitter

Marc Lucas hat ein Problem, und dieses Problem ist ein im wahrsten Sinn des Wortes existentielles. Bei einem Autounfall hat er vor kurzem, seiner Erinnerung nach, durch eigenes Verschulden seine Frau und sein ungeborenes Kind verloren. Und diese Erinnerung versucht er durch das spektakuläre Experiment einer Privatklinik zu verlieren.
Aber als Lucas die Klinik wieder verlässt, ohne am Experiment überhaupt teilgenommen zu haben, findet er sich in einem Albtraum wieder.

Ein Fitzek der schon lange auf meinem eBook SuB lag und endlich gelesen wurde.
Wie nahezu alle Thriller von Fitzek (hier eher ein Psychothriller) ist es spannend, temporeich und kurzweilig. Man will wissen was eigentlich vor sich geht.
Leider empfand ich das Ende als zu konstruiert und arg unrealistisch – Die Auflösung von Marc Lucas‘ Fall war schon sehr hanebüchen! Trotzdem ein Fitzek der mich bis kurz vorm Ende begeistert hat!

Dima Zales – Der Gedankenleser

Alle denken ich sei ein Genie.
Alle liegen falsch.
Sicher, Ich habe Harvard im Alter von achtzehn Jahren abgeschlossen und verdiene jetzt eine unglaubliche Menge Geld mit einem Hedge Fund. Der Grund dafür ist allerdings nicht, dass ich besonders clever bin oder wie verrückt arbeite.
Ich betrüge.
Ich besitze eine einzigartige Fähigkeit. Ich kann die Gegenwart verlassen und in meine eigene persönliche Version der Realität eintauchen – den Ort, den ich die Stille nenne – an dem ich meine Umgebung erkunden kann, während die restliche Welt innehält.
Eigentlich dachte ich immer, ich sei der Einzige, der das tun kann — bis ich sie getroffen habe.
Ich heiße Darren, und das ist die Geschichte, wie ich herausgefunden habe, dass ich ein Leser bin.

Die Idee dass es Menschen gibt die die Zeit anhalten und darin die Gedanke anderer Menschen lesen und sogar kontrollieren können fand ich sehr spannend. Zumal Darren zu Beginn des Buches erst herausfindet dass er nicht allein mit dieser Gabe ist, wie er bisher dachte. Die Geschichte ist zwar ganz spannend und ich habe sie gern gelesen, doch so richtig gepackt hat sie mich nicht.
Auch war der Schreibstil sehr schlicht und wenig ausschmückend, was auf Dauer einfach schade war und für zu wenig Tiefe sorgte. Das Ende war interessant und ich überlege mir noch ob ich die Reihe weiterlesen möchte.

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5 Gedanke zu “8 Neue Buchrezensionen – Viel Fantasy & ein „Abnehmbuch“”
  1. Ich habe mir auf dein schwärmen hin Nervermoor geholt und habe es geliebt.Es ist wirklich toll,mal was anderes.
    Ich bin ja ein riesen Fan vom „Reich der sieben Höfe“ aber ich weiß auch nicht warum Feyre als Bad Ass bezeichnet wird.für mich war der 3.und letzte Band der Beste.ich konnte es gar nicht aus der Hand legen.

  2. Ich mag die Bücher von Petra Hülsmann total gerne! Wsl auch, weil sie in Hamburg spielen. Ich glaube, dass ich sogar schon so gut wie alle Bücher von ihr gelesen, bzw. gehört hahbe. Hummeln im Herzen hat an sich auch gut gefallen, aber dieses hin und her von Lena, hat mich auch ein wenig genervt.

  3. Das Buch von Frau Jäger habe ich im letzten Jahr gelesen und war davon nur sehr mäßig angetan, muss ich ehrlich sagen. Sie spricht zwar ehrlich viele Dinge an, mit denen dicke Menschen so zu kämpfen haben, aber es gab weder konkret genannte „Pläne“ oder Vorgehensweisen, wie man erfolgreich abnimmt noch sonst was. Ich habe das Buch nur deswegen gelesen, weil es bei einigen, die ich kenne, so negativ angekommen ist. Auch wurde über Frau Jäger mehrfach spekuliert, wie sie wirklich so viel abgenommen haben kann, wie sie immer angab, denn es soll widersprüchliche Aussagen dazu geben, zumal es keine Photos geben soll. Was mich am meisten irritiert hat: Sie ist als Abnehmcoach tätig. Ihr Äußeres finde ich dafür wenig überzeugend – aber gut, das muss dann wohl auch jeder für sich entscheiden. Ich lese aktuell eine ältere Doku über die ital. Mafia, eines meiner Lieblingsthemen. Meine Regale sind gut mit unterschiedlichen Genres gefüllt und da wartet noch so manches auf gemütliche Lesestunden 🙂 Liebe Grüße

  4. Schade das dir „Die Gedankenleser“ nicht so zugesagt hat, ich fand es genial und die ganze Reihe sehr gut. Aber vielleicht liest du ja doch noch weiter 🙂
    Ich lese gerade „Die Erbin“ von Simona Ahrnstedt, obwohl das so gar nicht mein Genre ist. Gefällt mir bisher aber ziemlich gut.

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