Seit über vier Monaten habe ich eine neue sportliche Leidenschaft, die bisher alles in den Schatten stellt, was ich vorher ausprobiert habe.

Seit zwei Monaten versuche ich diesen Blogpost zu schreiben…

Gerade weil ich diesen Sport so liebe und die positiven und negativen Reaktionen darauf bereits spüren durfte fiel es mir schwer. Meine Leidenschaft für diesen Sport kann ich durch persönliche Gespräche viel besser transportieren – andere spüren förmlich wie ich dafür brenne. Dies in Buchstaben niederzutippen fällt schwer, aber ich versuche es….

 

Warum Olympisches Gewichtheben?

Auf die erste Frage „Bitte was?“ – kombiniert mit aufgerissenen Augen, folgt doch meist „Wieso das denn?“ vom Gegenüber, dem ich gerade berichte zu welchem Training ich 3-4x die Woche gehe.

Die Gründe zu starten waren recht simpel – Ich wollte meinen Grundumsatz erhöhen, um nicht ständig mein Essen kontrollieren zu müssen, weil ich einfach recht schnell zunehme. Nach vielen Diskussionen überzeugte mich ein Freund, dass Muskelaufbau die einzig gute Möglichkeit ist. Und ich bin ihm noch heute dankbar dafür.

Cardiotraining wie Schwimmen, Joggen und Radfahren sind gut, um Kalorien zu verbrennen und den Herz-Kreislaufapparat zu stärken, doch Muskeln wachsen dadurch nicht in dem Maße und der Geschwindigkeit, wie beim reinen Krafttraining.  Wer eine straffen und knackigen Körper haben möchte – besonders nach größerer Gewichtsabnahme – muss Krafttraining einfach in seinen Sportalltag integrieren!  Beides zu kombinieren wäre ideal!

Und Muskeln verbrennen einfach mehr – der Grundumsatz steigt und das Stückchen Torte wird eher mal verziehen als sonst 😉

Nach einer Geräte- und Freihanteleinheit im Fitnessstudio, welche mein extremes Kraftdefizit zu Tage gefördert hat, wurde ich in den Vereinskeller geschleppt.

Was für ein Glück, denn hier habe ich ein zweites Wohnzimmer und eine zweite Familie gefunden….

 

Die Disziplinen

Das klassische Gewichtheben hat eine lange Tradition und ist unheimlich komplex, obwohl es nur aus zwei Disziplinen besteht: Reißen und Stoßen.

In der Theorie hört sich das ziemlich einfach an…

Reißen
Die Hantelstange muss in einer einzigen Bewegung über den Kopf gebracht werden.

Technik des Reißens trainieren – Erstmal ohne zusätzliche Gewichte

Stoßen
Hier wird die Hantelstange in 2 Bewegungen über den Kopf gebracht.
#1 Umsetzen – Die Stange wird bis zum Schlüsselbein gebracht und abgelegt
#2 Ausstoßen – Die Stange wird nun über den Kopf gestoßen

Umsetzen – Kurz vor’m Ausstoßen

 

In der Praxis ist es wirklich schwer die Bewegungsabläufe so zu verinnerlichen, dass es einigermaßen gut aussieht. Umso beeindruckender, welche Gewichte damit bewegt werden können.
Kraft ist hier nicht alles, denn einen sehr großen Anteil am erfolgreichen Versuch haben die richtige Technik, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Stabilität und Konzentration.

Und auch heute nach über 4 Monaten regelmäßigem Training, gibt es noch Unmengen an Stellschrauben, um meine Technik zu verbessern: Griff an der Stange, Position der Füße, Haltung bei den einzelnen Abschnitten der Bewegung, Schnelligkeit und und und…..

 

Das Training

Als Außenstehender stellt man sich das Training sicherlich sehr langweilig vor. 2 bis 3 Stunden lang nur eine Hantel in zwei verschiedenen Bewegungen nach oben Reißen bzw. Stoßen….

Aber so ist es ganz und gar nicht!

Natürlich übt man die technisch korrekte Ausführung der beiden Disziplinen. Erst mit wenig Gewicht bzw. dem berühmt berüchtigten „Besenstiel“ und wenn das sitzt steigert man nach und nach die Gewichte.

Ansonsten gibt es etliche Zubringerübungen, die sowohl Technik als auch die Kraft und Schnelligkeit verbessern. Das sind zum Beispiel Kniebeuge, Kreuzheben, Schwungdrücken etc. Und dann natürlich Übungen zur allgemeinen Fitness, um Bauch- und Rücken-Partien zu stärken.

3 Stunden Training hören sich jetzt verdammt viel an, aber die gehen sehr schnell rum, wenn es zum einen Spaß macht und man bedenkt, dass man zwischen den einzelnen Übungen immer 2-3 Minuten Pause macht, um seine Kräfte zurückzubekommen.

Hinzukommt, dass vor den einzelnen Übungen und auch danach Dehnen ganz wichtig ist. Besonders bei so verkürzten Büromenschen wie mir. Die ersten 2 Monate hatte ich nur Schmerzen im Hüftbeuger, da dieser extrem verkürzt war. Tägliches Dehnen und viel Geduld haben geholfen. Hier darf man nicht aufgeben und muss dem Trainer vertrauen. Schmerzen müssen nicht immer bedeuten, dass man dem Körper etwas schlechtes tut!

Die letzte halbe Stunde verbringe ich meist im „Fitnessbereich“, um mit SitUps, Oberkörperheben, Latzügen und Klimzugtraining meine Kraft und Stabilität zu verbessern.

So könnte also eines der 3 Trainings in meiner Woche aussehen:

20min Dehnen und Lockerung des gesamten Körpers

3 x 3 Reißen Technik
3 x 3 Stoßen Technik: Umsetzen inkl. Frontkniebeuge
4 x 4 Zug breiter Griff
4 x 4 Kniebeuge (Langhantel hinten)

3 x 15 Beinheben mit gebeugten Beinen
3 x 15 Situps
3 x 15 Oberkörperheben

15min Dehnen zum Abschluss

Bei der Höhe des Gewichtes vertraue ich meinem Trainer und meinem Gefühl. Wenn ich viele Wiederholungen bei guter Technik schaffe, kann ich Gewicht draufpacken und schauen wie ich mich dabei fühle bzw. sich die Ausführung noch technisch einwandfrei machen lässt.

Nach und nach bekommt man dadurch ein vollkommen neues und besseres Körpergefühl. Man spürt was falsch war – besonders wenn die Gewichte schwerer werden merkt man jeden kleinen Fehler. Auch schaut man sich gegenseitig auf die Finger und bekommt hilfreiche Tipps auch von den Mittrainierenden. Sehr hilfreich sind natürlich auch Videoaufnahmen – die lügen nicht! 🙂

——————————————

Im zweiten Teil wird es um folgende Punkte gehen:

Wettkämpfe
Vorteile gegenüber Krafttraining im Fitnessstudio
Vorurteile
Eure Fragen
Fazit

 

Ich hoffe ich
konnte Euch das Gewichtheben schon etwas näher bringen und Euch
neugierig auf den zweiten Teil machen. 
Falls Ihr Fragen habt – immer her
damit!

25 Gedanke zu “Olympisches Gewichtheben Teil 1”
  1. Liebe Claudia, von mir bekommst du ne positive Rückmeldung zu deinem Beitrag. Habe das schon vor ein paar Monaten gelesen, dass du damit angefangen hast und war gespannt auf den passenden Beitrag.
    Wenn man dauerhaft seinen Grundumsatz steigern will, führt kein Weg an Kraftsport vorbei. Seit Anfang des Jahres bin ich auch wieder im Studio und trainiere dort u.a. auch mit schweren Gewichten.
    Mich würde interessieren, was du in den vier Monaten schon so für Erfolge verzeichnen bzw. sehen konntest. Und ob du deine Ernährung an dein neues Hobby stark angepasst hast (viel Eiweiß)?

    LG Sarah

  2. Ich verstehe nicht wieso Du negatives Feedback bekommst. Ist doch bewundernswert, was Du machst. Muß ja nicht Jedermanns Sache sein. Hauptsache es macht DIR Spass!
    Ich habe leider keinen Sport, der mir richtig Spass macht. Nichtsdestotrotz versuche ich ihn regelmäßig auszuüben.

    1. Genau das habe ich auch gedacht! 🙂
      Ich finde deine neue Leidenschaft sehr cool, Claudia. Habe selber Krafttraining für mich entdeckt und verstehe deine Elan.

  3. Wow, das klingt echt toll! Nach einem Jahr des reinen Laufens habe ich mich vor vier Monaten auch ans Krafttraining herangewagt und kann nur bestätigen, dass es damit so viel leichter ist, abzunehmen und deutlich straffer bin ich auch geworden. Ich bin zwar "nur" im Fitnessstudio, habe aber auch da schon tolle Erfolge hinbekommen und ganz nebenbei laufe ich in der Tat deutlich besser, als zuvor – es fällt mir einfach leichter mit ein paar Mukkis mehr, habe ich das Gefühl. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil 🙂

  4. Ich kann mir vorstellen, dass dir der Post ein wenig schwer fiel. Auch ich kann sagen, dass ich von "meinem" Sport besser in gesprochenen Worten schwärmen kann. <3

    Das mit dem negativem Feedback kommt mir bekannt vor. Davon sollte man sich aber bloß nicht abschrecken lassen, denn gerade die, die einen am schärfsten kritisieren und dich fragen, warum du gerade DAS machst, kommen später und fragen, WAS du genau gemacht hast, um so gut auszusehen. 😉 Das sage ich aus eigenener Erfahrung (nicht, dass ich jetzt so toll aussehen würde, aber du weißt, was ich meine ^^).

    Muskeln straffen nicht nur den Körper und dein Grundumsatz erhöht sich durch sie; zu wissen, was man alles schafft und immer noch nicht an seine Grenzen gestoßen zu sein, schafft jede Menge Selbstverstrauen. Das ist auch noch so eine Seite, die viele erst bemerken, wenn sie "infiziert" sind. 😉

    Dann möchte ich Dir noch sagen, dass ich mich total freue, dass du nun auch angefangen hast, dich an schwere Gewichte zu trauen und so viel Spaß dabei hast. Ich finde das wirklich total klasse! Ich freue mich auf Deine weiteren Teile. 🙂

    1. Nein, abschrecken auf keinen Fall. Ich rolle schon nicht mehr mit den Augen und habe die passenden Antworten langsam parat… denn es kommen ja immer die gleichen oder ähnliche negative Sprüche – #AbgerechnetWirdAmStrand oder wie heißt es so schön ^^

  5. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es schwer war diesen Post zu verfassen, aber ich finde super, dass du das gemacht hast! Wir hatten ja vor längerem mal ganz kurz über Twitter geschrieben wegen dem Gewichtheben und ich war anfangs auch total erstaunt, aber nicht im negativen Sinne! Das macht nun mal nicht jeder und wird wsl eher mit Männer in Verbindung gebracht als mit Frauen. Ich finde das sehr bewundernswert und wenn es dir Spaß macht…das ist die Hauptsache!

  6. Ich freue mich immer, wenn du übers Gewichtheben schreibst und habe daher diesen Post mit Freude gelesen – gerade, weil das so überhaupt nicht meine Welt ist (mein Herz schlägt einfach für den Tanz in jeglicher Variante – ähnliche Begeisterung für andere Sportarten kann ich mir für mich gar nicht vorstellen). Es ist so spannend, was andere Menschen begeistert! Ich warte also vorfreudig auf weitere Postings dazu 🙂

  7. Ich finde deinen Beitrag toll. Mein Freund und ich gehen seit Januar ins Fitnessstudio. Vom Freihandelbereich bin ich noch lange entfernt. Aber ich finde es macht Spaß – allein die Abwechslung auf kraft, Technik und z.t. auch Ausdaue . Wir haben einen tollen Trainer, der uns ständig motiviert. Und allein durch Sport habe ich knapp 7 kg abgenommen. Zugegeben: die Ernährung hat sich ein bisschen angepasst. Aber selbst wenn ich nicht drauf achte, kann ich mein Gewicht locker halten. Lass dich nicht von irgendwelchen komischen Menschen beirren: Kraftsport rockt <3

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